Erster Einblick in die Berufswelt
Autor: Redaktion.
Bad Kissingen, Montag, 28. Juli 2014
Das Berufsbildungsnetzwerk hilft Schülern, bei betrieblichen Praktika erste Erfahrungen zu sammeln. Das Ergebnis präsentieren sie vor Publikum.
Bad Kissingen — Die steigende Zahl von Lehrstellenabbrüchen treibt Bildungsexperten die Sorgenfalten auf die Stirn. Im Handwerk, der Gastronomie und anderen Branchen fehlen die Auszubildenden. Die vertiefte Berufsorientierung wird daher immer wichtiger. Das Berufsorientierungsnetzwerk, ein Kooperationsmodell zwischen Schule, Wirtschaft und Arbeitsagentur, soll hier helfen
Bereits in der 7. Klasse nehmen die Schüler an einer sogenannten Potentialanalyse teil.
Im Anschluss durchlaufen die Jugendlichen, im Rahmen einer Projektwoche in den Werkstätten eines Bildungsträgers, verschiedene Berufsbereiche. In der 8. Klasse suchen sich die Ju-gendlichen pro Schulhalbjahr einen Praktikumsbetrieb für ein Langzeitpraktikum. Während dieser Zeit arbeiten die Jugendlichen eine "Betriebliche Lernaufgabe" aus, die am Ende vor Publikum präsentiert wird.
Landrat Thomas Bold überzeugte sich bei einem Besuch in der Anton-Kliegl-Mittelschule davon, dass das Berufsorientierungsnetzwerk ein Erfolgsmodell ist. Klassenleiter Udo Kratzert begrüßte neben dem Landrat, Berufsberater Thomas Schlereth von der Agentur für Arbeit, Unternehmensvertreter, Eltern, eine Vertreterin des Elternbeirats und die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a der Anton-Kliegl-Mittelschule.
Bold ging in seinem Grußwort auf die Vorreiterrolle des Landkreises Bad Kissingen ein, der bereits mit dem Netzwerk Wirtschaft-Schule Akzente in der beruflichen Orientierung der damaligen Hauptschüler gesetzt hat. "Mittlerweile erreichen das Staatliche Schulamt Anfragen aus vielen Regionen Bayerns, die dieses Modell übernehmen möchten.", sagte der Landrat nicht ohne Stolz.
Thomas Schlereth von der Agentur für Arbeit unterstrich: "Die Jugendlichen haben mit diesem Modell die große Chance die Berufswahlentscheidung abzusichern und nicht selten sogar bereits ein Ausbildungsplatzangebot zu bekommen." Die Agentur für Arbeit und das Kultusministerium teilen sich die Kosten. Im Landkreis Bad Kissingen und Landkreis Schweinfurt ist die GbF (Gesellschaft zur beruflichen Förderung) der Kooperationspartner der Schulen.
Exemplarisch stellten zwei Schüler ihre Betriebliche Lernaufgabe vor.
Lukas Halbig, der ein Praktikum als Zimmermann bei der Firma Holzbau Oliver Wenzel in Euerdorf gemacht hat, war sichtlich stolz darauf, sein Modell eines Holzständerhauses in allen Einzelheiten dem Publikum zu erklären. Gina Böhnlein die im Hotel Wyndham Garden in Bad Kissingen ihr Praktikum als Hotelfachfrau absolvierte, erklärte den Sinn und Zweck der Kurkarte und den Nutzen für die Gäste. Alle anderen Schüler hatten ebenfalls einen Stand mit ihrer Betrieblichen Lernaufgabe aufgebaut und fertigten vor Ort z.B. Obstsalat und Quark-Cracker (Beruf: Koch), bauten einen Siphon zusammen (Beruf: Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik) oder stellten Spiele aus der Früherziehung (Beruf: Kinderpflegerin) vor. red