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Erinnerungen werden lebendig


Autor: Arthur Stollberger

Nüdlingen, Sonntag, 23. Februar 2014

In 33 Jahren gab es viele Tänze, Sketche und einiges, das Büttenredner aus dem Ort zu berichten wussten. Zu seinem 33. Geburtstag öffnete der Nüdlinger Carnevals- club (NCC) die Kiste der Erinnerungen und begeisterte das Publikum in der ausverkauften Halle mit einer "Best-of-Show"
Der NCC feierte heuer sein 33. Bestehen mit zwei ganz besonderen Elferratssitzungen und genau vor 33 Jahren entstand auch ein ganz besonderes Musical: Cats. Mit eindrucksvollen Kostümen und liebevoll geschminkt bot die Juniorengarde das Musical dar. Fotos: Arthur Stollberger


Sie haben viel erlebt in 33 Jahren. Das Beste davon haben die NCCler aufgegriffen, aktualisiert und bei den beiden Elferratssitzungen in der jeweils voll besetzten Schulturnhalle zum Besten gegeben. Natürlich gab es auch schon viele Faschingsveranstaltungen vor 1981, als sich der Nüdlinger Elferrat vom Sportschützenverein trennte und der Nüdlinger Carneval Club (NCC) gegründet wurde. Die von Walter Güldner ("Opa") begründete Karnevalstradition lebt noch in einer Reihe von NCC-Mitgliedern weiter.

Wenn man Bärbel Brumm, die Tochter von Walter Güldner, über die Geschichte des Nüdlinger Karnevals befragt, merkt man, wie sehr dieser mit ihrem ganzen Leben verbunden ist. Sie ist im NCC Programm-Meisterin und führend mit dabei, wenn es um die Gestaltung der Elferratssitzungen geht. Bärbel Brumm war wie ihr Bruder Gerhard Güldner, der ebenfalls ein sehr kreativer Mitgestalter des NCC ist, bereits 1976 in der Bütt. Seit vielen Jahren ist Güldner Chef der NCC-Kummersänger, für die er sämtliche Liedtexte schreibt.

Zu den "Urgesteinen" des NCC zählt auch Ernst Geist, der bereits vor Jahren als Büttenredner "in Rente" ging. Für die Jubiläumssitzung stieg er sofort noch einmal als "Frauentyp" in die Bütt, sang das viel umjubelte Nüdlinger Lied und sang auch bei den Kummersängern mit. Bärbel Brumm war "innerlich sehr bewegt, als Ernst Geist das Lied anstimmte. Wenn Opa davon gewusst hätte, dass dieses Kult-Lied in der Jubiläumssitzung erklungen ist."

Genau so lange aktiv ist das Multitalent Arno Tatzel. In vielen Rollen hat er immer wieder beim Publikum Lachsalven ausgelöst. Am Wochenende präsentierte er sich, wie schon einmal im Jahre 2002, als "Wahlhelfer". Lediglich die Inhalte wurden akutalisiert.

Bärbel Brumm hat als Chefin des Kreadoof-Teams maßgeblichen Anteil am Erfolg der Sitzungen. Das Team tagt im Lauf des Jahres etwa ein Dutzend mal und besteht aus zehn bis zwölf Personen. Die kreativsten Vorschläge werden umgesetzt.

Arno Tatzel ist übrigens der Schriftführer des NCC und eine seiner wichtigsten Funktionen ist die des Gardechefs. Die Garden, insgesamt bis zu 60 Mädchen und junge Damen, sind Aushängeschilder des NCC und natürlich waren alle, angefangen von der Purzelgarde bis zur Großen Garde, bei ihren Auftritten viel umjubelt. Die Gesamtzahl der Mitwirkenden bei den Elferratssitzungen liegt nach Bärbel Brumms Worten bei 85.


Gratulanten aus Lichtenstein

Sehr angetan war Bärbel Brumm, die mit Tochter Maren und Gitti Klöffel die Sitzung moderierte, von der Reaktion des Publikums. "Die Leute waren alle sehr aufmerksam und haben häufig applaudiert. Es gab im Hintergrund keine Störungen". Gastvereine kamen aus Fuchsstadt, Untererthal, Oberthulba und Bad Neustadt, um zu gratulieren. Alle brachten mit ihren Garden Highlights auf die Bühne. Groß war das "Hallo" im Saal, als nach dem großen Finale am Samstag die befreundeten Röfi-Schrenzer mit ihrer Guggamusig in den Saal einzogen.

Das Programm der Elferratssitzungen in Kürze:

Bütt:
Bärbel Brumm mit "Protokoll", geht auf Besonderheiten des vergangenen Jahres ein. Leander Schottdorf erzählt vom Telefon-Schlamassel bei seinem Umzug. Ernst Geist kommt als Frauentyp. Arno Tatzel tritt als Wahlhelfer auf.

Premiere: Als umjubelter Liebling des Publikums erweist sich Marco Nicolais Tochter Vivian (zehn Jahre) bei ihrem ersten Bühnenauftritt.

Gardetänze: Die Purzelgarde zeigt, wie die Zeit vergeht; die Crazy Kids begeistern mit einem Abba-Revival; die Juniorengarde tanzt das Musical Cats und die große Garde tritt als "Rock of Ages" auf.
Die Kummersänger bringen Songs zur großen Politik und zum kommunalen Geschehen. Auch eine Abschiedslied für Günter Kiesel darf nicht fehlen; frei nach dem Moto: "Alles weint dir hinterher". Sie berichten über den "Höörder Nürburgring" und stimmen ein denkwürdiges Lied über die Kirchenrenovierung 1998.

Sketche: Kommunale Themen werden im "Gasthaus Stern" von verschiedenen Positionen bewertet. Einer hat anscheindend die besten Vorschläge zur Kommunalpolitik - aber der Nüdlinger kandidiert in Hammelburg. - Britta Kaiser und Gitti Klöffel treten als "Baywatches" am Kneippbecken auf und beziehen das Publikum bei ihren Übungen mit ein. - Der Klassiker "Dinner for One" mit prominenten Gästen und Philipp Klöffel als Butler James.

Das Männerballett tritt in Clowns-Kostümen auf.

Musikalische Gestaltung übernehmen die Jugendblaskapelle (Dirigent Gregor Winkler) und die Nüdlinger Musikanten, dirigiert von Christian Metz.

Ein Running Gag: vielfach gibt es Kommentare der Muppets.

Überraschung: Nach dem Finale am Samstag trommeln sich die Röfis aus Liechtenstein den Weg zur Bühne frei.