Erich Weber schreibt Theaterstücke
Autor: Arkadius Guzy
Gauaschach, Dienstag, 01. Oktober 2013
Erich Weber saugt aus dem Alltag Inspiration für sein künstlerisches Schaffen. Aus seiner Feder stammen nicht nur Bühnenstücke.
Die erste Stunde hat Erich Weber schon mit Handlung und Dialogen gefüllt. Nun tippt er den zweiten und dritten Akt des Stücks "Mein Ball ist rund" in seinen Laptop. "730 Anschläge entsprechen einer Minute Spielzeit", sagt Weber. Das Lustspiel soll, wenn es fertig ist, 120 Minuten Spielzeit umfassen. Er hoffe, meint Weber, die Arbeit bis Ende des Jahres abschließen zu können.
Denn er schreibt an fünf Stücken gleichzeitig.
"Ich bin vom Spieler zum Autor geworden", erklärt Weber. Mitte der 90er Jahre fing er als Schauspieler in der Laien-Theatergruppe "Unterfänkische Dorfbühne Schwebenried" an. "Theater hat mich immer interessiert."
Mit der Zeit merkte Weber aber, dass es für Theatergruppen schwer sei, passende Stücke zu finden. Weber: "Es gibt viele Verwechslungsgeschichten, die sich gleichen." Es fehle der Bezug zu den lokalen Gegebenheiten. So verlegte er sich aufs Schreiben. Das erste Stück, den Schwank "Das alte Feuerwehrlied", veröffentlichte Weber 2009. Seitdem ist es auf verschiedenen Bühnen aufgeführt worden. Denn ein spezialisierter Verlag nahm es sogleich in sein Repertoire auf. Genauso wie das Lustspiel "Um halb acht ist Probe", das zweite Werk.
Auch die neuen Stücke wird Weber wieder dem Verlag anbieten. Und vielleicht wird eines davon irgendwann auch einmal von einer der Laiengruppen aus der Region gespielt. Weber kann sich sogar vorstellen, einer Theatergruppe ein Stück auf den Leib zu schreiben. Das Werk würde zu der Anzahl der Mitspieler und dem Lokalkolorit passen.
Der 50-jährige frühere Industriebauschlosser schöpft seine Anregungen aus dem Alltag und dem Vereinsgeschehen. Die Idee zum Stück "Das alte Feuerwehrlied" entstand zum Beispiel, nachdem die örtliche Feuerwehr zu ihrem Jubiläum ein altes Feuerwehrlied wiederentdeckt hatte. "Das Leben ist meine Inspiration", sagt Weber.
Das Leben in Reimform
Das gilt auch für seine Gedichte. In ihnen spiegeln sich beispielsweise Erlebnisse als Musiker und ehemaliger, langjähriger Dirigent des Musikvereins. "Wie Kapitäne auf der Brücke, Zugführer auf ihrem Stand, führen sie durch Musikstücke, mit dem Taktstock und der Hand", heißt es im Gedicht "Ein Musikant ohne Instrumente".
Das Gedicht beschreibt die Rolle eines Dirigenten. "Mit der Sprache ihrer Hände, gestalten sie ein Leben lang, auch ohne Musikinstrumente, Anfang, Tempo, Rhythmik, Klang." Das Reimen liege ihm, meint Weber. Schon seit seiner Jugend schreibe er Gedichte.
Früh kam der gebürtige Gauaschacher auch zur Musik. Als Kind lernte er Trompete. Später übte er das Noten schreiben. Und seit drei, vier Jahren komponiert Weber an seinem Laptop. Die Melodien fallen ihm beim Spazierengehen ein. Weber spielt sie mit der Mundharmonika nach und überträgt die Noten in ein Computer-Programm. Den Chor- oder Orchestersatz ergänzt dann ein befreundeter Musiker.
Das neueste Stück ist ein Erntedanklied: "Was uns die Erde alles gibt." Im vergangenen Jahr entstand anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Nordbayerischen Musikbunds zusammen mit Rudi Fischer ein Jubiläumsmarsch.