Erfolge für Hotelazubis aus Kreis Bad Kissingen
Autor: Sigismund von Dobschütz
Bad Kissingen, Sonntag, 26. März 2017
Beim länderübergreifenden Wettbewerb für Nachwuchsköche und -hotelfachleute der Dachmarke Rhön haben sich zwei Teilnehmer aus Bad Kissingen durchgesetzt.
Die Dachmarke Rhön hat bereits zum sechsten Mal ihren länderübergreifenden Wettbewerb für Koch- und Restaurantfachazubis veranstaltet. Unter den 18 Teilnehmern aus den fünf Landkreisen der bayerischen, hessischen und thüringischen Rhön waren auch vier Azubis aus dem Kreis Bad Kissingen. Einer davon schnitt besonders erfolgreich ab: Xaver Herforth vom Gasthof "Die Böll" in Geroda wurde Gesamtsieger bei den Köchen. Er kam nicht nur bei der Fachjury auf den ersten Platz, sondern gewann zusätzlich auch den Publikumspreis.
"Hier mitzumachen ist in jedem Fall eine gute Erfahrung für Prüfungen", sagt Herforth. Schon bei der Bad Kissinger Stadtmeisterschaft im November hatte der Azubi im zweiten Lehrjahr den zweiten Platz belegt. "Die jetzige Siegerurkunde im Drei-Länder-Wettkampf macht sich natürlich besonders gut bei künftigen Bewerbungen", freut er sich. Sein Kollege Markus Gensler (drittes Lehrjahr im Rehazentrum Bad Bocklet) schaffte es nicht auf einen vorderen Platz. Er nahm es allerdings sportlich und sah den Wettbewerb als "gute Vorbereitung für meine Abschlussprüfung" im Frühsommer.
Publikumspreis geht nach Bocklet
Die künftige Hotelfachfrau Victoria Pfeuffer, im dritten Lehrjahr in Kunzmanns Hotel in Bad Bocklet und Siegerin der Stadtmeisterschaft 2016, konnte diesmal die Fachjury nicht überzeugen. Allerdings wurde sie mit dem Publikumspreis belohnt. Pfeuffer hat ihren Beruf wegen vielfältiger Karrieremöglichkeiten gewählt. Nach der Lehre will sie sich an einer Hotelfachschule weiterbilden und danach "überall mal reinschauen". Sie denkt an die europäische Großhotellerie ebenso wie an den möglichen Einsatz auf Kreuzfahrtschiffen. An ihrem Ausbildungsbetrieb schätzt sie die familiäre Atmosphäre und kann sich deshalb auch vorstellen, später wieder in einem Familienbetrieb zu arbeiten. Ihrer Kollegin Elisabeth Gerber blieb ein Sieg versagt, doch dürfte die Enttäuschung nur von kurzer Dauer gewesen sein. "Ich bin familiär in der Gastronomie groß geworden", meinte die Auszubildende im Bad Brückenauer Dorint Resort.
Heimische Gastronomie stärken
Die Dachmarke Rhön veranstaltet seit 2007 in zweijährigem Turnus den Wettbewerb für Gastronomieazubis im zweiten und dritten Lehrjahr. Jugendliche sollen für die Branche gewonnen, der Nachwuchs gefördert und in der Region gehalten werden. "Wenn die jungen Leute erst mal weg sind, dann bleiben sie weg", sagt Brigitte Vorndran, Koordinatorin des Wettbewerbs. Das bestätigt auch Claus Vorndran, Inhaber des Brennerei-Gasthauses Dickas in Bischofsheim und zugleich Vorstandsmitglied der Dachmarke Rhön. Er fordert die Landräte der fünf Rhön-Landkreise auf, ihre Berufsschulen unbedingt zu halten: "Es kann nicht sein, dass eine Klasse geschlossen wird, nur weil ein Schüler für die Mindestschülerzahl fehlt", betont er. Der Wegfall gastronomischer Ausbildung bedeute den Niedergang der heimischen Gastronomie. Vorndran: "Wenn wir keine Köche mehr haben, gibt es auch keine regionale Küche."Die Bewerbung der regionalen Küche und die Verwendung heimischer Produkte ist ein wichtiges Anliegen des aus über 300 Mitgliedern bestehenden Vereins. "Vor 20 Jahren lag der Einsatz regionaler Erzeugnisse nur bei fünf Prozent, heute gibt es schon Gasthöfe mit 90 Prozent regionalem Wareneinsatz", hebt Claus Vorndran den Erfolg hervor. Beim Wettbewerb der Azubis lag dieser Wareneinsatz sogar bei 100 Prozent. Deshalb waren sich am Ende des Prüfungstages die Juroren und Gäste einig: "So schmeckt's in der Rhön."