Druckartikel: Erfolg im Handwerk

Erfolg im Handwerk


Autor: Björn Hein

Steinach an der Saale, Donnerstag, 13. November 2014

Katharina Mehler ist als Bäckerin Kammersiegerin auf Unterfranken-Ebene. Dies ist kein Zufall.
Die Lehrbetriebe für Bäcker und Fachverkäuferinnen können stolz sein. Mit den Ergebnissen ihrer Auszubildenden stehen sie im Regionen-Vergleich sehr gut da. Foto: Carmen Schmitt


In der Herbstversammlung der Bäckerinnung Bad Kissingen/ Rhön-Grabfeld in Steinach hat Obermeister Anton Hesselbach die Prüfungsbesten geehrt. Bei den Bäckereifachverkäuferinnen war dies Teresa Heurung, bei den Bäckern konnte setzte sich Katharina Mehler als Innungsbeste durch und wurde Kammersiegerin in Unterfranken. Im Landesentscheid belegte die 23-jährigen Haselbacherin den 4. Platz.



Ein gutes Zeugnis für die Lehrbetriebe stellte Ursula Delißen, Lehrerin der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen und Abteilungsleiterin für den Fachbereich Gastronomie, den Ausbildungsbetrieben aus. "Alle Bäckereifachverkäuferinnen haben die Prüfung bestanden." Die Region sei Vorreiter, in München beispielsweise würden weniger Absolventen die Prüfung bestehen. Die neun Prüflinge im Bäckerhandwerk haben alle die Prüfung bestanden - mit gutem Notendurchschnitt.

Dennoch haben die Bäckerbetriebe mit Schwierigkeiten zu kämpfen. So macht Hesselbach die Nachwuchssituation Sorgen. "Durch den Rückgang der Schulabgängerzahlen gehen auch die Lehrlingszahlen rapide zurück", ist eine seiner Beobachtungen. Die Betriebe könnten durchaus etwas tun, damit die Ausbildungsplätze besetzt werden. "Vor allem müssen wir die jungen Menschen ernst nehmen und auf sie eingehen." Wichtig sei es, das Arbeitsumfeld attraktiv zu gestalten und den Auszubildenden den Spaß am Handwerk zu vermitteln.

Mindestlohn kritisiert

Kritisiert hat Hesselbach die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns: "Niemand wird bestreiten, dass es Arbeiten gibt, für die man einfach keine 8,50 Euro zahlen kann, weil diese Kosten am Markt nicht auf die Kunden übertragen werden können." Die Forderung der Gewerkschaft, ausgebildete Lehrlinge für zwölf Monate im Ausbildungsbetrieb zu übernehmen, lehnte er ab. So würden Lehrstellen mit ausgebildeten Kräften blockiert, und der Ausbildungsbetrieb würde noch dafür bestraft, dass er ausbildet.

Immer schwerer werde es, die Backwaren getreu den Vorschriften zu kennzeichnen. Dies sei ein komplizierter Akt, der viel Schreibarbeit erfordere und für kleinere Betriebe eine große Belastung sei. Denn Arbeiten dieser Art müssten "nebenher" erledigt werden. Hesselbach lobte das österreichische Vorbild: Dort sei es gestattet, über die Inhaltsstoffe der Backwaren mündlich Auskunft zu geben, wenn der Kunde dies verlange, seiner Meinung nach ein sinvoller ´Weg, den er sich auch für Deutschland wünschte.

Die Nachwahl des Kassierers ging schnell über die Bühne: Uwe Krapf wurde in seinem Amt bestätigt.