Entspanntes Geburtstagsfest beim Gesangverein Reiterswiesen
Autor: Peter Klopf
Reiterswiesen, Sonntag, 16. Oktober 2016
Der Gesangverein Reiterswiesen feierte mit einem Liederabend relativ bescheiden sein 110-jähriges Bestehen. Das hat allen Spaß gemacht.
"110 Jahre Bestehen sind Anlass, mit Gleichgesinnten zu feiern. Wir wollten den Geburtstag des Gesangvereines Reiterswiesen entspannt und locker ohne viel Tamtam feiern. Daher haben wir uns entschlossen, einen Liederabend zu veranstalten", so der Vereinsvorsitzende Stefan Greubel. Gemeinsam mit drei anderen Sängervereinen gestaltete der Gesangverein Reiterswiesen einen bunten Liederabend, der von Anfang an die Zuhörer im vollbesetzten Reiterswiesener Vereinshaus Krone begeisterte.
Frech, fröhlich, melancholisch
Mit frechen, fröhlichen, aber auch mit melancholischen Melodien zeigten die Sänger der vier Vereine ein interessantes, spannendes und breites Spektrum unterhaltsamer Gesangsliteratur. Mit dem Lied "Grüaß euch Gott" von Lorenz Mayerhofer setzte der Gesangverein Reiterswiesen unter der Leitung von Elmar Brehm mit seinem ersten Lied den ersten Akzent, dem später noch das "Capriccio
Italien" von Peter Iljitsch Tschaikowsky folgte. Dabei zeigten die Reiterswiesener Sänger, welches Potenzial in ihnen steckt. Mit "Memory" aus dem Musical "Cats" von Andrew Lloyd Webber und dem Lied "Unsere kleine Nachtmusik", nach Wolfgang Amadeus Mozarts Melodie, sang sich der Sängerkranz Reichenbach zusammen mit seiner musikalischen Leiterin Mirja Betzer in die Herzen der Zuhörer.
Doppelfunktion
Dirigent Elmar Brehm hatte eine Doppelfunktion. Er führt als musikalischer Leiter auch die Sängervereinigung Burkardroth durch die Musikwelten. Mit dem Schmusesong von Hubert von Goisern "Weit, weit weg" oder dem Lied "Südliche Sommernacht" begeisterte die Sängervereinigung.
Besonderen Anklang fand der A-cappella-Männerchor der Sängervereinigung mit Michel Müllers Kabarett-Song "Wärmeschutz der Liebe" oder seinem Kellerdröbberjodler "Hall di oh". Die "Eintracht Frohsinn Bad Neustadt" war die vierte im Bunde. "Über sieben Brücken musst du gehen" ist ein 1978 von der DDR-Rockband Karat veröffentlichtes Lied, das Peter Maffay 1980 im Westen populär machte. Mit einer gelungenen Interpretation dieses Liedes erfreuten auch sie die Zuhörer.
Es war gerade die Zusammenstellung der Lieder und die Vielfalt der Gesangvereine, die diesen Abend so kurzweilig machten, da waren sich alle einig. Kurz und knapp waren auch die Grußworte der Honoratioren aus Politik, Musik und Kirche. Paul Kolb, Vizepräsident des Fränkischen Sängerbundes, übergab symbolisch die "Carl-Friedrich-Zelter-Plakette" des Bundespräsidenten, nachdem diese bereits im Sommer im Kloster Roggenburg bei Neu-Ulm überreicht wurde, im Namen des Sängerbundes.
Die Zelter-Plakette wurde 1956 von Bundespräsident Theodor Heuss als staatliche Auszeichnung gestiftet, um Chorvereinigungen auszuzeichnen, die sich um die Chormusik und das Volkslied verdient gemacht haben und mindestens 100 Jahre aktive Sangesarbeit aufweisen können.
Den Abschluss bildete die Ehrung langjähriger passiver Vereinsmitglieder: Sage und schreibe 60 Jahre sind Rudolf Kos (Bad Kissingen) und Siegbert Kiesel (Eltingshausen) dabei. Für 50 Jahre wurden in Abwesenheit geehrt: Gerhard Sandner, Rudolf Holzapfel und Ludwig Vogel. Sie waren an diesem Abend verhindert und bekommen die Urkunde nachgereicht.