Eine Tradition, die gefragt ist
Autor: Stefan Geiger
Oerlenbach, Montag, 16. Sept. 2013
Die Vorbereitungen für die Oerlenbacher Wallfahrt nach Retzbach sind fast abgeschlossen. Die Organisatoren kommen nicht nur aus der direkten Umgebung, sondern reisen auch von weiter weg an.
Zum 145. Mal pilgern am 21. und 22. September die Oerlenbacher nach Retzbach zu "Maria im grünen Tal". Die Vorbereitungen haben Wallfahrtsführer Otmar Seidl, sein Stellvertreter Otmar Lutz und weitere Verantwortliche getroffen. Die Fuß-Pilger begleitet wieder eine Kapelle. Die Musiker treffen sich bereits am Mittwoch, 18. September, um 19.30 Uhr im Pfarrheim zur Probe.
In der Nacht von Freitag auf Samstag - um 2.20 Uhr - versammeln sich die Fußwallfahrer in der
Pfarrkirche St. Burkard, um auf den rund 50 Kilometer langen Hinweg zu starten. Mit dabei werden wieder viele Wallfahrer aus den umliegenden Orten sein. Manche reisen seit Jahren von weit an, etwa aus Berlin, München und aus der Bodensee-Region. "Das Wochenende hat einen festen Platz im Kalender. Das gilt für mich seit Jahrzehnten", bekennt Patricia Sonneck, die lange in Oerlenbach wohnte und seit ihrer Kindheit dabei ist.
Beruflich ist sie inzwischen in München als Ärztin tätig. "Retzbach gehört dazu. Darauf freue ich mich immer." Sie zählt zu denen, die den Vorbetungsdienst übernehmen.
Stabilisierte Teilnehmerzahl
Die Zahl der Fußwallfahrer hat sich stabilisiert. Rund 130 sind von Beginn an dabei. Es schließen sich in Ebenhausen, Poppenhausen, Kronungen, Kützberg, Obbach, Brebersdorf und Kaisten viele an, so dass der Zug bis zur Frühstücksrast in Schwebenried um die 300 Personen umfasst. Nach Mittagessen in Binsfeld erreichen die Wallleut nach zwölf Stunden ihr Ziel. Nach Begrüßung und Rast folgt der Kreuzweg, ehe um 18.45 Uhr die abendliche Liturgie mit Bußandacht, Lichterprozession und Eucharistiefeier mit Bischof Friedhelm Hofmann beginnt. Dann sitzen die Pilger bei einem Wallfahrtsschoppen zusammen.
Am Sonntag, 22. September, findet um 6 Uhr ein Morgengottesdienst statt. Nach dem Frühstück wird um 8 Uhr auf gleicher Route der Rückweg angetreten. In den letzten Jahren waren um die 180 Pilger dabei. Um 20.15 Uhr ist Einzug in Oerlenbach mit Lichterprozession und Schlusssegen in der Kirche.
Auch mit Nachwuchskräften
Die Wallfahrt erfordert intensive Vorbereitung. Um die Organisation mit Begleitfahrzeugen, Lautsprecher, Fahnen- und Bildträger, Sanitäter, Verkehrsregelung und Raststationen kümmert sich Otmar Seidl mit seinem Team, um Musik und Vorbeter sein Stellvertreter Otmar Lutz. "Wir können uns auf 17 Helfer, die wiederum Einzelaufgaben verantwortlich wahrnehmen, stützen", erklärt Otmar Seidl. "Vor allem versuchen wir junge Kräfte einzubinden. Diese bringen wieder junge Leute mit, um die Zukunft zu sichern", ergänzt Otmar Lutz. Großen Wert legen beide auf die Sicherheit. Gelaufen wird in Viererreihen. "Für uns ist es ein Glücksfall, dass seit Jahrzehnten die gebürtigen Oerlenbacher Ludwig Erhard und Kurt Federau die Verkehrsregelung wahrnehmen." Federau reist aus Tettnang am Bodensee an, Erhard aus Hirschfeld bei Schweinfurt. Sie kennen alle neuralgischen Punkte.
Die Übernachtungen regelt Ehrenwallfahrtsführer Wilhelm Karch. Die Zimmer auf der Benediktushöhe sind weitgehend ausgebucht. In Retzbach gibt es noch genügend freie Betten. Bei der Vermittlung steht das Pfarramt Retzbach, Tel. 09364/ 9930, zur Seite. Zwei Begleitfahrzeuge transportieren das Gepäck, getrennt nach Übernachtungs- und Handgepäck. Bei körperlichen Beschwerden helfen Sanitäter. Es besteht Mitfahrgelegenheit auf einem Traktorgespann. Für ältere Pilger gibt es einen Bus. Über die Abfahrtszeiten informiert Georg Kiesel, Tel.: 0971/ 684 90. Rückfahrt ist nach dem Abendgottesdienst.
Die Wallfahrt 2012 einschließlich Dankamt wurde auf einer DVD festgehalten. Diese kann unterwegs zum Selbstkostenpreis erworben werden. Wer 25, 40 oder 50 Mal teilgenommen hat, wird zum Abschluss des Abendgottesdienstes geehrt. Wer in Frage kommt, sollte sich umgehend bei Otmar Seidl, Tel.: 09725/ 9723, melden.