Ein Winter, der keiner war
Autor: Marion Eckert
Oberweißenbrunn an der Rhön, Montag, 02. Mai 2016
Der Wintersportverein litt unter dem Schneemangel. Dem WSV mangelt es an aktivem Nachwuchs.
Auf eine durchwachsene Saison blickte der Vorsitzende des WSV Oberweißenbrunn, Ewald Simon, beim traditionellen Wintersportabschluss zurück. Es mangele dem Verein an aktivem Nachwuchs, weder im alpinen noch im nordischen Bereich seien Kinder oder Jugendliche aktiv. Zwar würden Kinderzeltlager, Kinderskikurs und das wöchentliche Hallentraining sehr gut angenommen, doch in den aktiven Skisport komme derzeit kein Nachwuchs.
Ewald Simon informierte über verschiedene
Veranstaltungen, an denen die WSV-Senioren teilgenommen haben, neben Simon sind Jakob Propp und Michael Schrenk noch aktive Wettkämpfer. Sie vertraten bei der deutschen Meisterschaft der Senioren den WSV. Thomas Schrenk lief einen Volksskilauf in Sachsen für den WSV.
Simon erinnerte unter anderem an die beiden Rollerbergläufe in Ruhla und am Kreuzberg. Anstatt des traditionellen Silvesterlanglaufs wurde, aufgrund von Schneemangel, ein gemeinsames Training mit der SKG Gersfeld und dem TSV Poppenhausen in der Sporthalle angeboten.
Nur Techniktraining
Alle geplanten Wintersportveranstaltungen konnten aufgrund unpassender Witterung oder Schneemangels nicht durchgeführt werden.
So gab es lediglich ein Techniktraining auf der Nachtloipe.Für die Loipe am Arnsberg seien ein Beschilderungskonzept entwickelt und zehn Schilder angebracht worden. Die Loipe am Ziegelberg sei aufgegeben worden, da sie nicht genutzt werde.
Das Fazit von Ewald Simon fiel entsprechend verhalten aus: "Ein Winter, der spät begann, eine Woche Skifahren am Arnsberg war möglich. Die Langläufer hatten am Roten Moor 49 Tage, mehr schlecht als recht."
Über die Weiterbildung der alpinen Übungsleiter, die alle zwei Jahre notwendig sei, berichtete Georg Hüfner. Im Stubaier Gebiet seien neue Fahrformen trainiert worden, es gab eine Auffrischung des Basiswissens und Korrekturen.
Deutsche Vizemeisterin
Über den nordischen Bereich sprach Michael Schrenk, seine Tochter Sophia Schrenk, trainiert
im Ski-Internat des Hessischen Skiverbands in Willingen. Über 20 Kilometer in der klassischen Technik wurde sie deutsche Vizemeisterin der Altersklasse U18. Ihr Ziel ist es nun, den Kaderstatus im D/C-Kader des Deutschen Skiverbands zu halten.Alexander Eckert studiert derzeit an der University of Alaska in Fairbanks und ist dort als Langläufer und Crossläufer im Universitätsteam sehr erfolgreich. Im Herbst vorigen Jahres absolvierte er Laufwettkämpfe in Alaska, an der Stanford University, Kalifornien, sowie den Universitäten in Washington und Oregon. Er holte jeweils vordere Platzierungen und Bestzeiten für sein Team. In einer offiziellen Zeremonie der Universität wurde er erst vor wenigen Tagen als "Most Valuable Player" ausgezeichnet.
Im Winter ging Eckert erneut für die Universität auf Reisen und absolvierte Wettkämpfe in Michigan, Wisconsin und Minnesota. Er belegte bei den US Meisterschaften den 18. Platz im 30-Kilometer-Skating-Massenstart, verpasste jedoch nur knapp die Qualifikation für die NCAA-Universitäts-Meisterschaften. Das ist sein Ziel für die nächste Saison.
WSV hat Aufgaben gemacht
Ewald Simon ist stolz auf die
Erfolge von Sophia Schrenk und Alexander Eckert. "Diese Sportler sind in der Rhön groß geworden. Sie sind in der Lage, national und international mitzuhalten. Der WSV hat seine Hausaufgaben gemacht."Über die Aktivitäten der Skispringer berichtete Trainer Maximilian Lange. Er selbst ist ein ehemaliger Skispringer der Rhönadler und hat die Trainingsgruppe nun übernommen und auch selbst wieder begonnen zu springen. Zehn Nachwuchsspringer vom WSV Oberweißenbrunn und RWV Haselbach hat Maximilian Lange zu betreuen, die jüngste Springerin ist vier Jahre alt. Sprunglaufveranstaltungen werden sowohl im Sommer - auf Mattenschanzen - wie auch im Winter besucht. Damit sei Skispringen eine Ganzjahressportart, die nicht unbedingt mehr auf den Schnee angewiesen sei. Es sei kein Problem, Kinder und Jugendliche für das Skispringen zu begeistern, vielmehr liege das Problem bei den Eltern, zeigte Maximilian Lange auf. "Wir müssen die Eltern überzeugen, dass ihre Kinder bei uns in guten Händen sind."
Madeleine Adrian wurde für ihre sechsjährige Tätigkeit in der Mitgliederverwaltung gedankt. Sie gab den Posten an Stefan Back weiter.