Ein weißes Tuch mit tiefgreifender Symbolik
Autor: Marion Eckert
Wildflecken, Donnerstag, 21. April 2022
Es war nur ein schlichtes weißes Tuch. Doch was sich dahinter alles verbergen kann erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim "All In" in Wildflecken, ein zusätzliches Angebot zur traditionellen Osterfeier.
Ein weißes Tuch, ein Kreuz, Kelch und Schale - mehr war nicht notwendig, um das "All In", die Feier vom Leben, Sterben und Auferstehen Jesu Christi auf moderne und tiefgehende Weise zu begehen. Nach zwei Jahren Pause fand diese außergewöhnliche Feier rund um das Ostergeschehen wieder als ökumenische Andacht zum Osterfest in Wildflecken statt.
Aus dem Alltag an den Tisch des Herrn, Verzweiflung und Gefangennahme im Garten Gethsemane, Kreuzigung und Tod auf Golgatha, Grabesstille und Einsamkeit und schließlich Auferstehung und das freudige Oster-Halleluja. Die Eckpunkte dieser Geschichte sind klar gesteckt, doch die inhaltliche Vermittlung beim "All In - Alles oder Nix" ist jedes Jahr eine andere.
Ohne viele Worte
In diesem Jahr diente ein großes weißes Tuch der tiefgreifenden Symbolik um die letzten Tage im Leben Jesus. Vom Tischtuch wurde es zur überdimensionalen Hostie, zum Leidenstuch mit dem Anlitz des Herrn, zum Kreuzestuch und Leichentuch und schließlich gemeinsam mit der Osterkerze zum Symbol für die Auferstehung. Ohne viele Worte ließen die Akteure die Symbolik für sich sprechen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Pastoralen Raum Bad Brückenau und der direkten Nachbarschaft, dem Pastoralen Raum "Am Kreuzberg" waren eingeladen, sich einzulassen, die Symbolik und die Musik auf sich wirken zu lassen. Start war am Kirchenzentrum Wildflecken mit dem letzten Abendmahl.
Danach bewegte sich die Gemeinde durch den Ort zu unterschiedlichen Stationen, um eben jenes Geschehen an unterschiedlichen Örtlichkeiten mitzuerleben. Wobei es nicht beim Miterleben blieb, schon durch das mitgehen wurde jeder Teil des Geschehens, der Gemeinschaft, die Jesus auf seinem Weg begleitet. Pastoralreferent Bernhard Hopf und ein Team von Ehrenamtlichem aus dem Pastoralen Raum Bad Brückenau haben die diesjährige gottesdienstliche Liturgie zusammengestellt, die Gläubigen wie Kirchenfernen die Möglichkeit bot sich auf ganzheitliche Weise dem Geheimnis um Tod und Auferstehung zu nähern.
Eine ungewöhnliche Form
Die Idee ein "All In - Alles oder Nix" zu feiern fand erstmals 2017 als eine Aktion der "Modell-Gemeinden-Liturgie" statt, die im Prozess Pastoral der Zukunft des Bistums Würzburg entstanden ist. Im Pastoralen Raum Bad Brückenau, in der Pfarrgemeinde Wildflecken wird diese österliche Feier als weiteres zusätzliches Angebot zu den traditionellen Gottesdienste in den Kar- und Ostertagen fortgeführt.