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Ein Hang droht abzurutschen


Autor: Björn Hein

Bad Bocklet, Freitag, 18. Sept. 2015

Der Hang an der Schule in Bad Bocklet droht abzurutschen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Der Gehweg ist bereits gesperrt. Der Gemeinderat traf sich vor Ort und beauftragte eine Planungsbüro Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
Maßnahmen der Hangsicherung müssen in Bad Bocklet "Am Hofacker" getroffen werden. Der Gehweg ist bereits gesperrt. Der Hang dort abzurutschen. Der Gemeinderat sah sich das Problem vor Ort an. Foto: Björn Hein


Die Marktgemeinderatssitzung in Bad Bocklet begann mit einem Vor-Ort-Termin, zu dem sich Bürgermeister und Gemeinderäte mit Matthias Kirchner von der Ingenieurbüro Bautechnik Kirchner vor der Schule in Bad Bocklet trafen. Dort wurden in der Straße "Am Hofacker" der Zustand des Gehwegs und die Hangsicherung in Augenschein genommen.

Hier besteht die Gefahr, dass Teile des Hanges nach unten hin abfallen könnten, weshalb der Gehweg in diesem Bereich für Fußgänger bereits gesperrt ist.
"Die Sicherung des Hanges wird eine größere Sache werden", meinte Bürgermeister Wolfgang Back. Architekt Matthias Kirchner merkte an, dass man in diesem Bereich eine langfristige und wirtschaftliche Lösung finden müsse, die das Problem dauerhaft behebt. "Eventuell müssen hier auch Bohrungen durchgeführt werden, um den Untergrund zu untersuchen", gab er zu bedenken.


Verkehrsberuhigung möglich

Gemeinderat Uto Paul Schmitt merkte an, dass man den Gehweg in diesem Bereich auch ganz sperren könne, um die Fahrbahn zu verengen und so für eine Verkehrsberuhigung zu sorgen. Bürgermeister Back gab zu bedenken, dass hier viele Pkw anfahren, mit denen die Kinder von der Schule abgeholt werden. "Dennoch wäre ein verkehrsberuhigter Bereich hier sehr gut", meinte er.
Andreas Hahn kritisierte, dass man den Straßenerhalt schon eher hätte forcieren müssen. Für ihn stellte die Fahrbahnverengung die günstigste Möglichkeit da, in diesem Bereich tätig zu werden. Matthias Kirchner sagte, dass für ein solches Vorhaben der Gehweg an der anderen Straßenseite laut Gesetz breiter sein müsste. "Im Moment entspricht dieser bei einer Stilllegung des anderen Gehwegs nicht den Vorschriften", so der Architekt. Bürgermeister Wolfgang Back plädierte dafür, verschiedene Lösungen ausarbeiten zu lassen und diese dann vorzustellen.
Die Thematik wurde daraufhin in den nichtöffentlichen Teil verschoben. Hier wurde beschlossen, dass das Planungsbüro Kirchner mit der Aufgabe betraut wird, für die Situation beim Hang an der Schule mehrere Alternativen auszuarbeiten.


Nachbesserungen

Im Rahmen der Sanierung der Henneberg-Sporthalle in Steinach informierte Kämmerer Patrick Könen über die Vergabe der Nachtragsvereinbarung. Wie das Ingenieurbüro Hüfner Consult mitteilte, sei es bei den Lüftungsinstallationsarbeiten der Firma RGT zu einer Kostenmehrung in Höhen von rund 8400 Euro gekommen. Dabei wurden die Arbeiten in einer Eilentscheidung vom Bürgermeister bereits vor der Abstimmung im Gemeinderat genehmigt, um zeitlich nicht in Verzug zu geraten. Die höheren Kosten sind unter anderem durch zusätzliche Brandschutzmaßnahmen entstanden.
Auf Wunsch des Bauherrn sollte zudem ein neuer Dachventilator inklusive Zubehör angeboten werden. Nach der Demontage der Decken habe sich laut Ingenieurbüro gezeigt, dass die bestehende Installation nicht den Brandschutzerfordernissen entsprochen habe. Bei den Außenputzarbeiten, die die Firma Gessner aus Nüdlingen durchführte, war es außerdem zu Kostenmehrungen von rund 16 000 Euro gekommen.
Im Zuge des Baufortschritts wurden ferner mehr Fenster und Türen zugemauert, zusätzliche Öffnungen hergestellt und Schäden am Außenputz festgestellt, als bei der Planung angenommen. Es wurde deshalb beschlossen, nicht nur das Turnhallengebäude, sondern auch alle Anbauten samt Gesangsverein-Anbau neu zu verputzen.


Betrieb ab 2016

"Unterm Strich liegt man in der Gesamtplanung somit nach aktuellem Stand immer noch rund 100 000 Euro unter der damaligen Kostenberechnung", freute sich Kämmerer Patrick Könen. Auch könne nach Aussage des Architekturbüros Richter mit der endgültigen Fertigstellung der Halle bis Ende diesen Jahres gerechnet werden und der Betrieb in der Halle im Jahr 2016 wieder aufgenommen werden.
Diskussionen gab es bei der Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens hinsichtlich des Vorlandabtrages an der Fränkischen Saale im Bereich der Gemarkungen Roth und Nickersfelden. Da hier großer Klärungsbedarf bestand, einigte man sich darauf, das Thema zurückzustellen und einen Vorort-Termin mit dem Amt, den Gemeinderäten und den betroffenen Landwirten zu machen.


Bauanträge

In der Sitzung des Bad Bockleter Gemeinderates wurden auch zahlreiche Bauanträge besprochen. Die Firma L & S AG im Mangelsfeld in Großenbrach wird ihr Firmengebäude erweitern. "Dies stellt kein Problem dar, ist der Gesamtbauantrag doch schon genehmigt", merkte der Bürgermeister an. Genehmigt wurden auch die Bauanträge von Thomas und Ramona Wolf, Jan und Sandra Voll, Dieter Pancochar (alle Aschach), Irma und Siegfried Kempf, sowie Lisa und Jörg Sauer (beide Bad Bocklet).
Diskussionen gab es beim Bauantrag von Barbara Kilian-Späth, die in auf ihrem Grundstück in der Frühlingsstraße einen Maschendrahtzaun auf der vorhandenen Stützmauer errichten wollen. Die Nachbarn hatten diesem Vorhaben nicht zugestimmt. Gemeinderat Christian Horn betonte, dass der Zaun sehr hoch sei. "Hätte ich ein angrenzendes Grundstück würde ich einen solchen auch nicht wollen", meinte er.
Bürgermeister Back hielt es jedoch für zweckmäßig, hier einen Zaun zu errichten. "Die Bedenken der Nachbarn gegen den Zaun gründen sich darauf, dass sie Angst haben, dass hier Hühnerhaltung betrieben werden könnte", so Back. Dies sei jedoch nicht der Fall und dies müsse der Bauherr seiner Meinung eben versichern. Diese Vorgabe müsse man schriftlich festhalten und die Nachbarn noch einmal fragen. Einstimmig wurde der Antrag mit dieser Maßgabe zurückgestellt.
Anita Heilmann hatte einen Antrag auf isolierte Befreiung gestellt, und zwar im Hinblick auf die Errichtung eines Schutzzauns in der Balthasar-Schmitt-Straße in Aschach. Der Zaun steht schon, er wurde "schwarz" errichtet. Der Bebauungsplan sieht vor, dass die Zäune in diesem Bereich nur 1,20 m hoch sein dürfen, der Schutzzaun ist 1,80 m hoch. Zu bedenken sei allerdings, dass hier bereits eine Hecke stand, die deutlich größer als 1,80 m war. Der Nachbar hatte der isolierten Befreiung nicht zugestimmt.
Christian Horn bezeichnete es als schwierig, wenn einfach Zäune schwarz errichtet werden. "Außerdem müssen wir hier allgemein eine Linie hineinbringen: wir müssen uns einigen, ob wir bei solchen Maßnahmen den Bebauungsplan immer ignorieren oder auf die Einhaltung der Vorgaben pochen", so der Gemeinderat. Für Jürgen Reuß stellte dieses Beispiel einen Präzedenzfall dar, an dem man zeigen müsse, wie man in Zukunft bei einer solchen Thematik verfahre. Zehn Gemeinderäte stimmten der isolierten Befreiung zu, fünf waren dagegen, der Antrag ist somit angenommen. khb