Ein Großprojekt ist geschafft
Autor: Stefan Geiger
Oerlenbach, Freitag, 21. Dezember 2012
Mit dem Jahr 2012 ist Bürgermeister Siegfried Erhard für die Gemeinde zufrieden. Für 2013 kündigt er an, dass die Kommune etwas kürzer treten werde. Vorankommen soll die Entstehung des Gewerbeparks Oerlenbach/Poppenhausen.
Große Festlichkeiten hat die Gemeinde 2012 erlebt: Vor 40 Jahren schlossen sich die vier Orte Ebenhausen, Eltingshausen, Oerlenbach und Rottershausen zu einer Einheitsgemeinde zusammen. Der Standort Bundesgrenzschutz (BGS) und Bundespolizei (BPol) besteht seit 50 Jahren. Die Sportvereine FC Eltingshausen und TSV Oerlenbach begingen ihren 100., der Musikverein Oerlenbach seinen 50. und die Blaskapelle Ebenhausen ihren 40. Geburtstag.
"Wir haben aber nicht nur gefeiert", sagte Bürgermeister Siegfried Erhard (CSU). Wichtige Maßnahmen seien abgeschlossen oder neu initiiert worden. Dazu zähle das Millionenprojekt "Ortsdurchfahrt Oerlenbach", das mit Gestaltung des alten Rathausplatzes und Restbepflanzung abgerundet wurde. Gemäß den Ergebnissen von Probebohrungen sei es möglich, die Bahnbrücke in Richtung B 19 und A 71 um 30 bis 40 Zentimeter abzusenken.
Weitere Projekte seien die - fast abgeschlossene - Neugestaltung des Schulhofs und die Schaffung von Kindertagesstätten mit Anbau in Oerlenbach. Hier verzögerten die langwierige Bedarfsanerkennung und damit die späteren Ausschreibungen das Projekt. Weiterhin stand die Schaffung eines Musikerheims in Oerlenbach an. Dafür übernahm die Kommune Materialkosten in Höhe von 124 000 Euro. Erhard erwähnte auch eine weitere Urnenwand im Waldfriedhof Ebenhausen, neue Software und neues Archiv im Rathaus, die Ausweitung der Ganztagesschule mit immer mehr Zuspruch bei acht Beschäftigten, die Verbesserung des Brandschutzes mit dem vorgesehenen Kauf eines "mittleren" Löschfahrzeugs und eines Mannschaftstransportwagens für Rottershausen. Schließlich ist die Planung zur Sanierung der Hegler-Halle gestartet. "Wir gingen all diese Projekte mit Augenmaß an, wie die Pro-Kopf-Verschuldung von 27,41 Euro am 3. Dezember 2012 belegt", sagte Erhard.
"Unser Blick richtete sich immer wieder nach vorne, vor allem mit dem Schwerpunkt erneuerbare Energien. Neben Solar und Biogas widmeten wir uns der Windenergie, die westlich und nördlich der Schwarzen Pfütze gemäß Regionalplan umgesetzt werden könnte. Dazu werden wir die Überlegungen in Gemeinderat und Bürgerversammlungen fortführen", erklärte das Ortsoberhaupt. Der Energieeinsparung dienten LED-Lampen, die in der Steinstraße in Eltingshausen bereits getestet werden. Der Wald werde doch mit einem Minus von 4500 Euro abschließen. "Vielleicht schreiben wir im nächsten Jahr schwarze Zahlen", hofft der Bürgermeister.
"Sehr gut integriert sind wir in der Allianz Oberes Werntal", ist Erhard überzeugt. Das Rad- und Wanderwegenetz sei weiter ausgebaut worden. Für innovative Projekte wie Innen- vor Außenentwicklung und Flächenmanagement sei die Allianz mit einem Staatspreis ausgezeichnet worden. Für die "trollige Riedelgrube" in Ebenhausen liege zwar der Förderbescheid vor, aber die Ausschreibungen konnten nicht akzeptiert werden. Ein Neuanlauf folge Anfang 2013, "einem Jahr, in dem wir etwas kürzer treten werden."
"Die Städtepartnerschaft mit Douvres-la-Dèlivrande besteht dann zehn Jahre. Feiern werden wir mit den Franzosen über Christi Himmelfahrt." Für die Oerlenbacher Gespräche sei mit Hubert Weiger der oberste Naturschützer Deutschlands bereits gewonnen. Wenn sich für das Schloss in Ebenhausen ein geeigneter Käufer finden ließe, wäre das zu schön. "Vor allem werden wir mit dem Gewerbepark Oerlenbach/Poppenhausen vorankommen. Die Ausschreibungen für die Erschließung laufen. Baubeginn ist im Frühjahr. Dann ist nach vielen Rückschlägen dieses interkommunale Projekt auf einem guten Weg", versicherte Erhard.
"Dass in unserer Gemeinde so viel gelaufen ist und wir gut dastehen, dazu hast Du wesentlich beigetragen." So würdigte 2. Bürgermeister Franz Kuhn (Bürgerblock) die Arbeit des Gemeindeoberhauptes. Die detaillierte Bilanz belege die Menge an Arbeit, um die Gemeinderatsbeschlüsse umzusetzen und die Verwaltung zu leiten.