Ein waschechter Franke mit egerländer Dialekt führt seit diesen Tagen die Kissinger Ortsgruppe der Sudentendeutschen Landsmannschaft. Roland Jäger, ein gebürtiger Fürther übernahm das Amt von Gunter Gall, der alters- und krankheitsbedingt nicht mehr zur Neuwahl antrat.

Gebürtiger Fürther

"Bis vor wenigen Jahren kannte ich das Sudetenland nur vom Hörensagen" berichtete der inzwischen 70-jährige ehemalige Versicherungsagent den Mitgliedern, und betonte dabei "ohne Hilfe von Euch bin ich daher hilflos". "Euch", das sind 35 bis 40 Heimatvertriebene aus dem Sudetenland, die sich in Bad Kissingen zur Sudetendeutschen Landsmannschaft zusammengeschlossen haben. Kaum einer von ihnen ist jünger als der neue Vorsitzende, der nach langen, beruflichen Jahren in Frankfurt wieder in die fränkische Heimat zurück wollte. Aber nicht Fürth hat die Familie Jäger als ihren Altersruhesitz erkoren, sondern Bad Kissingen und da stieß Roland Jäger in einer der Tradtitionsgaststätten erstmals mit seinem Vorgänger Gunter Gall zusammen. Aufgefallen war er, der gebürtige Fürther, weil er ein astreines "egerländerisch" im Familienkreis sprach, aber nicht seiner Frau, sondern einer Tante aus Bad Vilbel verdankt Roland Jäger seinen Dialekt. "Im Haus der Tante wurde nur im Egerländer-Dialekt gesprochen und nachdem ich sie oft besuchte, habe ich als Franke nicht den hessischen, sondern den egerländer Dialekt übernommen".
So kam man über den Dialekt ins Gespräch und Roland Jäger trat der Landsmannschaft bei und wurde sogleich neben Kurt Hiebel dessen stellvertretender Vermögensverwalter. Bei den anstehenden Neuwahlen blieb der inzwischen 85-jährige Kurt Hiebel weiter Vermögensverwalter, er wird dabei unterstützt von Hedi Mitter. Neuer Vorsitzender wurde Roland Jäger, sein Stellvertreter ist Steffen Hörtler. Hörtler ist zudem aktuell Landesobmann in Bayern und stellvertretender Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft.

Verein wird immer kleiner

Weiter gehören der Führungsriege an: Kulturwartin Ingrid Flügel (Stellvertreter Ernst Hartl) und Schriftführerin Anneliese Moritz (Stellvertreterin Gitta Schmitt).
Wie die bisherige zweite Vorsitzende Anneliese Moritz in ihrer Begrüßung ausführte, hielten sich die Vereinsaktivitäten in den letzten vier Jahren in Grenzen. Zwar habe man neben monatlichen Treffen im Bayerischen Hof an diversen Pfingstreffen der Heimatvertriebenen und auch an Treffen auf dem Heiligen Hof teilgenommen aber, "letztendlich sind wir ein Verein, der immer kleiner wird".