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Ein Beirat soll Fragen klären


Autor: Thomas Ahnert

Burkardroth, Donnerstag, 15. März 2018

Der "Kulturtreff am Gerberkeller" - noch ist er Zukunftsmusik. Aber der Marktgemeinderat Burkardroth ist fest entschlossen, ihn zu verwirklichen.
Die Schotterfläche in der Unteren Marktstraße wird seit 2010 als Parkplatz genutzt. Früher stand dort das Baywa-Gebäude, jetzt soll dort ein Funktionsgebäude mit öffentlichen Toiletten entstehen. Auch der Gerberkeller wird dabei saniert und wieder nutzbar gemacht. Wie, das soll ein Beirat klären, der am 21. März gegründet werden soll.Archiv/ Kathrin Kupka-Hahn


Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) gab in der Bürgerversammlung Burkardroth Auskunft darüber, was sich hinter dem Namen verbirgt und wie der Planungsstand ist. Bereits 1999 hatte die Gemeinde das Anwesen Untere Marktstraße 1 erworben. Der Gerberkeller überstand damals den Abriss und wurde den Vereinen zur Nutzung zur Verfügung gestellt.

Jetzt soll auch die damals entstandene Freifläche wieder bebaut werden. Geplant ist eine symmetrische Erweiterung. Neben dem bestehenden Haus - allerdings mit etwas Abstand - soll ein zweites Haus in mehr oder weniger gleichen Abmessungen errichtet werden. Ein Verbindungsbau koppelt die beiden Häuser zusammen. Im Obergeschoss des neuen Hauses entsteht so ein Raum mit 58 Quadratmetern mit Teeküche und Lagerraum. Im Erdgeschoss gibt einen Mehrzweckraum mit 100 Quadratmetern mit einem Toilettenbereich. Der Verbindungsbau bekommt eine große, aufschiebbare Glasfront, die im Sommer reizvolle Nutzungsmöglichkeiten in Verbindung mit dem kleinen Vorplatz ermöglichen. Außerdem kann so auch wieder der Gerberkeller genutzt werden.

Die Burkardrother Bürger haben sich schon Gedanken gemacht, wie das neue Gebäude genutzt werden kann: Pflegetreff, Regionaler Bauernmarkt, Kleinkunstbühne, Trauzimmer, Bürgerversammlungen, Angebote für Jugend und Senioren, Tourist-Info, Repair-Café, Filmabende, Lesungen, Volkshochschulkurse und einiges mehr.

Baustart soll im Mai dieses Jahres sein. Die Umsetzung dauert etwa ein Jahr. Nur macht es natürlich nur Sinn, die Baumaschinen auszufahren, wenn es nicht bei unverbindlichen Vorschlägen bleibt, sondern wenn mit diesem Projekt Namen und damit Verantwortlichkeiten in Verbindung gebracht werden. Deshalb soll ein Beirat "Kulturtreff am Gerberkeller" gegründet waren, der, natürlich in engem Kontakt mit dem Marktgemeinderat, zunächst einmal Fragen klären muss, für welche Zwecke etwa die Räume tatsächlich genutzt werden sollen, was an Ausstattung für die Räume und die Küche erforderlich ist, welche Anschlüsse wohin gelegt werden sollen oder wie die neue Hausordnung aussehen soll. Dieses Gremium sollte 13 bis 15 Mitglieder haben, die sich um die Organisation und den Betrieb in dem neuen Gebäude verantwortlich kümmern.

Zu tun gäbe es einiges: Erstellung eines Belegungsplanes und eines im Idealfall halb- bis ganzjährigen Programms, Einweisung der Nutzer in die Hausordnung. Der Beirat wäre die Schnittstelle und das Kommunikationsmedium zum Gemeinderat, hätte aber auch die Funktion eines Hausmeisters oder "Kümmerers", der auch weniger beliebte Dinge wie zum Beispiel die Reinigung organisiert.


Startschuss im Mai

Wenn schon im Mai mit dem Bau begonnen werden soll, dann drängt die Zeit ein bisschen. So treffen sich interessierte Bürgerinnen und Bürger, die den "Kulturtreff" mittragen wollen, am Mittwoch, 21. März, und 19.30 Uhr im Rathaus von Burkardroth, um den Beirat zu gründen und mit der Arbeit zu beginnen. "Ich hoffe, dass sich auch die jüngeren Leute zahlreich angesprochen fühlen, damit die Interessen aller Generationen berücksichtigt werden", sagte Waldemar Bug.

"Und was passiert, wenn die Gründung nicht zustande kommt?", wollte ein Bürger wissen. Die Antwort des Bürgermeisters war deutlich: "Einen Plan B haben wir nicht." Das Projekt "Kulturtreff am Gerberkeller" ist also auf Gedeih und Verderb zum Gelingen verurteilt.