Ein Abend mit Liedern vieler Epochen
Autor: Björn Hein
Bad Bocklet, Sonntag, 16. November 2014
Die Bad Bockleter Chöre zeigten bei einem Gemeinschaftskonzert, dass sie gesanglich sehr breit aufgestellt sind.
Zu einem Gemeinschaftskonzert der Chöre aus der Marktgemeinde war in den Kursaal nach Bad Bocklet eingeladen worden. Beim ersten Stück standen alle drei Chöre auf der Bühne und stimmten das Publikum ein. Mit dem "Meine Stimme erklinge, meine Zunge singe" wurde das Motto des Konzerts genannt - wie bei Chören üblich natürlich in gesungener Form.
Die Vorsitzende des Liederkranzes Bad Bocklet, Birgitt Kunzmann, freute sich, die drei Chöre der
Marktgemeinde begrüßen zu dürfen. "Vor zwei Jahren haben wir uns zum ersten Mal für ein gemeinsames Konzert getroffen. Das kam gut an und so wollen wir es in diesem Jahr wiederholen". Zum einen zeige dies, dass man in der Marktgemeinde im Chorwesen zusammenwachse. Zum zweiten war das Gemeinschaftskonzert auch für den Besucher sehr reizvoll, durfte er sich doch über ein abwechslungsreiches Konzert freuen, bei dem für jeden Geschmack etwas dabei war.
Der große Applaus am Ende der Veranstaltung zeigte, dass diese rundum gelungen war.
Ein bunter Liederreigen
Den Beginn des bunten Liederreigens machte der Gesangverein Aschach, der mit dem gemischten Chor unter der Leitung von Robert Bauch sich besonders dem deutschen Liedgut und den traditionellen Weisen gewidmet hatte. Der Aschacher Chor ist dafür bekannt, auch alte, fast vergessene Weisen in sein Repertoire aufzunehmen und damit dazu beizutragen, dass sie erhalten werden. Ein Paradebeispiel hierfür war das "Es führt über den Main eine Brücke aus Stein", welches nach den Angaben von Bauch aus einem alten, fränkischen Volksliederhandbuch entnommen worden war und gerade ob seiner vielen Moll-Anteile einen interessanten Kontrapunkt zu den ansonsten lustigen Weisen bot. Natürlich durften die Aschacher auch nicht vergessen, den Frankenwein zu loben, was sie mit dem "Freunde, wir singen ein Lied" auch taten. Die Aschacher ernteten mit ihren typisch fränkischen Liedern viel Applaus vom Publikum.
Gefühlvolle Interpretationen
Die Sängerlust Steinach fügten mit ihrem Männer- und Frauenchor, die beide von Andrea Metzler geleitet wurden, dem Konzert eine weitere interessante Nuance hinzu. So sang der Männerchor vom armen "Bettelbue", wobei man den Sängern die Hingabe und die gefühlvolle Interpretation anmerkte. Doch auch ein Loblied auf das Bier durfte nicht fehlen und der Geselligkeit bei den Chorproben wurde ebenfalls ein musikalisches Denkmal gesetzt. Der Frauenchor der Steinacher wusste mit fröhlichen und gefühlvollen Weisen zu gefallen, wie dem "Looking in your eyes again", aber auch dem witzigen Lied des "Armen Raben", der seine Frau hingemeuchelt hatte. Der Steinacher Frauenchor verstand es, dem Stück eine choralartige Note zu verleihen, die parodistische Leistung sorgte für viel Applaus im Publikum. Sehr gefühlvoll kam dann noch einmal das Stück "Die Rose" daher, welches gefühlvoll vom Frauen- und vom Männerchor gemeinsam intoniert wurde.
Auch der Liederkranz Bad Bocklet hatte sich einiges einfallen lassen. Unter der Leitung von Martina Faber wusste der Chor unter anderem mit dem "Nun sitz ich in der Schänke" zu gefallen. In südliche Gefilde wurden die Zuhörer beim "Zauber der spanischen Nächte" entführt.Die Singfoniker, der gemischte Chor der Bad Bockleter, wusste mit einer alten Weise über einen plötzlichen Wintereinbruch zu gefallen, aber auch in modernere Gefilde machte man sich auf und interpretierte das Stück "Weit weit weg" von Hubert von Goisern sehr gefühlvoll und emotional. Ebenso wurde ein Minnelied aus dem Mittelalter vorgetragen. Für jeden war etwas dabei und der große Applaus am Ende des Konzerts zeigte, dass es dem Publikum sehr gut gefallen hatte.