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Ehrung für den Einsatz für die Trimburg


Autor: Gerd Schaar

, Dienstag, 09. Oktober 2012

Der Landkreis würdigt sieben Bürger mit dem Kulturehrenbrief. Die Ehrenamtlichen setzen sich auf ganz eigene Weise mit ihrer Heimat auseinander. Wie zum Beispiel Otmar Pfister.
Landrat Thomas Bold (links) überreicht Otmar Pfister den Kulturehrenbrief.  Foto: Gerd Schaar


"Man könnte Sie Mister Trimburg nennen", gratulierte Landrat Thomas Bold dem Altbürgermeister von Elfershausen, Otmar Pfister, zur Auszeichnung mit dem Ehrenbrief. Seit Jahrzehnten engagiert sich Pfister für die Vereine in der Gemeinde, insbesondere für die "Freunde der Trimburg" und "Musifit Trimburg". Weit über die Region hinaus bekannt ist Pfister durch seine Führungen durch die Trimburg.
"Ich freue mich natürlich sehr über diesen Ehrenbrief", sagte Pfister nach der Verleihung. "Ich nehme ihn dankbar entgegen und zwar stellvertretend für viele, die Ähnliches leisteten." Solch ein Ehrenbrief sei der besondere Bezug zur eigenen Heimat. "Gerade wegen der Trimburg hat mich die Auszeichnung gefreut", erklärte Pfister.
Laut Pfister sind in den vergangenen Jahren insgesamt rund 600 000 Euro für den Erhalt und den Ausbau der Trimburgruine ausgegeben worden. Die Zuwendungen durch die öffentliche Hand habe nicht alles abdecken können. So hätten etwa 200 000 Euro an Spendengeldern über die Jahre hinweg nur allmählich aus den roten Zahlen heraus geholfen.
"In meine vielen Ehrenamtstätigkeiten will ich keine Wertungsreihenfolge bringen", meinte Pfister. Das Kommunale und insbesondere das Kulturelle habe ihn aber stets interessiert. Pfister kündigte an, die Führungen weiterzumachen. Einen Spickzettel brauche er dafür schon lange nicht mehr. Bei den Führungen geht Pfister auf die unterschiedlichen Besuchergruppen ein: Sind es Kinder, Jugendliche oder Erwachsene? Kommen die Zuhörer aus der Region oder von weiter her? "Ich stelle mich darauf ein und schaffe örtliche oder fachliche Bezüge", erklärte Pfister.
"Ich könnte das Drei- oder Vierfache meiner zur Verfügung stehenden Unterlagen in meine Führungen einbringen." Man müsse zum Beispiel beim Thema Minnegesang darauf achten, nicht zu speziell zu werden. Denn sonst gehe das Interesse der Zuhörer eventuell verloren.
Ähnlich wie Otmar Pfister sind auch die sechs weiteren Empfänger der Ehrenbriefe seit vielen Jahren engagiert. So zum Beispiel Burkard Büscher aus Burghausen, der in seiner Trachtenkapelle seit 1970 Vorstands- und Dirigentenaufgaben übernommen hat.
Waldemar Greß aus Westheim gründete in dem Ortsteil bereits im Jahr 1968 die Jugendgruppe des Roten Kreuzes. Er war auch 15 Jahre lang als Ausbilder tätig. Greß war Mitglied im Pfarrgemeinderat und half bei der Beseitigung von Hochwasserschäden an den Kirchenfundamenten. Bekannt ist Greß vor allem aber als Initiator des Westheimer GeFiGa-Vereinsheims und als Gründer des Film- und Fotoclubs, dessen Vorsitzender er noch heute ist. Seine Ausstellungen alter Fotos und Schmalfilme aus vergangenen Zeiten begeisterten.
Der Name Jürgen Köstler ist verbunden mit dem Musikzug Wildflecken. Seit 1994 leistet er dort Vorstandsarbeit, seit 2003 als erster Vorsitzender. Außerdem ist Köstler der stellvertretende Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes und arbeitet ehrenamtlich im Vorstand der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Wildflecken. Bei der Freiwilligen Feuerwehr ist Köstler für den Atemschutz verantwortlich. In den Jahren 1995 bis 2010 war er Mitorganisator der Ausstellung heimischer Künstler. Außerdem ist Köstler der Beauftragte für das Festival SaaleMusicum in Wildflecken.
Überrascht über ihren Ehrenbrief war die Windheimerin Roswitha Mährlein. Seit 1977 singt sie im Gesangverein "Sängerlust". Seit 1983 gehörte Mährlein dem Vorstand an, zunächst als Schriftführerin und ab 1990 als erste Vorsitzende. Im vergangenen Jahr wurde sie zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Mährlein ist Trägerin der silbernen Verbandsehrennadel.
In Bad Brückenau wird Elisabete Prause nur "Else" genannt. Sie ist in der Stadt für ihr Engagement im Arbeitskreis Heimatgeschichte und für die Wiedereröffnung des städtischen Heimatmuseums bekannt. Besonderen Einsatz habe Prause bei der Tagung zum Internationalen Märchenkongress vom 24. bis 28. September 2008 in Bad Brückenau gezeigt, sagte Landrat Thomas Bold bei der Verleihung des Kulturehrenbriefs.
Mit der Auszeichnung wurde auch Ewald Schmück aus Bad Kissingen geehrt. Seit 1997 ist er erster Vorsitzender des Stralsbacher Gesangvereins "Sängerlust". Schon 1982 war Schmück Beisitzer in dem Verein. Ab 1985 war er zweiter Vorsitzender. Erfolg wird Schmück vor allem bei der Werbung junger Chormitglieder zugeschrieben. So konnte 2005 ein Projektchor gegründet werden. Schmück ist bereits Träger der goldenen Ehrennadel des Verbandes Fränkischer Sängerbund. "Kulturarbeit ist wichtig, ist sie doch der Kit unserer Gesellschaft", betonte Landrat Bold in seiner Würdigung. Die Empfänger der Kulturehrenbriefe seien mit ihrem persönlichen Engagement Vorbilder mit sozialer Wirkung.
"Ehrenamt und bürgerliches Engagement haben viele Facetten. Sie sind wertvoll und unentbehrlich", sagte Bold. Der Landrat wies auf das im Vorjahr gegründete "Netzwerk Bürgerengagement" hin. Auf Gemeinde- und Landkreisebene soll das zunächst auf drei Jahre angelegte Programm solche ehrenamtlichen Bemühungen unterstützen.
"Musik und Gesang verbinden grenzenlos über Generationen hinweg", stellte Ewald Kiesel fest. Der Vorsitzende der Sängergruppe des Landkreises Bad Kissingen würdigte den persönlichen Einsatz der Geehrten, die sich mit Erfahrung, Wissen und Können unter Aufopferung ihrer Freizeit pflichtbewusst einbrächten.