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Drei weitere illegal abgestellte Container in Garitz


Autor: Ralf Ruppert

Bad Kissingen, Dienstag, 29. Oktober 2013

Ein betroffener Anlieger hat einen Container entfernen lassen, daraufhin hat sich der Aufsteller gemeldet und diesen ausgelöst. Die Polizei kümmert sich um Beschwerden.
In der Garitzer Raiffeisenstraße steht nach wie vor der Container auf dem Grundstück der Familie Ebert. Foto: Ralf Ruppert


Nach dem Bericht der Saale-Zeitung über einen illegal aufgestellten Altkleider-Container in Garitz, haben sich weitere Betroffene bei der Polizei gemeldet: "Wir wissen jetzt in unserem Zuständigkeitsbereich von vier solchen Containern", berichtet Stefan Haschke, Leiter der Polizeiinspektion Bad Kissingen. Bei Svenja und Marco Ebert in der Raiffeisenstraße ist indes noch alles beim Alten: Der Container steht - sorgfältig zugeklebt - neben der Garage.

"Über

die Aufstellzeiten wissen wir wenig", berichtet Polizei-Chef Haschke. Deshalb sei auch unklar, ob der Lieferant identisch war. Auf alle Fälle handelt es sich aber laut Aufschrift auf den Containern um unterschiedliche Firmen. Die Eberts haben es mit einem Unternehmen aus Berlin zu tun: Bei den angegebenen Rufnummern geht niemand hin, die Anrufer müssen, noch dazu gebührenpflichtig, auf Band sprechen. Auf einen Rückruf warten die Eberts seit zwei Wochen.

"In einem Fall hat der Betroffene den Container einfach abtransportiert", berichtet Haschke. Und der Container wurde sogar ausgelöst, die Firma kam also für die Kosten des Transports auf. "In diesem Fall haben wir nun auch einen Ansprechpartner", freut sich Haschke. Zudem hätten Nachbarn in einem Fall auch ein Kennzeichen notiert. "Wir können also Ermittlungen anstellen", sagt der Leiter der Bad Kissinger Polizei, "ich denke, dass wir da weiterkommen."

Bußgelder zur Abschreckung

Zwar verfolgt die Polizei nicht das eigentliche Ärgernis, nämlich das ungefragte Abstellen der Container auf Privatgrund, aber Haschke hat einen anderen Hebel gefunden, um den bundesweit agierenden Unternehmen die Lust am Landkreis Bad Kissingen zu nehmen: Altkleider-Sammlungen müssen eigentlich drei Monate vorher angemeldet werden. Das wurden sie zumindest von der Firma, die den Container vor die Ebertsche Garage abstellte, nicht. Haschke kündigte nun Ordnungswidrigkeitsanzeigen an. Auf deren Grundlage könnte das Landratsamt dann Bußgelder verhängen.

Dass es auch anders geht, zeigen andere Firmen: "Wir haben für jeden unserer Stellplätze einen Vertrag und zahlen dafür", betont Moritz Gerard von der "Bremer Recycling". Sein Unternehmen ist eigentlich nur in Norddeutschland unterwegs, hat aber Verträge in ganz Deutschland an Bahnhöfen.

Das Problem ist bekannt

Er kennt das Problem mit der KSB, weil das Vorgehen einiger schwarzer Schafe in der Branche auch auf die Berliner Recycling übertragen werde. "Da muss man offen mit umgehen", setzt Gerard auf das Zertifikat des "Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung" (BVSE). Dabei wird nicht nur geprüft, ob Container legal aufgestellt sind, sondern auch, wie sauber das Umfeld ist und wie schnell das Unternehmen auf Beschwerden reagiert. Dass Firmen wie die Bremer Recycling mit Wohlfahrtsverbänden konkurrieren, gibt Gerard offen zu: "Wir sind zwar nicht caritativ, aber wir tun was für die Umwelt, zahlen für die Stellplätze und beschäftigen viele Menschen."

Dass illegal agierenden Mitbewerbern das Handwerk gelegt wird, sei auch in seinem Sinn: "500 Meter weiter steht ein Container unangemeldet und wir bekommen keine Ware", das sei geschäftsschädigend.