Dorothee Bär ist Favoritin als Direktkandidatin

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Dorothee Bär im Juli diesen Jahres bei ihrer Nominierung als Direktkandidatin der CSU für den Wahlkreis 248 Bad Kissingen. Sie erhielt dabei ein überzeugendes Votum ihrer Partei. Foto: Paul Ziegler
Dorothee Bär im Juli diesen Jahres bei ihrer Nominierung als Direktkandidatin der CSU für den Wahlkreis 248 Bad Kissingen. Sie erhielt dabei ein überzeugendes Votum ihrer Partei. Foto: Paul Ziegler
Sabine Dittmar Foto: Dieter Britz
Sabine Dittmar Foto: Dieter Britz
 
ManuelaRottmann
ManuelaRottmann
 
Matthias Kleren Foto: Albert
Matthias Kleren Foto: Albert
 
NicolasThoma
NicolasThoma
 
Sandro Kirchner ist CSU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter.
Sandro Kirchner ist CSU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter.
 

Die Parteien stellen die Weichen für die Bundestagswahl im kommenden Jahr. Die CSU dürfte das Direktmandat gewinnen.

2013 und 2014 haben sich die Wahlen geballt. Es gab Bundes- und Landtagswahl sowie eine Kommunalwahl. Dann kam eine Phase der Ruhe, demnächst werden die Bürger wieder an die Urnen gerufen. Die Bundestagswahl steht 2017 an. Im Herbst findet die Wahl statt, der genaue Termin ist noch nicht bekannt.
Die Parteien haben sich zum Teil bereits in Position gebracht und erste Weichenstellungen getroffen. Das sind vor allem personelle Entscheidungen. Andere Parteien folgen in den kommenden Monaten. Bei der Bundestagswahl 2013 traten 20 Parteien an. Sie bewarben sich über die Zweitstimmen um Mandate für das Parlament in Berlin. Diese 20 Parteien stellten aber nur acht Direktkandidaten für den Wahlkreis Bad Kissingen auf.


Wichtig sind die Zweistimmen

Den Wahlkreis 248 Bad Kissingen bilden die drei Landkreise Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge. Wie viele Sitze eine Partei im Bundestag erhält, wird über die Zweitstimmen entschieden. Auf jeden Fall zum Zug kommen die Gewinner der Erststimmen-Wahl, über die die Direktmandate vergeben werden. Das Direktmandat geht an den Wahlsieger im Wahlkreis (Erststimmen-Gewinner).
Konkret: Der Bundestag hat normalerweise 598 Sitze. Es gibt 299 Wahlkreise und demzufolge 299 Direktmandate. Die übrigen Sitze werden über die Landeslisten verteilt, die die Parteien aufgestellt haben oder noch aufstellen werden.


Die "Titelverteidigerin"

Das Direktmandat 2013 im Wahlkreis Bad Kissingen ging an Dorothee Bär (CSU). Die 38-jährige Ebelsbacherin gehört seit 2002 dem Bundestag an und ist mittlerweile Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium. Sie gilt als klare Favoritin für das Direktmandat 2017. Die CSU hat sie als Erststimmen-Bewerberin schon im Juli dieses Jahres nominiert.
2013 erreichte Bär im Wahlkreis 57,9 Prozent der Stimmen. Sie lag damit weit vor der Zweitplatzierten, der SPD-Politikerin Sabine Dittmar aus Maßbach (Landkreis Bad Kissingen). Die 52-jährige Ärztin holte 2013 bei den Erststimmen 19,9 Prozent. Dittmar zog aber dennoch in den Bundestag ein, sie stand auf der Landesliste ihrer Partei auf Rang zwölf, und 22 Abgeordnete durfte die bayerische SPD damals dank des Zweitstimmenergebnisses nach Berlin entsenden. Für die Wahl 2017 wurde Sabine Dittmar von ihrer Partei auf Rang zehn nominiert. Der Platz gilt als noch sicherer.


Den bayerischen Einfluss wahren

Sando Kirchner (MdL), Kreisvorsitzender der CSU, hofft natürlich auf ein gutes Ergebnis für seine Partei. "Der bayerische Einfluss auf die Bundespolitik soll gewahrt werden", sagte er. Das ist das Ziel der CSU. Im Landkreis will man mit einer breiten Themenwahl die Wähler gewinnen, nicht in Konkurrenz zum politischen Gegner auftreten, sondern mit den Sachthemen überzeugen. Und man will natürlich mit einem guten Landkreis-Ergebnis Dorothee Bär ein bisschen Rückenwind auf ihre Reise nach Berlin mitgeben. Die CSU werde im Übrigen am 20. Mai ihre Landesliste aufstellen, für die es noch keine Kandidaten aus dem Landkreis gäbe. "Das wird sich bis dahin entwickeln."


Listen stehen bei SPD und Grünen

Andere Parteien, für die die Landeslisten eine größere Bedeutung haben, haben die Reihenfolgen bereits festgelegt. Die SPD und die Grünen zum Beispiel. Bei der SPD erhielt Sabine Dittmar den zehnten Rang, und bei den Grünen darf sich Manuela Rottmann, die Direktkandidatin im Wahlkreis Bad Kissingen ist, über den siebten Rang freuen. Der Platz müsste für die 44-Jährige (jetzt Hammelburg) zum Einzug in den Bundestag über die Landesliste der Grünen reichen. Aktuell stellen die Grünen in Bayern über ihre Liste neun Abgeordnete für Berlin.


Erst mal reinkommen

Und die anderen Parteien? Die FDP, deren vorrangiges Ziel es ist, überhaupt wieder in den Bundestag zu kommen, hat den 34-jährigen Nicolas Thoma aus Bad Kissingen als ihren Direktbewerber aufgestellt. Er ist Politikwissenschaftler, arbeitet beim Roten Kreuz und als freier Journalist. Die Linken, deren bekanntester Vertreter aus dem hiesigen Raum der Schweinfurter Gewerkschafter Klaus Ernst ist, haben bisher keine Direktbewerber für den Wahlkreis aufgestellt. Aber "es wird wahrscheinlich einen Direktkandidaten geben", kündigte Kreisrätin Sabine Schmidt (Sand) an. Nach dem aktuellen Fahrplan der Linken soll der Bewerber am 21. Januar nominiert werden, und am 18. März will die Partei ihre Landesliste Bayern aufstellen. Namen kann sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen.


Demnächst ein Treffen

Die Freien Wähler, die nicht im Bundestag vertreten sind, aber antreten werden, haben sich noch nicht entschieden. Matthias Kleren, Kreisvorsitzender der Freien Wähler, kann noch mit keinem Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2017 aufwarten. Albrecht Walther (Bad Neustadt), Bezirksgeschäftsführer der Freien Wähler, stellte fest, dass der Verein nicht für jeden Wahlkreis einen Direktkandidaten aufstellen werde. Bislang gebe es noch keine Namen. Die Freien Wähler werden aber Mitte März in Regensburg eine Landesliste für die Bundestagswahl 2017 aufstellen.


Noch nichts bekannt

Und was macht die AfD? Die Partei stand zwar 2013 auf dem Stimmzettel, allerdings nur bei den Zweitstimmen. Bisher ist im Wahlkreis nichts bekannt, was auf die Nominierung eines Direktbewerbers schließen lässt.