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Dorothee Bär gewinnt Direktmandat, kassiert trotzdem herbe Verluste


Autor: Benedikt Borst

Bad Kissingen, Sonntag, 26. Sept. 2021

Die Staatsministerin für Digitales hat das Direktmandat für Bad Kissingen gewonnen, wobei sie in ihrem Wahlkreis deutliche Verluste einstecken musste.
Noch-Digitalstaatsministerin Dorothee Bär bei der Abgabe ihres Stimmzettels in ihrem Heimatort Ebelsbach. Im Hintergrund ihr Mann Oliver Bär, Landrat in  Hof.


Die Staatsministerin für Digitales, Dorothee Bär, hat das Direktmandat für den Wahlkreis Bad Kissingen für die CSU gewonnen - so viel war zu erwarten. Jedoch musste auch sie Federn lassen und fuhr im Vergleich zur Wahl 2017 ein deutlich schlechteres Ergebnis ein: Nach 484 von 498 ausgezählten Wahllokalen (Stand 20.50 Uhr) lag Bär mit 39,07 Prozent der Wählerstimmen uneinholbar vorn. Dennoch: Das ist ein Minus von 12,05 Prozentpunkten. Dass die CSU in Bayern gegenüber 2017 sechs Prozent verloren hat und auch sie selbst im Wahlkreis Verluste einfahren musste, erklärt Bär mit dem Bundestrend. Sie rechne mit einer langen Nacht, "ähnlich wie 2002", sagt Dorothee Bär. Damals war CSU-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber knapp gegen Gerhard Schröder (SPD) unterlegen. Diesmal hoffe sie, so Bär, "dass die Union am Ende vorne liegt." Es sei aber schon ein "großer Erfolg", dass es CDU und CSU im Wahlkampf-Endspurt gelungen sei, "Rot-Grün-Rot" zu verhindern, "die Menschen hierzulande wollen eben kein Linksbündnis".

Kirchner: "Ergebnis ist schlecht"

Besser als befürchtet, aber trotzdem schlecht. So bewertet CSU-Landtagsabgeordneter und Kreisvorsitzender Sandro Kirchner das Abschneiden von CDU und CSU. "Unterm Strich ist das Ergebnis unbefriedigend", sagte er. Er befürchtet dass das Ergebnis aus der Hochrechnung (24,7 Prozent) im Lauf des Abends mit steigendem Briefwähleranteil weiter gedämpft wird. Aus Sicht der Union sei wichtig, dass Rot-Rot-Grün nicht zustande komme. "Die Darstellung, dass ein Linksbündnis droht, hat gewirkt."

Landrat Thomas Bold (CSU) wertet das Abschneiden der Union ebenfalls als schlecht, aber: "Wir haben auf der Zielgeraden aufgeholt." Dass die Wähler sich gegen ein Linksbündnis entschieden haben, findet er wichtig. "Die demokratischen Parteien sind jetzt gefordert, eine möglichst gute Lösung für Deutschland zu finden." Aus Sicht der Region sei wichtig, dass neben Dorothee Bär (CSU), weiterhin Sabine Dittmar (SPD) und Manuela Rottmann (Grüne) im Bundestag vertreten sein werden.