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Döpfner-Denkmal sorgt für Diskussionen


Autor: Thomas Ahnert

Bad Kissingen, Donnerstag, 25. Juli 2013

Der Stadtrat nimmt das Döpfner-Denkmal des Rotary Clubs gerne an, wünscht es sich aber an anderer Stelle. Eine Satzungsänderung bringt Entlastung für die Anlieger der Fußgängerzone.
Julius Kardinal Döpfner in seiner Heimatgemeinde. Dieses Bild entstand im Dezember 1948, als Döpfner kurz nach seiner Bischofsweihe seine Heimatgemeinde besuchte und begeistert empfangen wurde. Foto: privat


Die Anlieger der Fußgängerzone können zumindest ein bisschen aufatmen, weil sie bei der Sanierung nicht so stark zur Kasse gebeten werden, wie es die Beitragssatzung für Fußgängerbereiche bisher vorsieht. Nach Anfragen der CSU-Fraktion nach Kostenreduzierungsmöglichkeiten beschloss der Stadtrat jetzt, die Kostenanteile in der Satzung zugunsten der Anlieger zu verändern. Sie müssen sich an den "sichtbaren", also oberirdischen Baumaßnahmen nicht mehr mit 60, sondern nur noch mit 45 Prozent beteiligen. Dafür steigt der städtische Anteil von 40 auf 55 Prozent. Außerdem können für die Baumaßnahmen die fiktiven Kosten abgerechnet werden. Das heißt: die Kosten, die entstehen, wenn die Standardausstattung eingebaut wird. Wird beispielsweise bei der Pflasterung oder der Beleuchtung darüber hinaus gegangen, trägt die Mehrkosten die Stadt.

Damit dürfte der Kostenreduzierungsrahmen erschöpft sein. Denn wie Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) feststellte, sollen die Fußgängerzonen-Anlieger nicht besser gestellt werden als die anderen Bürger. Zum anderen "kann die Förderung bei höherer Entlastung geringer ausfallen".


Standort noch nicht entschieden

Für Diskussionsstoff sorgte das Döpfner-Denkmal, das der Rotary Club im Stadtteil Hausen stiften will. Nachdem die Nachkommen der Familie Döpfner es weder vor dem Geburtshaus noch vor dem fast benachbarten späteren Wohnhaus haben wollen, stellte die Stadt gegenüber den beiden Anwesen eine Fläche zur Verfügung. Gegen das Denkmal an sich - ein zwei Meter hoher Sandsteinfindling mit einem schmiedeeisernen Kreuz, den Amtsinsignien des Kardinals und einer Gedenktafel - hatte niemand etwas einzuwenden, auch wenn es optisch recht massiv wirkt und Bernd Czelus tek (SPD) eher an ein Ritterdenkmal erinnert.

Aber der Standort! Otto Funck (FW) machte sich zum Sprecher der Häusler und einiger Stadtratskollegen: Die hätten das Denkmal lieber an einer belebteren, zentraleren Stelle, etwa an der Abzweigung der Kardinal-Döpfner-Straße oder auf der Freifläche neben dem Schönbornsprudel, wo sie auch von Passanten gesehen wird. Der Stadtrat suchte den Kompromiss: Er gab grünes Licht für die Errichtung des Denkmals an der von den Rotariern vorgesehenen Stelle, bat aber Clubpräsident Peter Klimt, mit seinem Vorstand noch einmal über die Wünsche der Häusler nachzudenken.


Vielleicht dieses Mal erfolgreich

Zu guter Letzt tat der Stadtrat das, was er schon bei der ersten Anhörung zur Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms (LEP) getan hatte: Er forderte die Landesregierung auf, folgenden Passus wieder in den Plan zu nehmen: "Das Heilbäderwesen soll als wichtiger Teil des Tourismus gesichert und marktgerecht fortentwickelt werden. Der Ausbau der Kurorte und Heilbäder soll kurortgerecht erfolgen, die Qualität des Angebots weiter steigern und auch zur Stärkung des Tourismus in den umliegenden Räumen beitragen." Das Bestreben der Stadt war schon bei der ersten Anhörung erfolglos. Bleibt zu hoffen, dass es dieses Mal erfolgreicher ist.