Digitales und Mobilfunk als Schwächen genannt
Autor: Redaktion
Bad Kissingen, Dienstag, 10. August 2021
Die regionalen Unternehmen sind mit dem Wirtschaftsstandort insgesamt zufrieden - sie geben die Durchschnittsnote 2,4. Ein Großteil würde sich wieder für Mainfranken als Unternehmensstandort entscheiden. Der Landkreis Bad Kissingen erhielt die Note 2,6.
Die IHK hat 3500 mainfränkische Unternehmen um ihre Einschätzung zu verschiedenen Standortfaktoren gebeten. Der Wirtschaftsstandort Mainfranken erhielt dabei insgesamt gute Noten: Die teilnehmenden Unternehmen bewerten den Standort Mainfranken mit der Note 2,4. Knapp zwei Drittel vergaben mindestens die Note "gut". Jedes dritte Unternehmen findet, dass sich die Qualität des Standorts Mainfranken in den vergangenen fünf Jahren verbessert hat, nur ein Sechstel beklagt eine Verschlechterung, heißt es in einer IHK-Pressemitteilung zum aktuellen Standortreport.
Landkreis Bad Kissingen
Der Wirtschaftsstandort erhält insgesamt die Note 2,6. Über die Hälfte der ortsansässigen Unternehmen bewertet ihren Standort im Landkreis Bad Kissingen mindestens mit der Note "gut". Mehr als jedes dritte ortsansässige Unternehmen findet, dass sich die Standortqualität im Landkreis Bad Kissingen in den vergangenen fünf Jahren verbessert hat. Mit 81 Prozent würde sich der Großteil der ortsansässigen Unternehmen wieder für den Landkreis Bad Kissingen als Unternehmensstandort entscheiden.
Zu den Stärken des Landkreises gehören die Anbindung an das Fernstraßennetz, Umwelt und Natur, die Lohn- und Arbeitskosten, die Lebensqualität sowie das ehrenamtliche Engagement der Betriebe in der Region. Bei den Schwächen nennen die Unternehmen vor allem die Breitbandinfrastruktur, die Verfügbarkeit von digitaler Infrastruktur, das Verständnis der Politik für betriebliche Angelegenheiten, die mangelnde Mobilfunkanbindung sowie die Dauer von Genehmigungsverfahren.
Unternehmensstandort in Mainfranken
"Es ist besonders erfreulich, dass sich mit 79 Prozent ein Großteil der Unternehmen wieder für den Unternehmensstandort in Mainfranken entscheiden würde", erklärt IHK-Präsident Klaus D. Mapara. "Der IHK-Standortreport zeigt, dass Mainfranken eine attraktive Wirtschaftsregion ist, die mit vielen Stärken punkten kann. Er zeigt uns aber auch, wo dringender Handlungsbedarf besteht: Bei der Digitalisierung, beim Verständnis der Politik für betriebliche Belange sowie beim Verwaltungshandeln."
Lebensqualität top - Digitalisierung ausbaufähig
Die in Mainfranken ansässigen Unternehmen sind besonders mit den Standortfaktoren Lebensqualität, Umwelt und Natur, Anbindung an das Fernstraßennetz, Energieversorgung und Energieversorgungssicherheit sowie mit dem Angebot an Schulen zufrieden. Dahingegen zeigen sie sich unzufrieden mit der digitalen Infrastruktur, der Verfügbarkeit von 5G-Netzen, der Breitbandinfrastruktur, der Dauer von Genehmigungsverfahren sowie dem Verständnis der Politik für betriebliche Angelegenheiten.
Die IHK-Standortanalyse wertet die Rückmeldungen von 776 Unternehmen aus, die einen repräsentativen Querschnitt der mainfränkischen Unternehmerschaft abbilden: Vom Existenzgründer bis hin zum Traditionsunternehmen, vom Kleinstunternehmer bis hin zum international tätigen Konzern. "Im Gegensatz zu anderen Standortanalysen, die hauptsächlich allgemein verfügbare Statistiken auswerten, sind unsere Ergebnisse ein echtes Stimmungsbild der mainfränkischen Wirtschaft. Wir haben Betriebe aus allen Branchen und allen neun mainfränkischen Gebietskörperschaften um ihre Einschätzung zu 71 Standortfaktoren aus sechs Themenfeldern gebeten: Von A wie Attraktivität der Innenstädte bis Z wie Zukunftsfähigkeit der Region", erklärt Sascha Genders, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer. "Die Unternehmen haben dabei sowohl Mainfranken als Ganzes, als auch ihre jeweilige Gebietskörperschaft im Einzelnen bewertet."
Zu jedem einzelnen der 71 Standortfaktoren gaben die Teilnehmer mit Schulnoten an, wie wichtig sie ihn aus Unternehmersicht finden und wie zufrieden sie mit dem jeweiligen Faktor an ihrem Unternehmensstandort in Mainfranken sind. Daraus leiten sich die Standortstärken, -schwächen, -chancen und -risiken ab. Die abgefragten Standortfaktoren lassen sich folgenden sechs Themenbereichen zuordnen: Standortkosten und Finanzierung, Infrastruktur, Rahmenbedingungen für Unternehmen, Bildung und Arbeitsmarkt, Innovationspotenzial und Wissenschaft sowie allgemeine Rahmenbedingungen.