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Diese Kita ist nur eine Zwischenlösung


Autor: Sigismund von Dobschütz

Bad Kissingen, Donnerstag, 27. Oktober 2022

Bis der neue Theresienkindergarten mit insgesamt 188 Kindertagesplätzen fertiggestellt ist, sind die neuen Räume im ehemaligen Dialysezentrum für die Krabbel- und Kindergartengruppen hergerichtet worden.
Pfarrer Gerd Greier (links) und Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) bei der Besichtigung der neuen Interims-Kita.


Nach nur einem halben Jahr zwischen Idee und Fertigstellung konnte die Bad Kissinger Theresienspitalstiftung am 17. Oktober ihre neue Interims-Kita an der Steinstraße in Betrieb nehmen. Die zwei Krabbelgruppen und eine Kindergartengruppe fassende Einrichtung in den Räumen des ehemaligen Dialysezentrums ist als zeitlich begrenzte Zwischenlösung vorgesehen, bis nach jetziger Planung im Jahr 2025 gleich nebenan der neue Theresienkindergarten mit insgesamt 188 Kindertagesplätzen fertiggestellt ist.

"Es war die richtige Idee"

Im März hatte Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD), auch in Personalunion als stellvertretender Vorsitzender der Theresienspitalstiftung, im Gespräch mit Pfarrer Gerd Greier als Stiftungsvorsitzendem angeregt, in den Räumen des im Jahr zuvor aufgegebenen Dialysezentrums eine Interims-Kita einzurichten. "Es war die richtige Idee, sie greift zeitnah", freute sich Vogel nun beim gemeinsamen Rundgang in Begleitung einiger Stadträte über die zügige Umsetzung in nur sechs Monaten und dankte dem Landratsamt als Genehmigungsbehörde, allen voran Jugendamtsleiter Manfred Kutz, für den reibungslosen Ablauf. "Wir haben alle an einem Strang gezogen." Das sei auch erforderlich gewesen, denn "der Bedarf ist heute da und nicht erst in drei Jahren".

Auch Pfarrer Greier zeigte sich zufrieden, mit der Interims-Kindertagesstätte eine sinnvolle Nutzung für die seit Monaten leerstehenden Räume gefunden zu haben: "Es gab ein klares Einverständnis der Kirchenstiftung Herz Jesu." Die Kirchenstiftung ist der Betreiber der Kindertagesstätte, die Theresienspitalstiftung die Eigentümerin. Sie teilt sich die Sanierungs- und Umbaukosten von 646.000 Euro jeweils zur Hälfte mit der Stadt. Fördermittel konnten nicht beansprucht werden, da diese nur für langfristige Dauernutzungen gewährt werden.

Obwohl die Tagesstätte nur eine Interimslösung sein soll, ist sie eine modern ausgestattete und vollwertige Einrichtung für maximal 49 Kinder. "Es ist kein Provisorium, es ist eine sehr schöne Kita", versicherte Manuela Sauer, die für die pädagogische Gesamtleitung der Kirchenstiftung verantwortlich ist. Noch seien Restarbeiten auszuführen, aber mit acht Kleinkindern der ersten Krabbelgruppe habe man den Betrieb schon aufnehmen können, weitere vier Kinder folgen im November. Im kommenden Frühjahr soll der Betrieb um eine zweite Krabbelgruppe sowie die Kindergartengruppe aufgestockt werden. Die zeitliche Staffelung, nicht zuletzt von der Verfügbarkeit des noch einzustellenden Personals abhängig, sieht Michaela Atzler, Verwaltungsleiterin aller Kindertagesstätten der Kirchenstiftung Herz-Jesu sowie Geschäftsführerin der Theresienspitalstiftung, in der ersten Betriebsphase als vorteilhaft.

Die Nachfrage nach Kindertagesplätzen in Bad Kissingen ist groß und die Warteliste der Stadt lang. Deshalb wird auch die Interims-Kita den tatsächlich Bedarf nicht decken können. Stärkere Entlastung wird erst der für 53 Kleinkinder und 85 Kindergartenkinder sowie 50 Hortplätze zur Betreuung schulpflichtiger Kinder geplante Neubau des künftigen Theresienkindergartens bringen.

2025 soll der Neubau fertig sein

Im ersten Halbjahr 2020 begann die Bauplanung, aktuell wird die Leistungsphase 2 (Vorplanung mit Kostenschätzung) abgeschlossen. Mit der Betriebsaufnahme des Kindergartens wird 2025 gerechnet. Dieser wäre dann mit insgesamt 188 Plätzen die mit Abstand größte Kindertagesstätte, gefolgt von dem vor zwei Wochen auf drei Häuser erweiterten Kliegl-Kindergarten mit jetzt 152 Plätzen. Insgesamt wird es dann 14 Kindertagesstätten mit 802 Plätzen im Stadtgebiet Bad Kissingens geben.