Druckartikel: Die Wehren stehen für Sicherheit

Die Wehren stehen für Sicherheit


Autor: Sigismund von Dobschütz

Bad Kissingen, Sonntag, 30. Oktober 2016

Beim Empfang für die Feuerwehren der Großen Kreisstadt wurden langjährige Wehrleute geehrt.
Zu einem riskanten Großeinsatz mussten die Feuerwehren der Großen Kreisstadt in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni dieses Jahres ausrücken, als in einem Keller in der Theresienstraße Chemikalien unter Wasser standen. Foto: Peter Rauch/Archiv


Wenn eine Hundertschaft von Feuerwehrmännern und -frauen aus neun Stadtteilen in schmucker Uniform einmal pro Jahr ins Rathaus einrückt, ist dies kein Grund zur Sorge, sondern Anlass zur Freude. Denn dann sind ausschließlich Lobreden und Auszeichnungen mit dem deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold oder Silber für 40 Jahre beziehungsweise 25 Jahre aktiven Dienst zu erwarten. So war es auch heuer beim traditionellen Empfang der Kreisstadt mit Oberbürgermeister Kay Blankenburg und Landrat Thomas Bold.

Mit einem Libero verglich Fußballfreund Blankenburg in seiner humorvollen Laudatio den Stellenwert der Feuerwehr und erinnerte daran, das Trainer Otto Rehhagel einst bei der Europameisterschaft 2004 mit Einsatz eines Liberos der griechischen Elf zum Sieg verholfen hatte. "Die Feuerwehren sind die Liberos unserer Stadt: Sie sind immer da, wenn's brennt oder nichts mehr geht." Der Oberbürgermeister erinnerte an den Brand im Hotel Frankenland, den Gefahrguteinsatz in der Theresienstraße und die Sicherungseinsatz beim Rakoczyfest.


Ein Standortfaktor

"Die Feuerwehr steht für unsere Sicherheit." Sicherheit sei für Bad Kissingen ein Standortfaktor und damit auch ein Wirtschaftsfaktor. Studien hätten einen Rückzug der Menschen aus den Metropolen in ländliche Regionen aufgezeigt. Auch in Bad Kissingen sei die Einwohnerzahl gestiegen. Ohne Feuerwehr aber wäre "unsere kleine Stadt wehrlos". In diesem Wissen garantiere er auch weiterhin "eine Wehr für jeden Stadtteil".


Wieder mehr Nachwuchs

Eine Freiwillige Feuerwehr könne aber nur dann funktionieren, wenn sich die Stadtteilbewohner auch entsprechend engagieren. Zum Glück sei die Zahl Jugendlicher im Ehrenamt wieder gestiegen. Blankenburg lobte die Schaffung der Kinderfeuerwehr in Hausen. "Es wurden alle Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren angeschrieben, und 50 Prozent haben sich gemeldet." Das Vorurteil, Kinder säßen nur vor dem Fernseher oder dem Computer, stimme also nicht. "Sie wollen nur richtig angesprochen werden."

Einsatzbereitschaft und Freundschaft seien die Voraussetzung, schwierige Situationen zu bewältigen, würdigte Landrat Thomas Bold die Arbeit der Wehren, deren Aktive sich bei Einsätzen "bis an die Grenze der Belastbarkeit und notfalls ohne Rücksicht auf die eigene Person einbringen". Er dankte den Aktiven für ihre bei Einsätzen, Schulungen, Übungen und Training geopferte Freizeit. "Deutschland wird geprägt durch das, was in den Städten, Gemeinden und Ortsteilen geleistet wird."


Technische Ausstattung wichtig

Bevor acht Feuerwehrmänner für 40 Jahre aktiven Dienst mit dem goldenen Ehrenkreuz und fünf weitere für 25 Jahre Dienst mit dem silbernen Ehrenkreuz ausgezeichnet wurden, dankte Kreis- und Stadtbrandmeister Michael Wolf für die technische Ausstattung der Wehren, verwies allerdings auf die stetig wachsenden Anforderungen an die Feuerwehr und fügte hinzu, dass andere Wehren außerhalb des Landkreises besser ausgestattet seien. Stadt und Stadtrat mögen immer bedenken: "Die Feuerwehr ist der Garant für die Sicherheit von Bürgern und Gästen."

Das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold für 40 Jahre aktiven Dienst ging an Robert Schmitt (FFW Arnshausen), Christian Dösch, Willi Führer und Ralf Weingärtner (Bad Kissingen, Alfred Kröckel und Gregor Metz (Poppenroth) sowie Klaus Kiesel und Thomas Kiesel (Reiterswiesen).

Das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst wurde überreicht an Martin Metz (Arnshausen), Christian Harnus (Bad Kissingen), Thomas Issing (Garitz), Sven Troll (Hausen, fehlte an dem Abend) sowie Alexander Pusch (Reiterswiesen).

Aus dem aktiven Dienst verabschiedet wurden Hans Müller (Bad Kissingen) und Albrecht Kiesel (Reiterswiesen)