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Die Truppe ist gut drauf


Autor: Björn Hein

Aschach bei Bad Kissingen, Sonntag, 17. Februar 2013

Ziemlich entspannt, aber konzentriert ist die Stimmung in der Theatergruppe des TSV Steinach, wenn sie auf der Bühne für ihr neues Stück probt. Lampenfieber ist nicht zu spüren, obwohl es doch bis zu den Aufführungsterminen in der Henneberg-Halle im März gar nicht mehr so lange hin ist.
In entspannter Atmosphäre lässt es sich kreativ sein: die Laienspielgruppe des TSV Steinach.  Foto: Björn Hein


Und diese Aufführungen sind heuer etwas ganz Besonderes, denn die Laienspielgruppe des TSV Steinach besteht heuer seit 25 Jahren.
Die Schauspieler hören auf Tipps, die ihnen aus dem Off zugerufen werden und setzen sie gleich um. "Fanny kann's nicht lassen" - so heißt die Komödie, die die Theatergruppe Steinach diesmal spielt. Alle zwei Jahre gibt man ein Stück, wie Hanni Schmitt, eine der Akteure zu berichten weiß: "Natürlich ist es immer sehr aufwändig, ein Theaterstück einzustudieren. Man muss schon viel Freizeit opfern, aber uns macht es jedes Mal von neuem Spaß, auf der Bühne zu stehen."
Auch das Publikum ist immer gespannt auf das neue Theaterstück: "Die Spannung ist den Zuschauern schon im Vorfeld anzumerken, die sich bereits Gedanken darüber machen, was wir uns wieder einfallen lassen", erklärt Irene Gundalach.

Dabei kommen die Theaterfreunde nicht nur aus der Marktgemeinde - bis aus Oberelsbach, Wegfurt und Schweinfurt reisten die Zuschauer an, wie Alois Gundalach weiß. "Wir haben bereits regelrechte Fanclubs."
Doch nicht nur die Aufführungen und der Applaus, auch die Proben und der Zusammenhalt geben den meisten Schauspielern viel. "Wir sind ein gut eingespieltes Team, das zusammen sehr viel Spaß hat", meint Sabine Gundalach-Roßhirt. So ist es nach der Probe üblich, dass man gemeinsam Brotzeit macht und sich auch Mal über Privates austauscht.
Gegründet wurde die Laienspielgruppe 1988, zur 1000-Jahr-Feier Steinachs. Alois Gundalach hat sie damals zusammen mit Helmut Schmitt und Thomas Stößel ins Leben gerufen. "Dr. Thomas Stößel, der leider inzwischen verstorben ist, war als Schauspieler mit Leib und Seele dabei", erinnert sich Alois Gundalach. Doch vor der Zukunft ist den Steinachern nicht bange: Der Nachwuchs ist voll integriert und macht bei den Stücken engagiert und mit viel Herzblut mit.
"In diesem Jahr ist das Proben noch etwas stressiger als die Jahre zuvor", so Irene Gundalach - konnte man doch erst nach Fasching auf der Bühne in der Henneberg-Halle üben. Die Rollen sind im Vorfeld klar verteilt: Die Frauen lesen die Stücke und suchen sie heraus, Rosi Schmitt achtet darauf, Stücke auszuwählen, die zum einen mit der vorhandenen Besetzung gespielt werden können, zum anderen, dass die Schauspieler sich für die Rollen eignen. "Wir Männer müssen uns da natürlich den Frauen beugen", meint Helmut Schmitt mit einem Schmunzeln.
Doch nicht nur auf der Bühne bedarf es Leute, die ihr Handwerk beherrschen - auch im Hintergrund wird jeder gebraucht. "Oskar Höchemer beispielsweise plant und gestaltet das Bühnenbild, Maximilian Freibott übernimmt die Technik und macht Fotos - wir sind ein eingespieltes Team, das sich blind aufeinander verlassen kann", meint auch Rosi Schmitt.
Die Sprache, die auf der Bühne verwendet wird, ist der mundartliche Dialekt. Sehr zur Freude des Publikums werden aber - je nach Stück - auch Hessisch, Sächsisch oder andere regional eingefärbte Sprachvarianten verwendet. Die Förderung des Dialekts ist allen Schauspielern in Steinach ein wichtiges Anliegen: "Natürlich können wir alle Dialekt sprechen. Wir setzen uns durch unser Theaterspiel auch dafür ein, dass dieser weiter erhalten bleibt", so Rosi Schmitt.
Der Humor steht bei den Stücken im Vordergrund: "Wir wollen die Leute zum Lachen bringen. Sie sollen ihre alltäglichen Sorgen vergessen, wenn sie zu uns ins Theater kommen", meint Alois Gundalach. Dies schafft man unter anderem auch dadurch, dass man örtliche Besonderheiten in das Stück miteinbezieht und es sozusagen mit einem Lokalkolorit versieht.
"Fanny kann's nicht lassen" - so heißt die Komödie von Beate Irmisch, die aufgeführt wird. Und auch die Theatergruppe Steinach kann es nicht lassen - auch nach 25 Jahren will man weitermachen. Die Besucher wird es freuen.
Termine An folgenden Tagen ist das Stück "Fanny kann's nicht lassen", jeweils ab 19.30 Uhr in der Henneberg-Sporthalle, zu sehen: Freitag, 15. März, Samstag, 16. und 23. März, und Ostersonntag, 31. März.
Kartenvorverkauf am Sonntag, 3. März, von 13 bis 14 Uhr im Sportheim und ab Montag, 4. März, bei Raumdecor Faber.