Die Tradition bleibt gewahrt
Autor: Günther Straub
Oberthulba, Freitag, 23. November 2012
In Oberthulba gibt es schon lange keinen Kirchweihtanz mehr, aber: Gefeiert wird trotzdem. Selbst Regenwetter tut dem keinen Abbruch.
"Hei wie wor des früher schüe an Kirchweih, wie noch getanzt wurn ist", so die Seniorin Gunda Krug jetzt am Marktplatz in Oberthulba, als der Kirchweihbaum aufgestellt wurde. Sicher gehen bei solchen Gelegenheiten die Erinnerungen mancher Zuschauer an diese Zeit zurück.
Doch diesmal waren es aufgrund des Dauerregens einige weniger, die das Aufstellen des Baumes beobachteten. Früher, in den 50 und 60er Jahren, wurde noch zünftig in den Ortschaften Kirmes gefeiert. Selbstverständlich gehörte dazu auch der Tanz. Meist wurde dann das ganze Wochenende hindurch gefeiert. Es gab sogar an mehreren Tagen Tanzabende, das oft noch an den Montagen, erinnert sich auch die aus Hassenbach stammende Theresia Wehner. "Es waren schöne Zeiten".
In Oberthulba gab es in den beiden Traditionswirtschaften dem "Schwarzen Adler" und dem "Grünen Kranz" Tanzsäle.
Günter Hüttl sorgt mit seinem Überblick immer dafür, dass der Baum gefahrlos aufgestellt wird. Ordnung muss sein, besonders wenn mit Muskelkraft, wie hier, aufgestellt wird, so seine Meinung. "Trotz Regen hat es auch heuer mit den Reservisten wieder bestens geklappt. Der Baum, eine Fichte aus dem Schonderholz, ist zwar nicht ganz so groß. "Doch wir wollten auch bei diesem Wetter die Tradition aufrecht erhalten."
Wenn der Baum steht, geht es traditionell zum Umtrunk in den "Schwarzen Adler". "Das gehört einfach dazu", betont Hüttl. Die Helfer der Reservistenkameradschaft haben den Baum am Morgen im Wald gefällt und den Stamm sauber geschält und mit dem Schlepper zum Ort gefahren. Vom örtlichen Musikverein wurde er dann festlich zum Marktplatz gespielt. hsg