Druckartikel: Die Premicher Kirche wird zur Baustelle

Die Premicher Kirche wird zur Baustelle


Autor: Björn Hein

Premich, Mittwoch, 24. Oktober 2012

Knapp 600.000 Euro sollen in das Premicher Gotteshaus investiert werden. Innenraum und Außenwand sind von den Arbeiten gleichermaßen betroffen.
Außenansicht der Premicher Kirche  Foto: Björn Hein


Die Premicher zeigen großes Interesse an der Renovierung ihrer Kirche. Architekt Karl Seufert aus Aschach stellte das Projekt vor. Und Kirchenpfleger Hubert Herbert präsentierte die Zahlen zur Finanzierung.

Die letzte Innenrenovierung des 1962 fertig gestellten Gotteshauses datiert auf 1986. Über die nun aufgetretenen Mängel gibt es Gutachten. Fachleute haben die Innenschale der Kirche untersucht. Zudem hat ein Statiker die Kirche untersucht. Die Mängel, die die Experten gefunden haben, flossen in die Planung der Renovierung mit ein. Wand und Deckenflächen seien stark geschwärzt erklärte der Architekt. Grund dafür sei die offene Elektrobankheizung, von der anfliegende Ruß- und Fusselteile verbrannt würden. Dies soll durch den Einbau einer geschlossenen Sitzbankheizung vermieden werden. Zudem werde man die Luftzirkulation durch einen Fußbodenkonvektor steuern. Die geschwärzten Wandmalereien sollen überarbeitet, Wand- und Deckenflächen sollen neu gefasst werden.

Ein weiteres Problem seien die defekten Vorsatzscheiben bei den Kirchenfenstern. Im Scheibenzwischenraum sei es alterungsbedingt zu Schäden gekommen. Karl Seufert schlug vor, während der Renovierung die Bleiverglasung zu demontieren und die Schäden zu beheben. Der Chorraum der Kirche soll neu gestaltet werden. "Die Stufenfolge am Altar ist unpraktisch und eine Stolperfalle", sagte der Architekt. Das Podest im Bereich des Ambos und des Altars soll im gesamten Altarraum verbreitert werden. Im Moment sind Altar und Ambo aus Holz - im Zuge auch der liturgischen Neuordnung sollen diese auf Forderung des bischöflichen Bauamts ausgebaut und durch steinerne Pendants ersetzt werden. Eine Fußbodenheizung soll beim Altar eingebaut werden.

Holzschädlingsbefall an den Balken


Ein weiteres Problem ist der Holzschädlingsbefall an den Balken und im Einbauschrank der Sakristei. Geplant ist, die Sakristei zu begasen, um der Schädlinge Herr zu werden. Da der Dachstuhl des Gotteshauses von Fledermäusen bewohnt wird und diese geschont werden sollen, wird das Kirchenschiff mit Heißluft behandelt. Der Bodenbelag, der im Turm aus Weichholz besteht und befallen ist, wird erneuert. Die Balken sollen je nach Bedarf punktuell chemisch behandelt werden.

Die Elektroinstallation, die vor 30 Jahren eingebaut wurde, ist veraltet und unwirtschaftlich. Laut Seufert sind eine Neuinstallation, eine Erneuerung der Beleuchtung, der Liedanzeige und der Lautsprecher nötig. In der Außenwand des Gebäudes wurden zum Teil durchgehende Risse festgestellt, die durch Frosteinwirkung einstanden. Diese sollen statisch vernadelt werden. Zudem seien Skulpturen, Zierformen und Gemälde an den Altären verschmutzt - Alterserscheinungen, die auch durch Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede entstehen.

Die Altäre gelte es zu reinigen, auszubessern und neu zu fassen, in ihrer ursprünglichen Form. Die Altar- und die Kreuzwegbilder müssten restauriert werden, ebenso Skulpturen und Zierformen im Innenraum. Ein weiteres Problem sind die Feuchtschäden hinter den Kreuzwegstationen, die von Wasser verursacht werden, das durch die Anbaufuge der Treppe zur Empore eintritt. Die Treppe soll neu aufgebaut werden. In der Sakristei wird ein Waschbecken angebracht, Wasserleitungen werden verlegt. Die Kirchenbänke werden ausgebaut, gereinigt, ausgebessert und neu beschichtet.

Kirchenpfleger Hubert Herbert ergänzte, dass die Arbeiten nach Pfingsten 2013 beginnen und bis Ostern 2014 voraussichtlich abgeschlossen sind. Er sagte, dass für das Projekt an Rücklagen mehr als 25.000 Euro zur Verfügung stehen. Insgesamt sollen die Kosten 592.000 Euro betragen. Die Gemeinde Burkardroth trägt 20 Prozent der Kosten, rund 119.000 Euro. Die Diözese beteiligt sich mit 352.000 Euro. 15.000 uro lassen sich durch Selbstbeteiligung etwa beim Ausbau der Kirchenbänke einsparen Und: 10.000 Euro hofft Kirchenpfleger Hubert Herbert mit Spenden finanzieren zu können. Für den restlichen Betrag wird ein Darlehen nötig.