Die Männer haben sich längst angepasst
Autor: Gabriele Sell
Burkardroth, Freitag, 28. Februar 2014
In Premich wurde Altweiberfasching gefeiert.
Premich — Letztes Jahr waren sie "die zarteste Versuchung", heuer sind sie alle blau. Die Würfelgruppe - um die 15 Frauen aus Premich - tut sich jedes Jahr nur an Fasching zusammen, um beim Altweiberfasching im Sportheim mit ihren Geschlechtsgenossinnen zu konkurrieren. Aber nur um den ersten Preis bei der Demaskierung. Leider war's heuer wieder nur der zweite Platz, was die Schlümpfe mit einem enttäuschten "oooh" kommentierten.
Zehn Jahre sind Alexandra
Hippler, Jeanette Priem und Manuela Diemer schon dabei und machen sich Jahr für Jahr viel Arbeit mit den Kostümen. "Viel geflickt" werden musste beispielsweise bei den Themen Sponge Bob und den "Moucke" mit dem tapferen Schneiderlein. Da "is mer scho a wenig enttäuscht", meint Alexandra Hippler, wenn‘s immer nur der zweite Platz ist. Sie scheint es auch zu sein, die es immer trifft, wenn's einen treffen soll.
Alexandra - "wer sonst?" war es, die beim Heimmarsch in der Früh in den Straßengraben gefallen ist, weil der Weg nicht beleuchtet ist. Ihr trockener Kommentar: "Ich hon mer nias gedoan". Glück hatte auch Jeanette, die ein andermal von einem Auto gestreift wurde.
Fast ganz ohne Männer - die Frauenquote dürfte sich um die 85 Prozent bewegt haben - feiern die Premicher ihren Altweiberfasching und haben dabei großen Spaß. Die wenigen Männer haben im Lauf der Zeit gelernt und kommen meist als Frau verkleidet. So hatten weder die Stangeröder Teufel, noch die entzückenden Hofdamen, Kühe oder blinkenden Blumentöpfe (sie hatten den ersten Preis gemacht) eine Chance, einem der Herren der Schöpfung die Krawatte abzuschneiden.