Die Kuppelei ist ein schweres Geschäft
Autor: Peter Klopf
Burkardroth, Dienstag, 21. November 2017
Verwechslungen, Komik und der Dialekt der Einheimischen: Das waren einmal mehr die Zutaten für den Erfolg der Theatergruppe Katzenbach.
Was macht man nicht alles für einen Platz im Himmel? Für die Titelfigur in dem heiteren Fantasie-Lustspiel "Ein Engel auf Bewährung" von Erich Koch eine berechtigte Frage. Zum wiederholten Male verstanden es die Theatergruppe Katzenbach und ihr Regisseur und künstlerischer Leiter, Peter Wehner, das Publikum zu begeistern. Seit Anfang September haben sie in 15 Proben das Stück einstudiert und auf die Bühne des Katzenbacher Vereinsheimes gebracht.
Hans Maurer (Uwe Sonnenberg) ist gestorben. Weil er aber mit einem gleichnamigen Finanzbeamten verwechselt wurde, bekommt er nun eine Bewährungschance auf Erden. Da er ein recht sündiges Leben hinter sich hat und ein miserabler Ehemann war, muss er sich die himmlischen Flügel durch Stiftung dreier Ehen verdienen.
Den reichen Willi Schmuser (Ewald Metz) soll er mit seiner Frau Emma (Julia Metz) und dessen Sohn Bernd (Fabian Halbig) mit seiner Tochter Gabi (Lisa Markart) verheiraten. Aber weder seine Frau, noch seine Tochter, noch Opa Emil (Norbert Halbig) sind von einer Ehe mit den zugedachten Kandidaten begeistert. Quer schießt auch noch die Schwester von Hans Maurer, Hilda Raffke (Verena Metz).
Opa Emil kann sich mit Magda (Angela Geis), der Mutter von Hans, nicht anfreunden. Unter Ausnutzung seiner himmlischen Fähigkeiten, sich abwechselnd hör- und sichtbar zu machen, kann Hans am Schluss der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen. Der Lohn dafür sind große, richtige Flügel fürs Paradies.
Seit 36 Jahren gibt es die Theatergruppe. Das Bühnenbild hat Peter Wehner entworfen und mit viel Liebe zum Detail gemeinsam mit seinem Team umgesetzt. Eine Eckbank mit Tisch und ein Kanapee verwandeln die Bühne in eine gemütliche Stube, in der sogar das Hirschgeweih nicht fehlt - wobei das Vereinsheim mit seinem intimen Charme viel zur stimmungsvollen Atmosphäre beitrug.
Teils in Hochdeutsch, teils in Katzenbacher Dialekt, lassen die Darsteller eine Welt erstehen, in der kein Auge trocken bleibt. "Der Text ist normalerweise Hochdeutsch, wer des Dialektes mächtig war, setzte diesen in die Heimatsprache um. Da nicht mehr alle mehr Dialekt sprechen können, oder weil die Rolle es nicht hergab, so blieb es im Urtext", erklärte Peter Wehner.
Seit über drei Jahrzehnten ist Norbert Halbig dabei. In eine andere Rolle zu schlüpfen und etwas zu machen, was man sonst nicht macht, ist der besondere Reiz am Theaterspielen, hat er einmal gesagt. Mit Mimik, Gestik, perfektem "Katzemicher Slang" ist er einfach einzigartig.
Auch die anderen Laienschauspieler begeisterten durch die mitreißende Darstellung der Figuren. Schon bei ihrem allerersten Auftritt überzeugte Lisa Markart als Tochter von Hans, wie auch Fabian Halbig, der vorher bereits Erfahrung in der Jugendgruppe gesammelt hatte.
Ein spannender Abend, der allein schon von der Ausdruckstärke der Darsteller lebte
Vier Aufführungen werden in Katzenbach und zwei im Bad Bockleter Kursaal gegeben. Für die beiden Vorstellungen am Freitag, 24., und Samstag, 25. November, in Katzenbach und für Freitag, 1., und Samstag, 2. Dezember, in Bad Bocklet sind noch Karten zu haben. Reservierung sind bei Peter Wehner Tel.: 09734/12 53 möglich. Weitere Infos über die quirlige Truppe unter: www.theatergruppe-katzenbach.de.