Druckartikel: Die Frage nach der Waldpflege

Die Frage nach der Waldpflege


Autor: Björn Hein

Burkardroth, Donnerstag, 28. März 2013

Die Betreuung des Gemeindeforsts durch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten oder alternativ eine Forstbetriebsgemeinschaft diskutierten die Gemeinderäte in Burkardroth stark. Auslöser war eine Erhöhung der Kosten.
Der Markt Burkardroth muss künftig 21 400 Euro pro Jahr für die Betreuung des Gemeindewalds ausgeben. Die Arbeiten übernimmt weiterhin das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Foto: Björn Hein


Bereits im Februar 2013 hatte das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) angekündigt, dass die Betreung des Gemeindewalds teurer wird. Mit dem Thema befasste sich der Burkardrother Gemeinderat. Die Erhöhung sei notwendig, um ab 2016 kostendeckend arbeiten zu können, hatten die Verantwortlichen des AELF erklärt.


Bei gleichzeitiger Übernahme von Betriebsleitung und -ausführung werden flächenbezogene und der hiebsatzbezogene Entgeltsatz zum 1. Juli von 4,87 Euro auf 5,45 Euro angehoben. In der Summe ergibt sich bei rund 655 Hektar Gemeindewald und rund 2600 Festmeter Jahreshiebsatz eine Steigerung der Kosten um rund 2400 Euro. Statt 19 000 Euro werden nun rund 21 400 Euro pro Jahr fällig.

Gutes Klima für mehr Leistung

Alternativ könne man der Forstbetriebsgemeinschaft beitreten, die ein Zusammenschluss von Kommunen ist und von den Bürgermeistern geleitet wird. Gemeinderat Frank Voll (Bürgerblock Premich) lobte die Arbeit des Försters Joachim Dahmer. Sein Engagement übertrage sich auch auf die Angestellten. "Das gute Betriebsklima, das hier herrscht, sorgt so auch für mehr Leistung." Dahmer bringe sich dabei weit über das eigentlich geforderte Maß ein. Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) schloss sich dieser Meinung an. Emil Rottenberger (CSU) sagte: "Das Leben geht auch weiter, wenn Joachim Dahmer kein Förster bei uns mehr ist." Er wolle die Entscheidung nicht an einer Person festmachen.
Frank Voll äußerte die Befürchtung, dass eine Forstbetriebsgemeinschaft vielleicht mehr Holz einschlagen würde als ökologisch verträglich. Mit dem AELF sei man wohl besser beraten, wenn es um das Thema "Nachhaltigkeit" geht. Gemeinderat Emil Müller (CSU) war der Auffassung, dass dies so nicht stimme - über die Forstbetriebsgemeinschaft habe man mehr Mitsprachemöglichkeiten als dies jetzt der Fall sei. Martin Bimmel (FW Pfarrei Burkardroth) meinte, dass das Amt wahrscheinlich nachhaltiger arbeite. Gerhard Kirchner (FW Pfarrei Burkardroth brachte seine Meinung auf den Punkt: "Warum soll man sich von jemandem trennen, mit dem man jahrelang zufrieden war?"
Bürgermeister Waldemar Bug machte darauf aufmerksam, dass wenn man sich erst einmal einer Forstbetriebsgemeinschaft angeschlossen hat, man nicht mehr zum AELF zurückwechseln könne. Einstimmig wurde beschlossen, die Entgeltanpassung des Amtes für Landwirtschaft und Forsten mitzutragen und diesem gleichzeitig die Betriebsleitung und -führung auch in Zukunft zu übertragen.
Schließlich machte Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) darauf aufmerksam, dass von 2013 bis 2016 der 25. Wettbewerb von "Unser Dorf soll schöner werden" stattfinden wird. Der Wettbewerb gelte für Dörfer bis 3000 Einwohner. Anmeldeschluss ist am 31. Mai, den Ortssprechern wurde bereits Bescheid gegeben.
Weiter teilte Bug mit, dass das Kernzonendefizit für das Biosphärenreservat Rhön behoben werden konnte. Landrat Thomas Bold (CSU) habe sich bei den Gemeinden für ihr gezeigte Engagement bedankt.