Die Ära Wiener ist vorüber
Autor: Arnold Nöth
Reichenbach bei Münnerstadt, Montag, 18. Februar 2013
Eduard Wiener und Tochter Heike Berned geben ihre Posten bei der Freiwilligen Feuerwehr Reichenbach in jüngere Hände.
"Das war die letzte und längste Jahresversammlung in meiner Zeit als Vorsitzende. Ich wünsche der neuen Vereinsführung zu allem stets gutes Gelingen." Mit diesen Worten schloss die scheidende Vorsitzende Heike Berned die dreistündige Zusammenkunft der Freiwilligen Feuerwehr Reichenbach, mit der die aktive Ära der begeisterten Feuerwehr-Familie Wiener zu Ende geht.
36 Jahre aktiv dabei
36 Jahre hat Eduard Wiener (63) aktiven Feuerwehrdienst geleistet, davon 30 Jahre als 2. und 1. Kommandant sowie sechs Jahre als stellvertretender Vorsitzender. Nebenbei und mit stetem Eifer kümmerte er sich, gemeinsam mit Ehefrau Elfriede, seit 20 Jahren um das Feuerwehrhaus samt Umfeld und den Schulungsraum. Auch für Tochter Heike Berned, die 17 Jahre sehr aktiv in der Feuerwehr Reichenbach und Münnerstadt "ihre Frau" stand, sogar als Atemschutz-Trägerin im Einsatz war, und nun sechs Jahre als Vorsitzende den Verein führte, endet nach dieser Versammlung ihr Engagement. Persönliche und berufliche Veränderungen haben sie in den Süden Bayerns geführt, so dass sie die ehrenamtlichen Aufgaben nicht mehr weiterführen kann. Zwar hatte sich der Wahlvorgang etwas hingezogen, doch nun können Edi und Heike ihre Vorstandsposten in junge Hände übergeben.
Elf Ernstfälle
Mehr als 50 Wehrleute, Vereinsmitglieder und Gäste hatten sich zur Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Reichenbach in der Gastwirtschaft Back zusammengefunden. Neben Rückblick und Vorschau standen die Berichte der Kommandanten und Jugendleiter, Kassenbericht und Entlastung der Vorstandschaft auf der Tagesordnung. 1. Kommandant Manuel Geßner wusste von neun Ernstfall-Einsätzen, elf Monatsübungen, zwei Einsatz- und drei Atemschutz-Übungen zu berichten. Wehrleute hatten Maschinisten-, Funk- und Zugführer- sowie ABC-Schutz-Lehrgänge besucht. Besonders hob der Kommandant die gute und praktische Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Münnerstadt hervor.
Dank sprach er an Bürgermeister Helmut Blank (CSU), Stadtrat und -verwaltung für die Unterstützung und den Kauf des Grundstückes für einen geplanten Neubau eines Gerätehauses aus. 2. Kommandant und Jugendwart Christian Nöth gab bekannt, dass wieder zwei Burschen zu den sechs Jungfeuerwehrlern dazugekommen sind und berichtete von der guten Ausbildungs-Zusammenarbeit mit der Münnerstädter Wehr. Vier junge Wehrleute haben im vergangenen Jahr ihre Grundausbildung Truppmann 1 abgeschlossen; Hannes Winkler ist nun Jugendsprecher. Dank sprach der 2. Kommandant auch an Sebastian Nöth und Siegfried Schmitt für die Unterstützung in der Jugendausbildung aus.
Neuaufnahme
Per Handschlag wurde Marco Halbig in die Jugend-Feuerwehr aufgenommen. Mit Nadja Reiter habe man eine engagierte und gut ausgebildete junge Frau in der Wehr, die bereit ist, Mädchen in die Jugend-Feuerwehr einzuführen und deren Betreuung zu übernehmen.
Bürgermeister Blank sprach allen engagierten Wehrleuten und insbesondere der Feuerwehrführung Lob für das große Engagement zum Wohle der Allgemeinheit aus. Besonderen Dank richtete er an Ehrenmitglied und ehemaligen Kommandanten Theobald Jungklaus, der der Stadt sein Grundstück für einen zukünftigen Gerätehaus-Neubau übereignet hatte. Kreisbrandinspektor Ewald Frey sagte der Reichenbacher Wehr für die Jugendarbeit und die Neuaufnahme ein großes "Bravo".
"Heike Berned war eine Vorreiterin der Frauen in den Kreiswehren; ihr Vater Edi Wiener ein Mann mit Weitsicht, der die Feuerwehrfrauen sehr gefördert hat", sagte Frauenbeauftragte Brigitte Below. Und weiter: "Wenn wir weiterhin 365 Tage, 24 Stunden rund um die Uhr, die Sicherheit der Bevölkerung gewährleisten sollen, ist zur Sicherstellung der Bereitschaft die Sorge um steten Nachwuchs unerlässlich."