Der Nüdlinger "Stern" erstrahlt in neuem Glanz
Autor: Ellen Mützel
Nüdlingen, Freitag, 07. Mai 2021
Geschichte trifft auf Gegenwart: Die Museumsgaststätte in Nüdlingen ist renoviert. Die Redaktion hat Fotos von den Bauphasen in der Bildergalerie zusammengefasst. So ist der derzeitige Sachstand.
Es ist endlich so weit. Nach zwei Jahren und drei Monaten ist die Museumsgaststätte renoviert. Der Auslöser dafür war ein Wasserschaden im oberen Stockwerk gewesen. Dadurch waren Decke, Wände und Fußboden des Gaststättenbereiches komplett durchnässt und mussten saniert werden. Nachdem die Sanierungsarbeiten beendet waren, übergab Bürgermeister Harald Hofmann (CSU) die Gaststätte am Freitag, 7. Mai, wieder an den Heimatverein Nüdlingens. Hierfür war der 1. Vorsitzende Peter Brust und der Architekt Andreas Halboth gekommen.
20 000 Euro der gesamten 64 000 Euro Sanierungskosten war für die Heizungsinstallation. Das war einer der Wünsche, die der Heimatverein miteinbringen durfte. "Wir hatten früher einen Holzofen. Der Gemeinderat hat dann beschlossen, dass eine Pelletheizung eingebaut wird", so Hofmann.
Auffallend ist der neue, beziehungsweise alte Holzboden, der sich unter dem PVC-Boden verbarg und jetzt freiliegt. Der Bürgermeister ist offensichtlich angetan von dem historischen Wirtshausboden: "Was der Boden wohl für Geschichten erzählen würde, könnte er sprechen." Die Firma Parkett Hofmann hatte ihn erneuert. Den Boden im kleinen Nebenraum nahm sie komplett heraus und ersetze ihn mit einem Lärche- Douglasie-Belag aus dem Gemeindewald Nüdlingens. Diese Arbeiten machten etwa 10 000 Euro aus.
Gaststätte war komplett entkernt
Eine andere Baustelle war die Decke. "In der Decke waren historische Lehmfelder. Durch das Wasser wurden die sehr schwer und mussten raus", sagt der Architekt Halboth. Im Nebenraum sorgten neueingesetzte Balken für mehr Stabilität. Die alten Balken wurden entkleidet. Eine der "unliebsamen, aber für das Projekt außerordentlich wichtige Arbeiten" der Gemeindemitarbeiter war es, die Nägel aus den Deckenbalken zu ziehen und sie dann abzuschleifen. "Das haben sie wirklich gut gemacht", sagt Halboth.
"Wie man sieht, ist die Decke aber noch etwas krumm, die Balken sind gebogen. Das haben wir so gelassen, damit es nicht unnatürlich aussieht", sagt er weiter. Die Firmen hatten den Raum der Gaststätte komplett entkernt. "Das war schon eine wüste Baustelle", erinnert sich Hofmann. Anschließend übernahm der Putz- und Malerbetrieb Wehner und Geis die Trockenbauarbeiten. Die beliefen sich auf etwa 19 000 Euro.
Neuer Tresen kommt noch
Auch auf Wunsch des Heimatvereines vergrößerte Ansgar Kiesel Bauservice den Durchgang zum Nebenzimmer. So könne der Raum besser genutzt werden. Eine weitere Bitte des Heimatvereines war es, die Garderobe aus dem Raum zu nehmen. Diese hat nun ihren Platz im Eingangsbereich. Um die Erneuerung der Elektroinstallation kümmerte der Heimatverein sich mit Hilfe eines Elektrikers selbst. Und:"Der Vorstand hat sich entschlossen, in einen Tresen zu investieren", sagt Peter Brust. Förderung gebe es dazu von der Allianz Kissinger Bogen.
Die Lampen und viele Verkleidungen blieben in ihrer ursprünglichen Gestaltung. Die Beleuchtung erfolgt nun aus einer Mischung von bereits vorhandenen Lampen und modernen Einbauspots. Die oberen Stockwerke wurden noch nicht bearbeitet. Im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) soll für diese Bereiche noch eine Nutzung erörtert werden, die dann auch eine Förderung bekommen würde.