Druckartikel: Der "Neue" hat viele Ideen

Der "Neue" hat viele Ideen


Autor: Stefan Geiger

Oerlenbach, Mittwoch, 15. Oktober 2014

Thomas Sturm folgt als Vorsitzender der Juniorenfördergemeinschaft Oberes Werntal Wolfgang Schneider nach. In fünf Jahren, so sein ehrgeiziger Plan, soll es in allen Jugendklassen wieder eigene Mannschaften geben.
Übergabe: Fast zehn Jahre führte Wolfgang Schneider (links) die Juniorenfördergemeinschaft (JFG) Oberes Werntal. Sein Amt gab er jetzt an Thomas Sturm weiter. Foto: Stefan Geiger


"Nur gemeinsam sind wir stark!" Unter diesem Motto ruft die Juniorenfördergemeinschaft (JFG) Oberes Werntal den Fußballnachwuchs, um dem Hobby Nummer eins in Deutschland nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft zu frönen. Vor zehn Jahren schlossen sich TSV Ebenhausen, FC Eltingshausen und FC Rottershausen zusammen, ehe einige Zeit später sich auch der TSV Oerlenbach eingliederte, um allen jungen Kickern die Möglichkeit zu geben, in Mannschaften der Großgemeinde zu

kicken.

Von Anfang an dabei

Von Anfang an leitete Wolfgang Schneider vom TSV Ebenhausen die JFG. Mit seinem Team investierte er viel Zeit und Kraft, die JFG aufzubauen und den Nachwuchs zu begeistern. "Die Aufgabe hat mir immer gefallen. Ihr habt mich alle ganz toll unterstützt", resümierte er in der Jahresversammlung der JFG im Sportheim des FC Rottershausen. Er erinnerte an die großen Turniere sowie an die Ausflüge und Fahrten zu den Bundesligaspielen.
Immer habe er alle vier Mitgliedsvereine gleich gesehen, nie den TSV Ebenhausen in den Vordergrund gerückt. Aber: "Nach einer so langen Phase fehlen mir Motivation und Kraft, das bisherige Amt erneut zu übernehmen. Zudem mangelt es mir an Zeit. Meine Erfahrungen stelle ich gerne zur Verfügung und verfolge die Weiterentwicklung mit großem Interesse", sagte Schneider bei seinem Abschied zu.

Zeitweise chaotisch

In knapper Form umriss er die Saison 2013/2014: "In der U 19 ging es zeitweise chaotisch zu. Teamgeist und Einsatzbereitschaft fehlten. Einsätze in den ersten Mannschaften erschwerten die Arbeit. Die U 15 hielt mit kleinem Kader durch. Lichtblick war die U 13, die Vizemeister wurde, aber auf das Aufstiegsrecht verzichtete."
Für die neue Runde stelle die JFG nur noch U 13 und U 15, während die Älteren in der JFG Wern-Lauertal mitkicken, nachdem für eigenständige Teams nicht genügend Spieler zur Verfügung stehen.

Angekündigter Abschied

"Meinen Abschied hatte ich schon länger angekündigt. Vor zwei Jahren sprang ich nochmals ein, als sich kein Nachfolger finden ließ. Jetzt konnten wir die Weichen für die Zukunft stellen. Packt alle an, um das Schiff Fußballjugend in gute Gewässer zu steuern", appellierte er an die neue Riege an der Spitze und die 25 Mitglieder, die an der Versammlung teilnahmen. Mangels Interesse musste die Italienfahrt abgesagt werden, berichtete Schriftführer Jürgen Gies brecht. Zuletzt sei es gelungen, den Wechsel der U 17- und U 19-Fußballer zur JFG Wern-Lauertal zu regeln und die Weichen für die Neuwahlen zu stellen.
Kassier Michael Distler listete die Einnahmen und Ausgaben auf. "Zuschüsse der Mitgliedsvereine und Erlöse aus Turnieren deckten die Kosten für Spielbetrieb und Abgaben an den BFV ab. So blieb am Ende ein kleines Plus", würdigte er.
Nach den Neuwahlen, die Rainer Breuter und Jörg Wetterich leiteten (siehe Infokasten), stellte der neue Vorsitzende Thomas Sturm ein detailliertes Konzept für die Weiterarbeit vor. Er analysierte, dass demografischer Wandel, schulische und berufliche Anforderungen und geändertes Freizeitverhalten dazu führten, dass die JFG keine eigenen U 17- und U 19-Teams mehr stellen konnte.

Optimale Sportstätten

Alle vier Mitgliedsvereine verfügten über optimale Sportstätten. Es fehle aber an höherklassigem Fußball im Aktivenbereich. "Viele Fußballer agieren in umliegenden Vereinen. Daraus ließe sich allein eine Mannschaft bilden. Wir müssen uns attraktiver aufstellen", erklärte er.
Sturm sagte, dass seine Ideen reine Diskussionsgrundlage seien: "Wir sind ambitioniert und wollen alle das gleiche Ziel, nämlich die Jugend für Fußball gewinnen. Dazu brauchen wir sportliche Anreize, Team- und Individualtraining, ein durchgängiges Trainingskonzept sowie Unterstützung durch Eltern und Sponsoren. Mit Wir-Gefühl können wir viel erreichen und sind jederzeit offen für weitere Impulse", so Sturm.
Zu überbrücken sei eine Durststrecke, so Thomas Sturm. In U 7, U 9 und U 11 stecke Potenzial, mit dem man in den nächsten fünf Jahren durchaus nach vorne kommen könne. Dann werden man auch wieder selbst in allen Jugendklassen eigenständige Mannschaften stellen. Parallel wäre es natürlich gut, wenn die ersten Mannschaften sich in ihren Ligen behaupten bzw. in höhere Klassen aufsteigen würden.
Ergebnis der Neuwahlen der JFG Oberes Werntal

Der Vorstand
Vorsitzender: Thomas Sturm (Oerlenbach), stellvertretender Vorsitzender: Sven Schüller (Oerlenbach), Schriftführer: Jürgen Schmitt (Ebenhausen), Kassier: Michael Distler (Ebenhausen), Revisoren: Rainer Breuter und Wolfgang Schneider (beide Ebenhausen)
Beisitzer Sie fungieren als Bindeglied zwischen der Juniorenfördergemeinschaft und den Mitgliedsvereinen: FC Eltingshausen: Alexander Schott, TSV Oerlenbach: Dominik Stößer, FC Rottershausen: Lothar Schmitt, TSV Ebenhausen: Dieser Posten ist noch zu besetzen.