Druckartikel: Der Mensch und die Stadt

Der Mensch und die Stadt


Autor: Sigismund von Dobschütz

Bad Kissingen, Sonntag, 24. November 2013

"Bilder auf meinem Weg" heißt die Ausstellung der Bad Kissinger Malerin und Fotografin Romana Kochanowski, die bis zum 2. Januar in der Spielbank zu sehen sein wird.
Der Mensch steht bei ihr im Vordergrund: Die Malerin Romana Kochanowski (44) vor einem ihrer Gemälde. Fotos: Sigismund von Dobschütz


Ein gutes Dutzend großformatiger Gemälde schmückt seit Freitag den Eingangsbereich der Bad Kissinger Spielbank. "Bilder auf meinem Weg" nennt Malerin und Fotografin Romana Kochanowski (44) ihre Ausstellung, die noch bis zum 2. Januar zu sehen sein wird.
"Der Mensch steht bei ihr im Vordergrund", fasste Laudator und Künstlerkollege Alexander Ruppert bei der Vernissage die Arbeiten der 1969 in Polen geborenen Malerin zusammen, die als Zwanzigjährige nach Deutschland kam und seit vielen Jahren ihr Atelier in der Hartmannstraße hat. Gerade bei der aktuellen Ausstellung wird dies besonders deutlich: Künstlerisch entfremdete, abstrakte Menschen, Sinnbilder der modernen Zeit, bewegen sich vor den historischen Bauten der Kurstadt.
Die Idee zu ihrer neuen Bilderserie entstand, als Romana Kochanowski in den vergangenen Monaten im Auftrag des städtischen Kulturreferats auf der Suche nach ausdrucksstarken Motiven mit der Kamera "auf dem Weg durch unsere Stadt" war. Aus ihren besten Fotos sollte der kürzlich veröffentlichte Bildband über Bad Kissingen zusammengestellt werden. Einige ihrer Motive vom Kurtheater, dem Luitpoldbad, der Spielbank oder dem Regen tenbau druckte sie auf Leinwand und übermalte sie mit den aus ihrer Hand gewohnten Menschenbildnissen.
"Auf dem Weg und in ständiger Bewegung" seien ihre mit grobem Pinselstrich gemalten Figuren, meinte Ruppert. Romana Kochanowski zeige den Menschen "ungeschminkt und ohne Maske". Dies gelte für alle Arbeiten der Künstlerin. "Sie will als Malerin nicht bekömmlich sein, sich nicht verbiegen."

Tradition und Moderne

Spielbank-Direktorin Heidrun Vorndran zeigte sich erfreut über die eigenwillige Verbindung von abstrakter Malerei und fotografischen Ansichten bekannter Bauten Bad Kissingens. Denn auch in der ältesten Spielbank Bayerns sei man täglich bemüht, Tradition und Moderne zu verbinden. Zum Abschluss der Ausstellungseröffnung durfte Kay Blankenburg unter dem Applaus der geladenen Gäste ein Gemälde des Regentenbaus aus der Hand der Künstlerin entgegennehmen: "Das ist ihre Stadt, Herr Oberbürgermeister."