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Der letzte Schliff für die Brücke


Autor: Robert Huger

Oerlenbach, Freitag, 24. Juli 2015

Die Bahnbrücke in Oerlenbach sollte Mitte August fertig werden. Nun soll bereits am 7. August die Durchfahrt wieder möglich sein. Wäre da nicht eine ungeplante Gasleitung gewesen, hätte sich die Bauzeit sogar noch einmal verkürzt.
Hier wird gerade ein Stück der Verblendemauer zurechtgeschnitten.  Fotos: Robert Huger


Schon bald wird die Vollsperrung der Bahnunterführung an der B286 in Oerlenbach aufgehoben. Am 3. August werden die Markierungen gesetzt und am 7. August ist die Eröffnung vorgesehen. "Das ist alles ohne Gewähr", sagt Bauleiter Klaus-Peter Straub, "wir wissen nicht, wie die Witterung wird." Zudem hinge der Zeitplan auch an Subunternehmen, welche die Leitplanken anbringen.

Derzeit wird das Verblendmauerwerk angebracht. Bis Montagabend sollen diese Arbeiten beendet sein.

Zuvor haben die Bauarbeiter der Firma Josef Hell aus Bad Kissingen Rasengittersteine verbaut, humusiert und Vorkehrungen für das Aufbringen der letzten Asphaltschicht getroffen.

Gasleitung verlegt

Mit den Arbeiten sind die Verantwortlichen zügig vorangekommen. Es hätte jedoch noch etwas schneller gehen können. Schließlich war nicht eingeplant, dass zusätzlich eine Gasleitung verlegt werden soll.

Als der Energieversorger E.ON Gas von den Bauarbeiten hörte, kam der Auftrag gleich eine neue Gasleitung einzubauen. Denn vielleicht soll es in Oerlenbach irgendwann ein neues Gewerbegebiet geben. "Dann müssen wir die Straße später nicht mehr aufmachen", sagt Klaus-Peter Straub. Ungefähr um eine Woche haben sich die Arbeiten durch dadurch verlängert.

An der Bahnbrücke waren vor dem Umbau immer wieder Lkw hängengeblieben, welche die Durchfahrtshöhe von 3,60 Meter nicht beachtet hatten. Künftig können Fahrzeuge bis zu einer Höhe von 4,50 Meter hindurchfahren. "Ein normaler Lkw darf nur vier Meter hoch sein", erläutert Straub. Wenn jemand jetzt noch steckenbliebe, bräuchte er in jedem Fall eine Sondergenehmigung. Damit die Brücke bei einem - eher unwahrscheinlichen - Fall eines Zusammenpralls nicht zerstört wird, wurde ein Anfahrschutz aus Stahlträgern angebracht.

Verkehrsrowdys

Bürgermeister Franz Kuhn (CSU) zeigt sich mit dem Fortschritt zufrieden. "Es ist gut gelaufen", sagt er. Die Arbeiter hätten vom Wetter her Glück gehabt. Aber eine Woche hin oder her hätte auch keine große Rolle gespielt, meint der Bürgermeister. Der Ortskern sei außergewöhnlich ruhig gewesen.

Allerdings haben wohl einige Autofahrer die Beschilderung ignoriert. "Manche haben sich nicht an die Umleitungsstrecke gehalten. Sie haben versucht, über Seitenstraßen herauszukommen. Dieses Unterfangen blieb bei den meisten jedoch erfolglos. Nur wenige fanden einen Ausgang über die Feldwege.

Begonnen haben die Arbeiten im April dieses Jahres. Auf 100 Metern wurde die B286 um 30 Zentimeter tiefer gelegt. Um die Stabilität der befahrenen Eisenbahnbrücke nicht zu gefährden, werden die Arbeiten im Fundament nicht am Stück, sondern in kleinen Teilabschnitten erledigt. Bisher verlief alles problemlos und seitens der Anwohner hat es keinerlei Beschwerden gegeben. "Das wird sich ändern, wenn der Verkehr plötzlich wieder da ist", sagt Kuhn. Viele Oerlenbacher befürchten nach wie vor, dass bald verstärkt Lkw durch den Ort fahren.