Druckartikel: Der Klang der Farben in klösterlicher Ruhe

Der Klang der Farben in klösterlicher Ruhe


Autor: Heike Beudert

Maria Bildhausen, Freitag, 02. März 2018

Der Künstler Winfried Skrobek stellt seine Arbeiten im Kloster Maria Bildhausen aus. Seine Wurzeln hat Skrobek im Lauertal.
Winfried Skrobek spricht mit dem Münnerstädter Galeristen Thomas Pfarr (stehend) über seine Kunst. Heike Beudert


Für den Künstler Winfried Skrobek ist die Natur der Speicher für seine Kunst. Es ist der stetige Wechsel des Lichts, der eine Landschaft immer wieder in neue Farben taucht. Auf seinen Wanderungen begegnet er diesem Lichtspiel und fängt es schließlich ein in seinen Bildern. Seine Arbeiten sind gewissermaßen die Essenz dieser Eindrücke - eine Reduktion auf Farbe und Licht. Jedes Bild ist ein Prozess. Das Thema ergibt sich oft erst im Laufe der Zeit. Diese Zeit nimmt sich Winfried Skrobek ganz bewusst für seine Arbeiten. Es dauert oft Wochen, Monate und vereinzelt sogar Jahre bis ein Werk von ihm den richtigen Farbklang besitzt. "Sie haben eine unglaubliche Tiefe und sind gleichzeitig unglaublich weit", meint Thomas Pfarr zu den Bildern seines Jugendfreundes.
Etwas Zeit sollte auch der Besucher mitbringen, wenn er ab 11. März die Ausstellung von Winfried Skrobek im Haus Maria in Maria Bildhausen besucht. "Die Bilder brauchen Zeit, sich darauf einzulassen", sagt Skrobek. Sie bräuchten Konzentration, um sie aufleben zu lassen.Zeit hat es auch gebraucht, bis Thomas Pfarr und Winfried Skrobek mit dem Haus Maria in Bildhausen den geeigneten Raum gefunden hatten. Seit zwei Jahren stehen beide zwecks einer Ausstellung in Kontakt.

Skrobeks Arbeiten sind ganz auf die Farbe reduzierte Werke. Die schlicht-weißen Wände im 2. Stockwerk von Haus St. Maria sind ideal für die Präsentation dieser Arbeiten, findet Thomas Pfarr. Skrobek stimmt ihm zu. Er sucht stille, schlichte Orte, damit seine Arbeiten ihre Farbenergie entfalten können.

Einige Werke, findet Thomas Pfarr, haben etwas Sakrales. Für die Ausstellung im Haus Maria in Maria Bildhausen sind die Bilder nach Ansicht Pfarrs ideal. Tatsächlich hat sich Winfried Skrobek auch mit Mystik befasst. Seine Stundenbücher sind Bilder, die in dieser Zeit entstanden sind. Einige Stücke davon werden auch in Maria Bildhausen zu sehen sein. Winfried Skrobek wird einen Auszug seiner Arbeiten der letzten 20 Jahre in den Klosterräumen präsentieren. In der Kapelle der Schwestern wird es einen künstlerischen Dialog zwischen dem traditionellen Kruzifix an der Wand und einem neuen, erstmals ausgestellten Bild geben, in dem der "Leidensmann", wie ihn Skrobek nennt, als sphärische Lichterscheinung zum österlichen Motiv wird.

Winfried Skrobek lebt heute in Frankfurt. Aufgewachsen ist er in Poppenlauer. Aus dieser Zeit besteht noch die Freundschaft zu Thomas Pfarr. Der Kontakt ist nie abgebrochen. Poppenlauer selbst hat Skrobek nach eigenen Angaben "etwas aus den Augen verloren". Aber er kommt immer wieder gerne in die Rhön, weil er dort auf seinen Wanderungen genau dieses Licht findet, das ihn immer wieder für seine Arbeit inspiriert.

Ausstellung
Die öffentliche Vernissage zur Ausstellung ist am Sonntag, 11. März, um 14 Uhr in Maria Bildhausen. Die Ausstellung läuft bis zum 8. April. Öffnungszeiten sind Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Karfreitag und Karsamstag bleibt die Ausstellung geschlossen. An den Osterfeiertagen ist sie jedoch zu besichtigen.