Der Hund wird teurer
Autor: Johannes Schlereth
Bad Kissingen, Donnerstag, 07. April 2022
Hundehalter müssen in Bad Kissingen für ihren Vierbeiner bald mehr Steuern zahlen. Aber: Wer plant sich einen Hund zu holen, kann in bestimmten Fällen günstiger davon kommen.
Die gute Nachricht: Seit 24 Jahren blieb die Steuer für Vierbeiner in Bad Kissingen immer gleich. Die schlechte Nachricht: Die guten Zeiten sind vorbei. Die Stadt Bad Kissingen erhöht jetzt die Hundesteuer. Im schlimmsten Fall - beispielsweise beim Kampfhund - müssen bis zu 600 Euro im Jahr ab 2023 bezahlte werden.
"Seit 1998 hat sich am Steuersatz nichts getan", teilt Daniel Bahn, Kämmerer der Stadt Bad Kissingen, mit. Der Bad Kissinger Oberbürgermeister, Dr. Dirk Vogel (SPD), begründet den Schritt folgendermaßen: "Es ist lange nichts gemacht worden. Jetzt müssen wir ran, um bei üblichen Beträgen zu landen."
Dabei müssen die meisten Halter nicht viel tiefer in die Tasche greifen. Statt 40 Euro pro Jahr kostet der erste Dackel ab dem kommenden Januar 60 Euro. Der zweite Hund liegt statt bei 80 Euro bei 90 Euro. Jeder weitere Hund schlägt im Jahr mit 150 Euro zu Buche.
Teuer wird es für Besitzer von Kampfhunden: Unabhängig davon, ob das Tier einen Wesenstest hat, der nachweist, dass keine große Gefahr vom Hund ausgeht, muss der Halter im Jahr 600 Euro an die Stadt entrichten. Das gilt auch für jeden weiteren Kampfhund.
Ziel hinter der Erhöhung
Blinder Wucher steckt dahinter allerdings nicht. "Die Steuer hat einen Lenkungszweck. Dadurch stellen wir sicher, dass nicht übermäßig viele Kampfhunde in Bad Kissingen unterwegs sind", erklärt Daniel Bahn. "Ja, die Steuer ist hoch, aber wir befinden uns in einem aktuellen Rahmen." Das sieht auch der OB so: "Wir bewegen uns hier im fränkischen Normal-Maß."
Der Blick in andere Kommunen bestätigt das. In Burkardroth kostet der Kampfhund beispielsweise 700 Euro im Jahr. "Die Kosten für einen Kampfhund sind ein negativer Anreiz, solche Tiere zu halten. Dazu stehe ich auch", betont der OB.
Die Aussage vom "fränkischen Normal-Maß" trifft auch bei ungefährlicheren Rassen zu. In Schweinfurt liegt der erste Hund jährlich bei 50 Euro. Jeder weitere Hund kostet 125 Euro.