Denkmal aus Beton wird ausgebessert
Autor: Ralf Ruppert
Bad Kissingen, Sonntag, 20. Dezember 2015
Restauratoren nehmen sich die Ufermauer am Regentenbau vor. Aus Rücksicht auf die Kur laufen die Arbeiten im Winter.
Wer an Denkmalschutz denkt, denkt an Naturstein, Fachwerk oder Stuck. Aber Beton? "Max Littmann war ein Vorreiter beim Bauen mit Eisen-Beton, wie das damals hieß", berichtet Baudirektor Erwin Full vom Staatlichen Bauamt. In Bad Kissingen zeugt die Wandelhalle davon, was sich aus Beton bereits vor mehr als 100 Jahren bauen ließ. Deutlich kleiner und unscheinbarer ist die Uferbefestigung entlang des Regentenbaus: Auch sie besteht aus Beton mit Metallbewehrung und wird aktuell
saniert.
"In sehr gutem Zustand"
"Die Mauer ist insgesamt in einem sehr guten Zustand", berichtet Christel Fuchs, die das Baubüro des Staatlichen Bauamtes in Bad Kissingen leitet. Gebaut wurde sie um das Jahr 1910 im Zuge des Regentenbaus. Für damalige Verhältnisse sei die Betonmauer sehr modern gewesen, betont Erwin Full.Seit vergangener Woche wird die 175 Meter lange Mauer zwischen Ludwigsbrücke und Arkadensteg ausgebessert. "Das ist eine restauratorische Arbeit", stellt Fuchs klar. Auch wenn die Steinmetze Christopher Stark und Manuel Schneiderwind mit Pressluft-Meiseln zu Werke gehen. Spätestens beim Ausfüllen der ausgestemmten Löcher wird es kompliziert: "Wir haben vorher Proben gemacht, um die Farbe gut zu treffen", berichtet Fuchs. Dabei hat sich auch herausgestellt, dass die Balustrade nicht durchgehend die gleiche Farbe hat. Nun muss für jede Stelle die Mischung aus Zement, Basaltschotter und Sand genau abgestimmt werden.
Schließlich soll es nicht gehen wie bei der vorangegangenen Sanierung: An der Mauer sind viele helle Stellen zu erkennen, an denen früher ausgebessert wurde. Die Arbeiten wurden in den Winter gelegt, um die Kurgäste möglichst wenig zu stören. "Wir sind deshalb von der Witterung und von Veranstaltungen abhängig", berichtet Fuchs. Geplant sei die Fertigstellung aber bis Ende Februar.
80 000 Euro lässt sich der Freistaat die Restaurierung kosten. "Ich bin froh, dass der Eigentümer permanent dafür sorgt, dass alles instandgehalten wird", kommentiert Kurdirektor Frank Oette die Arbeit.