Das Wasser in Burkardroth wird 23 Cent teurer
Autor: Gabriele Sell
Burkardroth, Dienstag, 25. März 2014
Rückwirkend zum 1. Januar müssen die Burkardröther 1,25 Euro statt der bisher 1,02 Euro pro Kubikmeter Wasser bezahlen. Die Abwassergebühren bleiben noch unverändert, doch auch hier wird es bald anders aussehen.
Die Unterdeckung der letzten Jahre bei den Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühren konnte aus der Überdeckung der vorausgegangenen Jahre abgefangen werden, informierte Kämmerer Heiko Schuhmann in der jüngsten Marktgemeinderatssitzung. Eine Erhöhung der Schmutzwassergebühr von derzeit 1,90 Euro pro Kubikmeter sei momentan noch nicht erforderlich.
Spätestens aber wenn die Ortsteile Lauter, Katzenbach und Waldfenster an die Abwasseranlage in Großenbrach angeschlossen wird, müsse eine neue Gebührenkalkulation vorgenommen werden. Voraussichtlich wird das im Januar 2016 sein. Grund für die höheren Wasserpreise ist auch die Anhebung des Wasserlieferanten RMT, der den Preis um 15 Cent auf einen Euro pro Kubikmeter Wasser erhöht hatte.
Haushalt 2014 vorgestellt
"Wir dürfen jetzt wieder offiziell Geld ausgeben", sagte Bürgermeister Waldemar Bug nach der einstimmigen Genehmigung des von Kämmerer Heiko Schuhmann vorgestellten diesjährigen Haushaltes mit einem Gesamtvolumen von 16,76 Millionen Euro vor. Auf den Verwaltungshaushalt entfallen demnach 11,56 Millionen Euro, auf den Vermögenshaushalt 5,2 Millionen Euro. Laut Haushaltsplan wird ein Zuführungsbetrag vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt in Höhe von 1 450 250 Euro erwirtschaftet werden können. Eine Kreditaufnahme ist nicht geplant, so dass die Marktgemeinde auch weiterhin schuldenfrei bleibt.
Größere Investitionen sind heuer im Bereich Feuerwehr (370 000 Euro), für die Sanierung der Mittelschule Burkardroth (500 000 Euro) und die Erweiterung des Kindergartens Burkardroth (600 000 Euro) vorgesehen. Eine Million Euro sind für die Investitionsumlage an Abwasserzweckverband Aschach-Saale eingeplant.
Die Gemeinde habe zwar noch ein sehr respektables Polster. Doch stehe neben der Sanierung der Kläranlage Katzenbach auch die Kläranlage in Premich an, erklärte der Kämmerer. Ob ein Griff in die Rücklagen notwendig sein wird, sagte dazu Bürgermeister Bug, werde sich weisen. Insgesamt gesehen könne die Gemeinde mit der Entwicklung im Vergleich zu anderen Gemeinden zufrieden sein, die Mindestzuführung konnte und kann auch weiterhin problemlos erwirtschaftet werden, sagte der Kämmerer.
Die örtlichen Musik- und Gesangsvereine bekommen von der Marktgemeinde Burkardroth für die Umrahmung der kirchlichen und gemeindlichen Auftritte einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 100 Euro. Weil diese Veranstaltungen in den letzten Jahren deutlich angestiegen seien, den Musikkapellen gleichzeitig bezahlte Auftrittsmöglichkeiten wegbrächen und die Kosten für eine fundierte Ausbildung stiegen, baten die Musikvereine um eine Erhöhung des Zuschusses auf 300 Euro. Nach eingehender Diskussion, ob die Gesangsvereine gleichzeitig in den Genuss der höheren Zuwendung kommen sollen, sprach sich das Gremium mit einer Gegenstimme (Elisabeth Kuhn) für eine Gleichbehandlung der Musik- und Gesangsvereine aus.
Für persönliche Schutzausrüstungen, Kleingeräte und Ersatzbeschaffungen für die Feuerwehren des Marktes kommen auf die Gemeinde Kosten in Höhe von 21000 Euro zu. Wie Bürgermeister Bug erläuterte, richte die Feuerwehr einen gemeinsamen Pool ein, in den sämtliche Schutzkleidung der einzelnen Wehren aufgenommen werde. So könne womöglich die eine oder andere Neubeschaffung vermieden werden und die Kosten um die eingeplanten 5650 Euro reduziert werden.
Vergeben wurden in der Sitzung die Schlosser- und Metallarbeiten für den Umbau der alten Schule in Stralsbach. Das wirtschaftlichste Angebot, 39 342 Euro, lieferte die Firma Metallbau Albert aus Stralsbach.
Neue Spielgeräte
Von der Firma Eibe wird die Gemeinde Spielgeräte und Fertigfundamente für den Waldfensterer Kindergarten zum Preis von knapp 27 000 Euro kaufen. Im Zuge der Neugestaltung des Dorfweihers sollten die vorhandenen Spielgeräte, die erst vor fünf Jahren für rund 35 000 Euro eingebaut worden waren, ursprünglich ab- und wieder aufgebaut werden. Das hätte die Gemeinde 3500 Euro gekostet. Erst bei der Baufreimachung sei zu erkennen gewesen, dass ein sehr großer Teil der neuen Geräte entfernt werden musste. Ein erneuter Aufbau der Spielgeräte war nicht mehr möglich. Weil die vom Wasserwirtschaftsamt geforderte Anpassung der Hochwasserableitung damals noch nicht abzusehen war, könnten dem Kindergartenträger die Kosten für neue Spielgeräte nicht angelastet werden, hieß es. Der Beschluss erging einstimmig.
Mit zwei Gegenstimmen beschloss das Gremium, im Rahmen der Allianz Kissinger Bogen ein Energiekonzept erstellen zu lassen. Kosten für vergleichbare Konzepterstellungen lägen zwischen 50 000 Euro und 90 000 Euro, informierte Bürgermeister Waldemar Bug. Im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung werde das Energiekonzept mit 75 Prozent gefördert. Laut Verteilerschlüssel (ein Viertel der Hälfte von 25 Prozent, der Rest nach Einwohnern) müsste die Marktgemeinde mit 4000 Euro bis 7000 Euro für das Konzept rechnen.
Johannes Schlereth (Waldfenster) wünschte konkrete Vorschläge, die auf die vier Kommunen zugeschnitten seien. Mario Urschlechter kritisierte, dass die Gemeinde so viel Geld für etwas ausgeben will, "was jeder eigentlich weiß". Er verstehe den ganzen Sinn nicht. Zweiter Bürgermeister Sandro Kirchner unterstütze Bug und sagte, dass die Gemeinde mit diesem Grundkonzept eine Basis für die weitere Entwicklung habe.