Das Thulbatal ist ihm Heimat
Autor: Günther Straub
Thulba, Montag, 17. Dezember 2012
Pfarrer Karl-Theodor Mauer ist seit drei Jahrzehnten Seelsorger in der gleichen Gemeinde. Der Bevölkerung ist er ans Herz gewachsen.
Gaudete, Freut euch, heißt es für den 3.Adventsonntag. Dies hatte doppelte Bedeutung in Thulba: Die Gläubigen der Pfarrei hatten um mit Pfarrer Karl Theodor Mauer ein besonderes Jubiläum zu feiern: Am 12. Dezember vor 30 Jahren wurde der Geistliche in der Propstei-Gemeinde durch Oscar Röll eingeführt. "Über 30 Jahre konnte ich mit euch die Gottesdienste, Gemeinschaft mit Jesus, feiern. Das ist auch eine Freude für mich. Durch viele Höhen und Tiefen sind wir in den vier Kirchengemeinden Thulba, Reith, Frankenbrunn und Hetzlos gemeinsam gegangen", betonte der Pfarrer.
Dass die Bevölkerung in der Pfarrei hinter ihrem Pfarrer steht, zeigte die große Zahl der politischen, wie kirchlichen Vertreter, die Kirchenpfleger Wolfgang Halbig willkommen hieß. "Die drei Jahrzehnte sind Grund, würdig zu feiern", sagte Halbig. Vereine mit Fahnenabordnungen, die Ministranten aus den vier Kirchengemeinden und die viele Gläubigen in der vollbesetzten St.Lambertuskirche bestätigten die große Verbundenheit. Unter den Ministranten waren mit Christoph Manger, Markus Klubertanz, Volker Weigand und Markus Mehling gestandene Männer. Sie waren bei der Einführung des Pfarrers als Minis dabei und sind heute teils Väter der derzeitigen Ministranten.
In der Predigt hob der Jubilar das gute Miteinander im Thulbatal heraus. Auch wenn es nicht immer leicht falle, sollte man sich stets mit Achtung begegnen. Dankesworte gab es von der politischen Gemeinde und den Vertretern der kirchlichen Gremien. "30 Jahre sind eine lange Zeit und aus einem Pfarrer mit lockigen Haaren ist ein weiser und kluger Priester geworden", betonte Doris Leuner. Es sei sehr selten, dass ein Priester so lange in einer Gemeinde tätig ist. "Den Grund dafür sehen wir darin, dass wir sie nicht so sehr enttäuscht haben", dankte Leuner für würdevolle Gottesdienste . Sie hoffe, "dass Sie noch lange unser Pfarrer bleiben und das mit der notwendigen Kraft und dem guten Humor."
Im St. Elisabethen-Verein, den Mauer 25 Jahre führte, habe er viele Veränderungen in die Wege geleitet und mitgetragen, würdigte die Vorsitzende des Trägervereins für den Kindergarten, Simone Knüttel. Der Erfolg, auch beim vermitteln der christlichen Werte, sei nicht ausgeblieben ist. Ortsbeauftragter Manfred Manger stellte fest, dass es der Pfarrer immer wieder verstanden habe, Menschen zu begeistern. "Auch kulturell, besonders mit der Anschaffung der verschiedenen Heiligenfiguren, haben Sie viel in unseren Kirchengemeinden getan". Bürgermeister Gotthard Schlereth dankte namens des Marktes Oberthulba. "Sie haben sich sehr um den Erhalt der Kirchengebäude bemüht. Diese Orte sind Orte des Gebetes, wo Menschen Raum und Zeit finden für viele Fragen, Sorgen und Zweifel im vielfältigen Leben." Pfarrer Mauer bezeichnete er als wertvollen Begleiter und wichtigen Ratgeber.
Unter den Gratulanten war auch Pfarrer Dr.Jaroslaw Woch aus der Nachbarpfarrei Oberthulba. Beide feierten gemeinsam mit den Gläubigen den Dankgottesdienst gefeiert. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Blasmusiker aus Thulba, Reith, Frankenbrunn und Hetzlos. Viel Anerkennung fand der begleitende Gesang der Chorgemeinschaft, die am Schluss das Lied der Schwarzen Madonna aus Tschenstochau, der Heimat von Pfarrer Woch, gesungen hat.
Nach dem Festgottesdienst traf man sich auf dem Vorplatz der Kirche, wo Pfarrer Mauer viele herzliche Gratulationen seiner Gläubigen entgegennehmen durfte. "Es ist seit Jahrhunderten einmalig, dass es in Thulba einen Pfarrer gab der auf ein über drei Jahrzehntes Wirken zurückblicken konnte", sagte Theo Hüfner. "In den Anfangsjahren kam schon hin und wieder die Frage des Weggehens auf, doch im Laufe der Zeit sieht man vieles aus einem anderen Blickwinkel. Ich bin gerne bei meinen Gläubigen im Thulbatal", so der Pfarrer nach jetzt drei Jahrzehnten.
Zum Aufwärmen auf dem Kirchplatz gab es Glühwein und Plätzchen, das alles haben eifrige Helfer aus den Kirchengemeinden seiner Pfarrei organisiert. Dazu spielten auch die Blasmusiker noch das eine oder andere Stück.