Das Herz von Ewald Kos schlägt für den Verein
Autor: Peter Klopf
Reiterswiesen, Sonntag, 28. Februar 2016
Der Schützenverein Edelweiß Reiterswiesen zog Jahresbilanz und zeichnete langjährige Mitglieder aus.
"Die Ehrung ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich weiß noch, als wir 1955 in der Scheune des Gasthauses zur Linde das Schießen trainiert haben. Das Gasthaus lag am Anfang der Burgstraße." Wenn Ewald Kos von seinem Schützenverein spricht, kommt er ins Schwärmen. Bei der jüngsten Hauptversammlung des Schützenvereines Edelweiß im Reiterswiesener Schützenhaus wurde er für 60 Jahre Vereinstreue und Mitgliedschaft im Bayerischen
Sportschützenbund (BSSB) geehrt.
Ewald Kos ist ein Reiterswiesener Urgestein, der im Sport-, im Gesang- und im Schützenverein aktiv war und noch ist. Was ihn veranlasste, sechs Jahrzehnte lang dem Verein die Treue zu halten, ist für ihn schwer zu erklären. Ist es die Kameradschaft, das gemeinsame Miteinander, die vielen gesellschaftlichen Aktivitäten des Schützenvereines? Vermutlich alles gemeinsam. Höhen und Tiefen hat er im Verein miterlebt. "1957 wechselte der Verein vom Gasthaus zu Linde zum Gasthaus Krone, wo wir bis 1963 waren. Von 1963 bis 1970 waren wir im Gasthaus Eintracht untergebracht. Damals waren wir nur so um die 40 Vereinsmitglieder, aber wir hielten zusammen und machten vieles gemeinsam", berichtet Kos.
Umzüge und Neubau miterlebt
1969 habe der Verein eine Kantine der Wahlerbräu, die an der Autobahn für die Verpflegung der Straßenarbeiter
aufgestellt war, gekauft. Diese Kantine sei auf dem heutigen Schützengelände aufgebaut worden und diente bis 1976 als Luftgewehrstand und Vereinsheim. 1973 sei mit dem Aushub zum heutigen Vereinsheim begonnen worden. 1977 wurde ein Großteil der Schießanlage fertiggestellt und ein Jahr später die mehrjährige Arbeit beendet. "Es war viel Arbeit, aber alle haben mitgeholfen. Heute können wir darauf stolz sein und die viele Arbeit wurde belohnt.
Deshalb freue ich mich auch über die Ehrung sehr." Für 40 Jahre Treue zum Verein und zum BSSB wurde Lilo Kiesel, für 25 Jahre Christian Wolf, Martin Pfeuffer, Andreas Keßler und Walter Schultheiß mit Ehrennadeln und Urkunden ausgezeichnet. Das Protektoratsabzeichen des BSSB in Würdigung ihrer Verdienste um das bayerische Schützenwesen erhielten Johannes Piekarski und Andreas Schmitt.
162 Mitglieder zahlt der Schützenverein Edelweiß Reiterswiesen heute. Davon sind 142 Schützen und 12 Jugendliche, berichtete Schützenmeister Arno Röder. "Es ist schwer, neue Mitglieder zu bekommen, daher sind wir froh, dass wir den Mitgliederstand des vergangenen Jahres halten konnten. Wir haben für dieses Jahr vier neue Mitgliedsanträge. Daher denke ich, dass wir auf einem guten Weg sind." Sportleiter Burkhard Voll wünschte sich mehr Beteilung der aktiven Schützen bei der Königsfeier. "Dies ist die wichtigste Veranstaltung des Vereines." Derzeit seien 58 Schützen bei Wettkämpfen aktiv. Bei Vereins- und Gaumeisterschaften belegen die Reiterswiesener Schützen 18 Disziplinen. Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Abstimmung über eine Satzungsänderung, damit das Finanzamt weiterhin die Gemeinnützigkeit anerkennt. Rechtsanwalt Johannes Piekarski hatte die Satzungsänderung ausgearbeitet und leitete die Abstimmung. Durch vorab eingeholte Einverständniserklärungen der nicht erschienenen Mitglieder und der einstimmigen Annahme der 44 anwesenden Mitglieder wurde die erforderliche Mehrheit für die Satzungsänderung erreicht. Zum Abschluss bat Schützenmeister Arno Röder um Spenden, damit der Verein trotz klammer Kasse die Terrasse am Schützenhaus mit einer neuen Bestuhlung ausrüsten kann.