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Das BBZ kommt in den Seminargarten


Autor: Heike Beudert

Münnerstadt, Dienstag, 23. Juli 2013

Die Bauarbeiten am neuen Berufsbildungszentrum werden voraussichtlich 2015 starten. Fest steht seit vergangener Woche, dass der Seminargarten der neue Schulstandort sein wird. Jetzt beginnt die Suche nach einem Architekten.
Der neue Standort des BBZ wird im Bereich der Entlastungsstraße zwischen BBZ und Gymnasium liegen. Der Innenhof soll weiter als Freizeitraum genutzt werden. Foto: Heike Beudert


Der Landkreis hat sich entschieden, wo der neue Standort des Berufsbildungszentrums sein wird. Die Wahl fiel auf das Seminargrundstück, teilte Landrat Thomas Bold am Dienstag in einem Pressegespräch am Münnerstädter Berufsbildungszentrum mit.

Der Kreistag plane Investitionen in Höhe von rund 20 Millionen Euro. An den Kosten wird sich auch der künftige Schulträger der Fachakademie für Sozialpädagogik und der Fachschule für

Altenpflege, die Caritas, beteiligen, teilte Bold mit.

Der Landkreis habe die nötigen Grundstücke für den Neubau am Seminar und für die Parkplätze an der Lache erworben, teilte Landrat Bold mit. Gekauft wurde von den Augustinern auch der Bereich des heutigen Studienseminar-Freibades. "Der Landkreis wird aber kein Freibad betreiben", erklärte Thomas Bold auf Anfrage, ob dann eine öffentliche Nutzung des Bades an Wochenenden denkbar ist. Die Fläche diene dazu, die nötigen Freiflächen, die Ganztagsgymnasium und Hort benötigen, zur Verfügung stellen zu können.

Nach Angaben Bolds ist geplant soll das BBZ entlang der Entlastungsstraße errichtet werden, damit der große Innenhof des Studienseminars für die Freizeit erhalten bleibt. Die Gestaltung der künftigen Außenanlagen soll Bestandteil der Planung werden. Insgesamt umfasst die gekaufte Fläche 1,8 Hektar.


Europaweite Ausschreibung

Europaweit muss der Landkreis nach einem Architekten suchen. Nach der Ausschreibung werde man fünf Büros auswählen, die einen Entwurfsplan samt Finanzierungskonzept nach Vorgaben des Landkreises erstellen. Aus diesen würde der Kreistag dann die geeignete Variante auswählen. Der Landrat rechnet damit, dass ein Baubeginn im Frühjahr 2015 realistisch ist.

Geklärt ist die Frage, was aus dem alten Berufsbildungszentrum wird. Die Stadt wird das Gebäude übernehmen.Der Abriss werde aus Mitteln des Stadtumbaus gefördert, erläuterte Bürgermeister Helmut Blank im Pressegespräch. Die Kosten werden auf rund eine Million Euro geschätzt. Die Zuschusshöhe liege bei 60 bis 80 Prozent, so Blank. Auf dem Gelände sollen Wohnhäuser entstehen. Platz ist für bis zu neun Häuser. Die Stadt wolle in den Jahren 2014/2015 das Gebiet beplanen. Nötig ist dazu die Ausweisung eines Sanierungsgebietes.
Erhalten wird dagegen das Gebäude der ehemaligen landwirtschaftlichen Berufsschule. Auch das wird von der Stadt übernommen. "Die Bausubstanz ist hervorragend", erläutert Helmut Blank. Eine Verwendung gibt es dafür noch nicht. Aber es würden sich viele Möglichkeiten ergeben. Blank nennt die Musikschule, eine Vereinsnutzung. Zudem habe man in der Vergangenheit in dem Gebäude auch schon Klassen der Freiherr-von-Lutz-Volksschule unterrichtet.


Bedeutung für die Altstadt

Die Entscheidung des Kreistages für den Standort am Studienseminar begrüßt Helmut Blank auch aus städtebaulicher Sicht ausdrücklich. "Das ist ein wichtiger Schritt, mehr Leben in die Altstadt zu bringen". Gespräche müssten noch geführt werden, inwieweit künftig beispielsweise auch die Mensa im Studienseminar vom Berufsbildungszentrum mit genutzt werde. Dazu werde es noch Verhandlungen geben, an denen dann auch die Caritas beteiligt sei.

Der Leiter des Berufsbildungszentrums, Oberstudiendirektor Harry Koch, zeigte sich erleichtert, dass Schülern und Lehrern durch den Neubau ein Schulbetrieb mit Baustellenlärm erspart bleibt. Allerdings zeigte er sich auch überzeugt, dass dies nicht funktioniert hätte.

Auf die Generalsanierung des bestehenden Gebäudes habe man verzichtet, weil die Kosten bereits in der Schätzung genauso hoch waren wie die eines Neubaus. Die Erfahrung habe aber bei Generalsanierungen gezeigt, dass zu den geschätzten Kosten meist noch unvorhersehbare hinzukämen, so Bold.