Damit die Kirche im Dorf bleibt
Autor: Kathrin Kupka-Hahn
Burkardroth, Dienstag, 10. Januar 2017
Die Pfarreiengemeinschaft hat sich gut entwickelt. Schon bald stehen weitere Veränderungen an, von denen vor allem die Laien betroffen sein werden.
Die Pfarreiengemeinschaft "Der Gute Hirte im Markt Burkardroth" ist gut aufgestellt. Man arbeitet miteinander. Probleme werden besprochen. Streitereien gehören der Vergangenheit an, ebenso die endlosen Diskussionen darüber, wo und wann welcher Gottesdienst oder die Erstkommunion stattfinden. "Ich wünsche mir, dass das so bleibt", sagte Margot Markart, die Vorsitzende der Pfarreienkonferenz, beim Neujahrsempfang im Pfarrheim Burkardroth. Mehr als 60 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der zehn Pfarreien sowie Vertreter der Vereine, des Gemeinderates und der Politik nutzten das Beisammensein für einen lockeren Austausch. Lediglich Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) und Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner (CSU) sprachen ein Grußwort. Somit blieb genügend Zeit für Gespräche, unter anderem zur Zukunft der Pfarreiengemeinschaft.
Mehr Verantwortung für die Laien
Sie steht vor enormen Herausforderungen, die in den kommenden Jahren für Veränderungen sorgen werden, ist Margot Markart überzeugt. Die sogenannte "Pastoral der Zukunft" bezeichnet sie als die größte Herausforderung. "Die Laien sollen dabei künftig mehr Verantwortung übernehmen", so die 56-Jährige. Nicht zuletzt, weil es immer weniger Pfarrer gibt. Welche Aufgaben konkret auf die Laien in ihren künftigen Verantwortungsbereichen warten, dazu konnte sie aber noch nichts sagen: "Darüber wird noch ausgiebig diskutiert, unter anderem beim nächsten Diözesanrat-Treffen.". Diesem Gremium gehört Margot Markart ebenfalls an. Außerdem ist sie die Pfarrgemeinderatsvorsitzende in Burkardroth und arbeitet im Dekanatsrat mit.Doch auch in den zwölf Ortschaften der Pfarreiengemeinschaft gilt es, in den kommenden Monaten Herausforderungen zu meistern. Immerhin sind zahlreiche Bauvorhaben geplant. So soll die Kindertagesstätte St. Antonius in Gefäll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. "Die Pläne sind jetzt fertig. Ich rechne damit, dass wir im Mai anfangen können", so Hartwig Voll, der Gefäller Kirchenpfleger.
Kompletter Abriss und Neubau
Auch in der Burkardrother Kindertagesstätte St. Burkard steht ein größerer Umbau an. Der hintere, ältere Teil der Einrichtung soll komplett abgerissen und neu gebaut werden. Wann, das steht noch nicht fest. Beide Vorhaben werden von der Diözese, dem Freistaat, der Gemeinde und den Trägervereinen finanziert. Auch die Pfarreien leisten ihren Anteil. "Zum Glück ist unser Pfarrer, Dekan Stephan Hartmann, firm. Er kennt sich gut aus und konnte die Kirchenvorstände und Kindergartenvereine bei sämtlichen Planungen und Antragstellungen gut unterstützen", so Margot Markart. Parallel dazu werden auch die Bagger an der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Waldfenster anrücken. Der Anbau aus den 1960er-Jahren soll abgerissen und die alte Kirche wieder instand gesetzt werden. Außerdem ist ein kleiner Anbau geplant, in dem die Sakristei und Toiletten unterkommen sollen. Auch soll der Kirchenvorplatz umgestaltet werden. Dafür muss jedoch das Gebäude abgerissen werden, in dem sich früher ein kleiner Laden befand. Für dieses Großprojekt wartet Kirchenpfleger Sebastian Schmitt ebenfalls noch auf das Okay aus Würzburg.
Überforderte Heizung
Dringend sanierungsbedürftig ist die Pfarrkirche in Burkardroth. Das bekamen die Besucher des Neujahrsempfangs beim Gottesdienst zu spüren. Obwohl die Elektroheizung auf Hochtouren lief, wehte immer wieder ein eisiger Wind durch das Gotteshaus. Derzeit sind die Fachleute dabei, ein umfassendes Sanierungskonzept für die Kirche zu erstellen. Schließlich sollen nicht nur Schäden beseitigt, sondern auch die historische Gestaltung im Innern des Gotteshauses freigelegt und nachgebildet werden.Doch neben all den positiven Entwicklungen gibt es auch Sorgen, die nicht nur die Vorsitzende beschäftigen. "Wir haben noch immer viele Kirchenaustritte", erklärt Margot Markart.