Dämmen - aber nachhaltig!
Autor: Ellen Mützel
Stralsbach, Sonntag, 25. Sept. 2022
Wer sein Haus gegen Wärme und Kälte dämmen will, hat viele Möglichkeiten. Warum Stefan Mayer auf natürliche Stoffe setzt.
Wer wegen des Klimawandels oder der steigenden Kosten durch die Energiekrise sein Haus nachdämmen möchte oder einen Neubau plant, kann mit einfachen Mitteln nachhaltig handeln: Es gibt eine Fülle an naturbelassenen Dämmstoffen. Malermeister Stefan Mayer aus Stralsbach ist überzeugt: "Es gibt einfach nichts besseres".
Er hat sich auf Altbauten fokussiert, macht aber auch Neubauten - und dämmt mit Lehm oder Hanf. "Das Konventionelle geht einfach den falschen Weg. Da sind viele Kunststoffe drin, die gasen aus, können nicht gut atmen. Man baut den Sondermüll von morgen in sein Haus."
Fülle an ökologischen Dämmstoffen
Den Trend zur Nachhaltigkeit bemerkt er auch: "Es wird mehr gefragt. Die Leute machen sich mehr Gedanken." Auch viele Allergiker wendeten sich an ihn. Ökologische Dämmstoffe sind neben Hanf und Lehm auch Zellulose, Holzfaser, -wolle oder -spähne, Flachs, Schilf, Stroh, Schafwolle, Jute, Kork, See- oder Wiesengras.
Dämmfähigkeit und Kosten
Die Wärmeleitfähigkeit ökologischer Dämmstoffe ist je nach Stoff ein wenig höher, die Dämmfähigkeit damit ein wenig geringer. Eine dickere Dämmstoffschicht gleicht das in der Regel aus. Ökologische Dämmstoffe sind im Schnitt etwas teurer als konventionelle. Aber ihre Preise sind in den letzten Jahren gesunken.
Würden Umweltkosten einberechnet, wären Naturdämmstoffe günstiger als konventionelle. Preislich können Zelluloseflocken, Holzfasern, Jute, Stroh oder Hanf mit den konventionellen mithalten.
Entsorgung billiger
Dazu kommt: "Eigentlich ist man insgesamt billiger, wenn man auf der ökologischen Seite bleibt: Bei einer Glaswolle muss man eine Absperrfolie anbringen und sie verkleben. Das braucht man bei den natürlichen Stoffen nicht." Und: Man kann viel selbst machen. "Ich arbeite viel mit den Leuten zusammen. Damit spart man sich Arbeitskraft."
Zudem koste die Entsorgung weniger. Rigipsplatten oder Styropor müssten auf den Sondermüll, während die ökologischen Stoffe einfach verrotten.