Cornelia Krodel leitet Staatliches Schulamt Bad Kissingen
Autor: Benedikt Borst
Bad Kissingen, Mittwoch, 07. November 2018
Die Oberfränkin leitet seit Oktober das Schulamt Bad Kissingen. Sie trägt Verantwortung für 26 Schulen. Die Stelle ist nach zwei Jahren wieder besetzt.
Auch wenn sie jetzt einen reinen Verwaltungsjob macht, ist Cornelia Krodel doch eine Vollblut-Pädagogin. In ihrem Berufsleben hat sie viele Jahre an Grundschulen unterrichtet. Sie hat eine Vollschule geleitet, also Grund- und Mittelschule unter einem Dach, zuletzt war sie als Schulrätin für Grund- und Mittelschulen in Stadt und Landkreis Schweinfurt verantwortlich. "Eine Vollschule zu leiten fand ich sehr reizvoll, weil man mit den Schülern den gesamten pädagogischen Raum ausfüllen konnte", sagt sie. Sie konnte auch Projekte verwirklichen, die über den regulären Unterricht hinaus gingen, zum Beispiel mit den Schülern einen alten Schuppen auf dem Schulhof umzubauen und als Schülercafé zu betreiben.
Vertreter aus dem Rhön-Grabfeld
Aus privaten Gründen hat sie vor zwei Jahren ihre Stelle als Schulleiterin in der Oberpfalz aufgegeben und ist mit der Familie nach Schweinfurt gezogen. Ihr Mann ist dort Vorsitzender Richter am Landessozialgericht. Der Abschied sei ihr schwer gefallen. "Ich war gern Schulleiterin." Seit Oktober leitet Krodel das Staatliche Schulamt in Bad Kissingen.
Die Stelle war seit der Pensionierung von Josef Hammerl vor zwei Jahren vakant. Klaus Jörg, Leiter des Schulamts im Landkreis Rhön-Grabfeld, betreute die Kissinger Behörde vorübergehend mit. "Meine Vorgänger haben einige wichtige Weichen gestellt", lobt die neue Schulamtsdirektorin. Alle Mittelschulen sind in Verbünden organisiert und die Verbünde ordentlich aufgestellt. "Das schaut gut aus", sagt sie mit Blick auf die Standortsicherheit. Als Schulamtsdirektorin ist Kordel fachliche und dienstliche Aufsicht für alle Grund- und Mittelschulen im Landkreis Bad Kissingen. Sie ist beispielsweise für die Übergänge von Grund- in weiterführende Schulen verantwortlich, weist Lehrerkräfte und Lehrerstunden zu, hat ein Auge auf die Klassenbildung. Sie geht mit Respekt an ihre neue Aufgabe heran. "Was mich beeindruckt, ist der riesengroße Landkreis", erzählt sie. Von ihrem Dienstsitz in Hausen ist sie bis zu eine Dreiviertelstunde bis in die entferntesten Schulhäuser unterwegs.
Auf einer Dienstbesprechung hat sie sich vielen Schulleitern aus dem Landkreis vorgestellt. Sie hat sich vorgenommen, nach und nach alle Schulen zu besuchen. "Jedes Schulhaus hat seinen eigenen Geist, den möchte ich kennenlernen", erklärt sie. Sie wolle die Visionen der einzelnen Lehrerkollegien erfahren.
Schulen für Inklusion fit machen
Die Ganztagsschule voranbringen, den Lehrplan Plus in den Schulen verankern und die Schulprofile schärfen. Mit dem Bildungsbüro des Landratsamtes soll außerdem ein Entwicklungsplan für die Schulen erarbeitet werden. Das sieht sie als große Aufgaben, die sie anpacken möchte. Bei den Schulprofilen spielt Inklusion eine wichtige Rolle. Krodel: "Es geht darum, unsere Schulen so aufzustellen, dass wir unserem Bildungsauftrag gerecht werden können." Die Einrichtungen müssen in der Lage sein, Inklusionskinder zu unterrichten, wenn die Eltern sie nicht an Förderschulen anmelden. Der Weg stimmt: An Schulen in Thulba, Bad Kissingen, Bad Brückenau und Wildflecken ist bereits das Schwerpunktprofil Inklusion anerkannt.
Schulausbau in Bad Kissingen
Ebenfalls ein Thema ist die Digitalisierung. Aktuell sind die Schulen dabei, für sich Medienkonzepte zu erstellen. "Wenn die Konzepte vorliegen, können die Sachaufwandsträger die Gelder abrufen für die Ausstattung mit digitalen Medien."
Sorgen macht ihr der derzeitige akute Lehrermangel nur bedingt. Die Schulen müssten noch eine Durststrecke überstehen. "Es wurden mehr Studienplätze geschaffen. Wir hoffen, dass das greift, aber die Ausbildung zum Lehrer dauert natürlich. In fünf bis sechs Jahren ist das überstanden", sagt sie.