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Chancen fürs Hallenbad Wildflecken stehen gut


Autor: Benedikt Borst

Wildflecken, Freitag, 09. November 2012

Die Regierung von Unterfranken will die Sanierung des Hallenbades Wildflecken fördern: Im Bestfall mit 1,36 Millionen Euro. Kämmerer Dieter Feller wartet nur noch auf den Bewilligungsbescheid. Doch damit ist es noch nicht getan.
Rudi Büttner  probiert die neue Behinderten-Treppe  aus.


Bademeister Martin Voigt ist guter Dinge. Unlängst hat er mithilfe des Fördervereins Hallenbad Wildflecken eine wichtige Investition getätigt: Eine neue Einstiegshilfe aus Kunststoff hilft Teilnehmern der Rheuma-Wassergymnastik nun, leichter ins kühle Nass zu kommen. Und auch wieder hinaus.

"Die Jüngeren brauchen die Treppe nicht, die sind noch beweglich. Aber für uns ist das schon eine echte Hilfe", freut sich Rentner Rudi Büttner (77) aus Bischofsheim, dass er nun bequem aus dem Schwimmbecken steigen kann, ohne sich mühsam die Leiter am Beckenrand hochziehen zu müssen.

"Wir hatten schon Badegäste, die wir aus dem Becken heben mussten", findet Voigt die 400 Euro teure Anschaffung sinnvoll. Die Einstieghilfe sei sehnlichst erwartet worden. Schon im Vorfeld sei auf der Straße im mer wieder auf das Thema angesprochen worden.

Die Kosten trägt der Förderverein des Hallenbades.

"Wir unterstützen die Gemeinde mit Dingen, für die kein Geld da ist", sagt Kassiererin Eva Schmitt. So erstattet der Verein beispielsweise der Gemeinde zweimal die Heizkosten, sorgte für eine neue Wärmedämmung in der Fassade, flieste die Duschen neu und installierte energiesparende LED-Strahler zur Unterwasserbeleuchtung. "Der Verein hat mittlerweile zwischen 6000 und 7000 Euro investiert. Die ehrenamtlichen Arbeitsstunden nicht mitgerechnet", schätzt Schmitt die erbrachten Leistungen.

Förderung bis zu 80 Prozent möglich

Das Engagement der Bürger wird von Seiten der Kommune gern gesehen, da deren Mittel begrenzt sind, wie Kämmerer Dieter Feller betont. Weil die unterfränkische Regierung im September den Status als Lehrschwimmbad zuerkannte, steht fest, dass Fördergelder für die notwendige Sanierung bereitgestellt werden. Bis zu 80 Prozent der Kosten könnten so übernommen werden. "Wir hoffen auf eine Förderung im oberen Bereich", deutet Feller die in Würzburg getroffenen Aussagen zuversichtlich. Er hoffe zudem, noch in diesem Jahr einen genauen Bescheid zu erhalten.

Letzte Entscheidung liegt beim Gemeinderat

Letzten Endes werde über die Sanierung aber im Gemeinderat entschieden. Dafür seien neben den staatlichen Zuschüssen auch die Höhe der tatsächlichen Bau kosten und die Kosten für den zukünftigen Unterhalt ausschlaggebend. "Wir erwarten durch die Modernisierung Ein sparungen bei den Betriebskosten", berichtet Feller. Es stehe allerdings zu befürchten, dass die Energiekosten in Zukunft weiter steigen.

Die Kassiererin des Fördervereins, Eva Schmitt, wies darauf hin, dass es 2010 im Vergleich zum Vorjahr gelang, das Defizit des Hallenbads von rund 75.000 um rund 23 Prozent auf 58.000 Euro zu senken. Nicht nur die Investitionen, sondern auch die Auslastung sprechen eine deutliche Sprache. Laut Bademeister Vo igt seien nahezu jeden Tag Schulklassen vor Ort und die abendlichen Öffnungszeiten gut besucht. "Winterzeit ist Hallenbadzeit", sagt er. Und die Schwimmbadfreunde werden alles tun, dass das auch so bleibt. "Dem Förderverein ist nichts zu teuer", gibt sich Eva Schmitt je denfalls kämpferisch.