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Burgstraße soll 2020 fertig sein


Autor: Werner Vogel

Bad Kissingen, Dienstag, 27. November 2018

Großes Interesse gab es von den Anwohner bei der Bürgerbeteiligung über den Planungsstand bei der Erneuerung der Burgstraße in Reiterswiesen.
Auffahrt zum Kurgebiet Botenlauben: Die Burgstraße wird ab nächstes Jahr saniert.  Fotos: Werner Vogel


"Bestimmt seit einem Jahrzehnt wird in Reiterswiesen über die Burgstraße diskutiert", begrüßt Oberbürgermeister Kay Blankenburg die Anwohner, die zur Vorstellung der Infrastrukturmaßnahmen in den "Krone Saal" gekommen waren. "Jetzt wollen wir endlich beginnen und es freut mich sehr, dass Sie alle gekommen sind".

Tatsächlich ist fast jede Familie die in der Burgstraße wohnt, oder ein Grundstück dort hat, vertreten. Der Oberbürgermeister nennt Zahlen für die Baumaßnahme - "Kanal 530 000 Euro und Straße 1,3 Millionen Euro - und fügt hinzu, dass die Straßenausbaubeiträge für die Anlieger abgeschafft sind, "ist für Sie wohl eine Erleichterung, für unseren Kämmerer aber eine Katastrophe". "Strabs" das Kürzel für die bisher geforderten Beiträge, hätte die Anwohner ziemlich hart getroffen gibt er zu, und lässt anklingen, dass die Stadt nun sehen muss, wie der Gesetzgeber die Finanzierungslücke zu schließen gedenkt. Blankenburg kündigt den Baubeginn für Sommer 2019 und das Ende der Maßnahmen für Mitte 2020 an.

Alle machen mit

"Wir wollen mit dieser Veranstaltung Ihre Anregungen und Vorschläge in die Planungen mit aufnehmen", stellt Bauamtsleiter Jan Voll das Ziel der Besprechung vor. Thomas Hornung, Leiter der Tiefbauabteilung der Stadt erläutert den derzeitigen Planungsstand. "Wir wissen, dass die Straße in einem bedauernswerten Zustand ist", meint er und verweist auf die Bilder und großen Übersichtspläne an den Stellwänden im Saal. Deshalb ist die Straße in der Prioritätenliste auch ganz weit oben und "wir können ihnen heute schon die Komplettmaßnahmen inklusivce aller Sparten wie Gas, Wasser, Strom und Kommunikationseinrichtungen vorstellen". Dass alle mitmachen sieht Hornung als großen Erfolg, "dann sind drei Jahre Planung volkswirtschaftlich sinnvoll".

Gespräch an Thementischen

Herzstück der Veranstaltung ist dann aber das persönliche Gespräch mit den Verantwortlichen an den Thementischen. Marcel Zimmermann von den Stadtwerken nimmt Fragen der Verkehrsführung während der Baumaßnahmen auf, favorisiert "die Höhenstraße in eine Richtung als Zufahrt, mit entsprechenden Halteverboten damit Ausweichbuchten entstehen können". Auch über die Ertüchtigung eines Feldweges ab Friedhof als Ausweichstrecke wird nachgedacht. Ein wichtiges Thema für Dorothea Deeg von der Deegenbergklinik und Hans Markwalder vom Hotel Sonnenhügel, deren Betriebe nur über die über Burgstraße zu erreichen sind. Roland Kiesel schildert die Situation der Anwohner und meint mit Galgenhumor, dass sportliche Fahrer den jetzigen Zustand vermissen werden, denn die Straße sei eine Teststrecke für Stoßdämpfer, "wo man noch den direkten Kontakt zur Straße erleben und jedes Schlagloch am Lenkrad spüren kann". Er wünscht sich, wie auch Eva-Maria und Christian Haub, Maßnahmen zur Reduzierung der Geschwindigkeit.

Auch der Tisch von Planer Johannes Hahn ist dicht umlagert. Er spricht von einer "sportlichen Herausforderung". Nicht alle Tage ist eine stark frequentierte Erschließungsstraße mit "sehr bewegtem Gelände, schwierigen Kurvenradien und teilweise 15 Prozent Gefälle" zu planen. Eine gewünschte Beruhigung wird aufgenommen, aber unter den Gegebenheiten nicht einfach zu erreichen sein. Zu berücksichtigen seien die Höhenangleichungen der Seitenstraßen, die Gefälle der Gehwege, unterschiedliche Zufahrtshöhen und die Kanaldimensionen, die auch urbane Sturzfluten auffangen müssen.

Wie komme ich in mein Haus? Wie kann ich mein Grundstück erschließen? Was passiert mit der Entwässerung an der Grenze? Überall wird sachlich Auskunft gegeben. Thiemo Schroll, hat detaillierte Auskunft erhalten und auch die Familie Kleinhenz stellt fest: "Die Bürgerbeteiligung ist hilfreich".

Tiefbauchef Hornung fasst die Planungen so zusammen: Nach dieser Information wird die Entwurfsplanung im Bauausschuss beschlossen, damit im nächsten Sommer die Baumaßnahmen beginnen können. Vom Heimatverein Botenlauben wird darauf hingewiesen, dass im September 2020 wieder Botenlauben Festspiele anstehen.