Büttenabend in Aschach: Professionell vorbereitet
Autor: Björn Hein
Bad Bocklet, Montag, 24. Februar 2014
Die "Daabe" begeisterten beim Büttenabend in Aschach wieder das Publikum. Auch sonst wurden viele Highlights geboten.
Ein Programmpunkt beim Büttenabend in Aschach, der vom Großenbracher Faschingsclub abgehalten wird, auf den sich das Publikum schon im voraus freut, ist der Auftritt der "Daabe", die mit ihrer aufreizenden Langsamkeit, aber auch mit ihrem Wortwitz und ihren Liedern für viel Begeisterung im Publikum sorgen. Hans Laterveer ist einer dieser lustigen Gesellen, die Jahr für Jahr ihren Auftritt haben. Der 44-jährige ist schon äußerlich nicht zu übersehen. Mit 2,05 m Körpergröße ist er auf der Bühne sehr imposant, seine Begeisterung für die Musik und den Witz teilte er mit seinen Kollegen. Als Gitarrist ist er seit mittlerweile sechs Jahren festes Mitglied des Ensembles. Bereits im November bzw. Dezember setzt man sich zusammen und überlegt, wie man den Auftritt gestaltet. "Es ist in jedem Jahr wieder sehr schön, sich neue Texte für die Lieder auszudenken, aber auch neue Lieder zu schreiben und so das Geschehen ironisch zu kommentieren" ist Laterveer begeistert. Dabei kommt es den "Daaben" auch auf Kleinigkeiten an: die Mimik muss sitzen, der Humor trocken sein - das macht sie aus. "Wir sind immer bemüht, unseren Auftritt fast wie ein Theaterstück zu inszenieren" so der 44-jährige. Dabei passe man auf, dass ein Punkt in den anderen übergeht, die Zuschauer gut unterhalten werden. Am Ende lacht das Publikum Tränen.
Auch in diesem Jahr war dies nicht anders. Mit ihrem typisch langsam-gesetzten Stil zogen sie kräftig über die Bürgermeisterwahl in diesem Jahr her und sorgten für gute Laune. Es wurden weltbewegende Fragen geklärt, beispielsweise, an welchen Stellen sich der Mann von Welt heutzutage rasiert. Trotz aller Kritik an manchen Umständen - die "Daabe" leben gern hier, wie sie in ihrem Lied bekundeten: "Unsere Gemeinde ist so schön, sie ist die schönste in der Rhön. Wir leben hier so richtig gern, wir gehen nicht mehr in die Fern."
Gekonnt führte Mario Hümpfer in bewährter Weise durch das Programm und lockerte die einzelnen Auftritte mit seinen Witzen auf. Dabei ging ihm sein Nachwuchsmoderator Louis Aberer zur Hand. Schon der erste Programmpunkt des Abends war sehr witzig. Mit einem "Harlem Shake" und einer Handpantomime war die Schwarzlichtshow, die von Ramona Bocklet organisiert worden war, ein echter Hingucker. Zu einer musikalischen Rundreise um die Welt war dann vom Kinderballett unter der Leitung von Viktoria Lorz und Josephine Kopp eingeladen worden.
Zwischenstopp in der asiatischen Yogakunst machte Theresa Bocklet als Yoga-Lehrerin. Bezugnehmend auf die Sparpolitik der Bundesregierung wurden Figuren wie "das arme Schwein" gemacht, bis man den Gürtel enger schnallen konnte. Dabei brachte die fernöstliche Philosophie solche Erkenntnisse wie "Mahatma Asche und mahatma keine" oder auf neudeutsch "arm ist das neue reich".
Eine Einführung in die deutsche Kochkunst gab Moritz Kaiser alias Alfred Biolek dem Inder Raschid (Florian Burger), für Begeisterung sorgte das Tanzmariechen aus Steinach, Marie Burger. Mit ihrer flotten Tanzeinlage zur Melodie des Pippi-Langstrumpf-Liedes sorgte sie für viel Applaus.
Natürlich durfte auch eine Nachrichtensendung nicht fehlen. Moritz Kaiser und Ramona Bocklet sorgten mit ihren ortsbezogenen Themen und Insider-Witzen für viel gute Laune. Den Wetterbericht gab dann Pascal Markert als "Beck vom Eck" zum besten.
Ehrungen für Aktive
Auch Ehrungen durften nicht fehlen. So wurde Katharina Hein und Pascal Markert für ihre langjährige Tätigkeit mit dem Sessionsorden des Fastnachtverbands Franken geehrt. In weihnachtliche Gefilde entführten die Gemeegucker die Besucher. In geschliffener Form nahmen sie unter anderem die Wahl aufs Korn, aber auch die Öschicher Schlossweihnacht und der entstandene Netto-Markt erheiterten das Publikum. Mit ihren phantasievollen, selbstgedichteten Liedern sorgten sie immer wieder für sehr viel Kurzweil. Die SteBra & Co.KG nahmen gekonnt die Unterschiede von Mann und Frau aufs Korn. Während die Herren der Schöpfung ein Bier nach dem anderen kippten waren die Damen wählerischer: sollte man nun eine Apfelsaftschorle mit wenig Wasser oder lieber handgepressten Maracujasaft trinken? Dem Publikum jedenfalls gefiel es. Natürlich trumpfte auch die Tanzgarde unter der Leitung von Katrin Kirchner wieder auf. Veronica und Mario Hümpfer berichteten von den Sorgen und Nähten eines Landwirtehepaars und ließen auch die Geschehnisse in der Marktgemeinde nicht unkommentiert. Die Showtanzgruppe unter der Leitung von Madeleine Neugebauer legte eine kesse Sohle aufs Parkett und das Männerballett, das von Anja Buschbacher trainiert wurde, war auch wieder sehr sehenswert. Es war wieder einer runde Sache, die der Faschingsclub Großenbrach den Besuchern bot. Phantasievoll die Büttenreden und Musikstücke, flott die Tänze - dass die Zuschauer mit dem Programm sehr zufrieden waren, zeigte sich nicht zuletzt am großen Applaus.