Brücke ist denkmalwürdig
Autor: Thomas Mäuser
Bad Kissingen, Mittwoch, 26. November 2014
Heimatpfleger setzen sich gegen den Abbruch der Natursteinbrücke über den Lollbach ein.
Arnshausen — Vor Ort hatte sich der Bauausschuss im Oktober drei Brücken in der Gemarkung Arnshausen angesehen, die abgerissen werden sollen. Mit einem dieser geplanten Abrisse sind drei Heimatpfleger nicht einverstanden. Sie wollen, dass die alte Steinbogenbrücke über den Lollbach erhalten und in die Denkmalliste eingetragen wird.
Stadtheimatpfleger Peter Kaidel weiß sich in diesem Wunsch einig mit den Kreisheimatpflegern Christian Neugebauer und Roland
Heinlein. In einem Antrag an die Stadt weisen sie darauf hin, dass es sich bei dieser Brücke um ein Bauwerk aus der Zeit um 1830 handelt, das typisch für die Bewirtschaftung der dortigen Wiesen sei. So befinde sich auf dem selben Grundstück am Waldrand in nördlicher Richtung ein Wehr zur Bewässerung der Wiesen aus der selben Zeit.
Historische Umgebung
Wie die Heimatpfleger in ihrem Antrag an die Stadt betonen, wird in diesem Bereich die Wüstung Eyringshausen vermutet. Diese sei ab dem Jahr 953 mehrfach erwähnt und bereits 1340 wieder als "wüst" bezeichnet worden. Zwar seien Brücke und Wehr neueren Datums, doch bei den Wiesen handle es sich mit Sicherheit um landwirtschaftliche Flächen, die ihre heutige Gestalt zur damaligen Zeit erhielten. Die Heimatpfleger schlagen deshalb vor, beide Bauwerke und eventuell auch die Wiesen als Kulturlandschaftsfläche in der Denkmalliste nachzutragen, um sie auf Dauer zu erhalten.
Furt statt Brücke
Wie Thomas Hornung vom städtischen Tiefbauamt den Bauausschuss Anfang Oktober informiert hatte, ist die Naturstein-Bogenbrücke in schlechtem Zustand. Eine Instandsetzung oder ein Neubau seien unausweichlich. Hornung schlug den Abriss der Brücke und den Ersatz durch eine Furt vor. Er ergänzte, dass sich das Wasserwirtschaftsamt an die Maßnahme ranhängen werde. Zumal die Fachbehörde eine Furt im Hinblick auf die ökologische Durchgängigkeit des Lollbachs befürworte.
Wie Stadtheimatpfleger Peter Kaidel nun betont, ließe sich eine Furt auch etwas oberhalb der Brücke anlegen. Dort sei das Terrain ohnehin seichter. Dann könnte die Brücke erhalten bleiben. Laut städtischem Pressesprecher Thomas Hack liegt der Stadt der Antrag der Heimatpfleger noch nicht vor. Nach dessen Erhalt werde man sich damit auseinandersetzen und auch die Stellungnahme der Fachbehörden wie des Landesamts für Denkmalpflege einholen. Nicht mehr rücknehmbare Fakten werde die Stadt nicht schaffen, versicherte Hack. Das bedeutet, die Brücke bleibt stehen, bis alles abgeklärt ist und sich eventuell auch der Bauausschuss noch einmal des Themas angenommen hat.
Die Anlieger sind übrigens von der geplanten Rückbaumaßnahme nicht vorab informiert worden. Denn die Erreichbarkeit der Flächen werde auch nach einem Abbruch der Brücke gegeben sein, sagt Thomas Hack.