Druckartikel: Brillanter Lobgesang im Regentenbau

Brillanter Lobgesang im Regentenbau


Autor: Peter Klopf

Bad Kissingen, Sonntag, 20. November 2016

Die Kantorei und der Jugendchor der Pfarrei Herz-Jesu, die Meininger Hofkapelle und drei Solisten waren Garanten für einen außerordentlichen Musikabend.
Chor und Orchester in Aktion Foto: Peter Klopf


Der riesige Beifall einer begeisterten Zuhörerschar am Ende des Konzertes war verdient und gerechtfertigt. Für die Sängerinnen und Sänger der Kantorei und des Jugendchors der Herz-Jesu-Pfarrei Bad Kissingen war der Applaus eine verdiente Belohnung für ein Jahr harter Vorbereitungszeit für das diesjährige große Chor- und Orchesterkonzert.
Zusammen mit der Meininger Hofkapelle und den Solisten Ruth Gerhard-Liebscher (Sopran), Brigitte Ascherl (Mezzosopran) und dem Tenor Siyabonga Maqungo) wurden Felix Mendelssohn Bartholdys Symphonie Nr. 2 "Der Lobgesang" und John Rutters "Magnificat" unter der musikalischen Leitung von Stadtkantor Burkhard Ascherl brillant in Szene gesetzt.


Über 100 Mitwirkende

Dabei boten die drei Solisten herausragende Leistungen, die dem romantischen Werk das Sahnehäubchen aufsetzten. Mit über 100 Mitwirkenden war die Bühne im Max-Littmann-Saal im Regentenbau bis auf den letzten Platz besetzt. Dabei beeindruckten der rund 80 Köpfe zählende Chor, Orchester und die Solisten mit einer beeindruckenden und präzisen Klangfülle. Mal nicht am Manual der Orgel, sondern am Dirigentenpult, Stadtkantor Burkhard Ascherl. Mit viel Körpereinsatz, Mimik und Gestik gab er exakte Einsätze und war der agile Faktor für das Gelingen des Konzertes.


Der Lobgesang

Der erste Teil war Felix Mendelssohn-Bartholdy gewidmet. Den Auftrag zur Komposition des später als Sinfonie Nr. 2 veröffentlichten Werks mit dem Beinamen "Der Lobgesang" erhielt Mendelssohn wohl 1839 vom Rat der Stadt Leipzig anlässlich der Vierhundertjahrfeier der Erfindung des Buchdrucks. Die instrumentale Einleitung in der Partitur "Sinfonia" macht im zeitlichen Ablauf beinahe ein Drittel des Ganzen aus und gliedert sich in drei Teile: Dem Allegro ist, von den Posaunen allein vorgetragen, das Motto vorangestellt, das sich als roter Faden durch das Werk zieht und gliedernde Funktionen übernimmt.


Übergang zur Symphonie

Der Scherzo-Abschnitt wirkt in seinem beschwingt-tänzerischen Charakter nur auf den ersten Blick in diesem Kontext befremdend, doch zeigt sich gerade hier Mendelssohns integratives Verfahren. Rezitative Floskeln schaffen am Ende des "Adagio religioso" den Übergang zu den vokalen Teilen der Symphonie. In der Anordnung der Psalmtexte hat Mendelssohn auf dramaturgische Steigerung geachtet.


Beeindruckende Leistung

Mit beeindruckenden gesanglichen Leistungen rundeten die drei Solisten den überaus positiven Gesamteindruck des Abends ab. Der zweite Konzertteil präsentierte das "Magnificat" des Engländers John Rutter. Er ist einer der bedeutendsten Komponisten unserer Zeit. Sein "Magnificat" - Lobpreis Mariens nach der Ankündigung der Geburt Jesu Christi durch den Erzengel Gabriel - für Solo-Sopran, Chor und großes Orchester zählt zu den beliebtesten zeitgenössischen Chorkompositionen. Es wurde im Mai 1990 in der Carnegie Hall in New York uraufgeführt.


Mächtige Fanfaren

Das prächtige "Gloria Patri" beendet mit mächtigen Fanfaren wirkungsvoll das Werk. John Rutter folgte der langen Tradition, die Worte musikalisch zu setzen. Wie Bach in seinem "Magnificat", strukturierte er den Text in mehreren Sätzen von unterschiedlichem Charakter.