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Brennholzpreise bleiben stabil


Autor: Stefan Geiger

Oerlenbach, Montag, 21. November 2016

Der Gemeinderat ließ sich über die Bewirtschaftung des Waldes informieren.
In der Waldabteilung Heimichen Lohe (Rottershausen) werden derzeit Buchen eingeschlagen. Auf unserem Foto lagert Forstwirt Thomas Morawietz das Polterholz mit dem neuen Traktor.  Foto: Stefan Geiger


Einhellig billigte der Gemeinderat Nachweis und Betriebsplanung 2017 für den Gemeindewald. Revierförster Bernhard Greiter belegte die Maßnahmen, die in Anlehnung an den Forstwirtschaftsplan vor allem Nachhaltigkeit und Naturverjüngung umfassen. Unverändert bleiben die Brennholzpreise, wobei sich der Einschlag nach dem gemeldeten Bedarf richtet.

In seiner Rückschau ging Greiter auf die Eingriffe ein, die der Bau der drei Windkraftanlagen in der Gemarkung Rottershausen verursacht hat. "Die Maßnahme haben Gemeinde und Energieallianz Bayern vereinbart. Die Arbeiten führten verschiedene Firmen aus. Bei der Abwicklung waren wir vom Forst nicht beteiligt. An Stamm- und Industrieholz fielen 700 Festmeter an. Fällungen und Verkauf übernahm eine der Baufirmen", fasste Greiter seine Beobachtungen zusammen.

Der Wegebau einschließlich der Kranaufbauzonen und Kabeltrassen über Eltingshausen weiter nach Bad Kissingen erforderten große Flächen. Unverzichtbar sei, dass nach Abschluss die Wiederherstellung der Waldwege und Kabeltrassen, die vereinbarten Aufforstungen und die Ausgleichsflächen fachlich überprüft werden.

Die befürchteten Auswirkungen des Trockenjahres 2015 hätten sich bezüglich Borkenkäfer und Eichenschädlinge in Grenzen gehalten, so Greiter. An einer Laubholzsubmission beteiligte sich die Gemeinde mit 18 Eichenfestmetern, die 8600 Euro beziehungsweise 475 Euro je Festmeter einbrachten. "Während die Eiche nach wie vor gute Erlöse bringt und die Buche ihr Niveau behauptet, überwanden inzwischen Fichte und Kiefer den Absturz", ergänzte Greiter.


Neuer Traktor

Neu beschafft wurde ein Waldtraktor. Ein längst geplanter Harvestereinsatz verzögerte sich. "Um die Verjüngung über Auflichtung zu unterstützen, schlugen unsere Forstwirte hiebreife Bäume ein. In Althölzern pflegten sie die Kronen. In Jungbeständen galt es, die Auslese von Qualität und Mischung zu fördern", fügte er hinzu.

Im Blick auf den Forstbetriebsplan ging Greiter auf den aktuellen Stand ein: "Im Hiebsatz haben wir in Endnutzung sowie Alt- und Jungdurchforstung das Soll nahezu erfüllt. In der Bestandspflege stehen wir relativ gut da."


Jugendpflege auf 13 Hektar

2017 sind in der Endnutzung vor allem Buchenfällungen in Wagen- und Lechtertal, Heimiche Lohe, Winterleite und Wethschlag vorgesehen, sie sollen 1375 Festmeter einbringen. Altdurchforstungen in Gereuth, Hügelschlag und Heimiche Lohe auf 14,5 Hektar sind mit 540 Festmetern Ertrag angesetzt. Jungdurchforstungen in Gereuth und Wagental erstrecken sich auf elf Hektar mit einer Ernte von 435 Festmetern. Die Jugendpflege soll 13 Hektar in Tanzel, Lechtertal, Rothschlag und Gereuth umfassen.

"Der Gemeindewald hat sich in den letzten Jahrzehnten vor allem unter Reinhard Landgraf hervorragend entwickelt. Jetzt gilt es, die Bestände weiter voranzubringen und dazu mögliche Förderungen auszuschöpfen", ermutigte Greiter. Dazu gehören Ergänzungspflanzungen mit 250 Edellaubsetzlingen und 1500 Pflanzen unter Eichenbeständen. Dem Verbissschutz dienen Wuchshüllen beziehungsweise Gitternetze.


Problem Schulwaldgarten

Als Problempunkt sprach Greiter den Schulwaldgarten an: "Durch den Windradbau ist die Anlage derzeit nicht zugänglich. Die Fläche könnte nach den Bauarbeiten ausgelichtet und erweitert werden. Sinnvoll wäre es, eine Arbeitsgruppe zu bilden und das Neukonzept in die Rekultivierungen der Energieallianz Bayern einzubeziehen. Die Anlage sollte einschließlich Beschilderung neu belebt werden."

Forstoberrat Hubertus Türich lobte die Arbeit Greiters sowie der Forstwirte Stefan Kuhn und Thomas Morawietz. "Der Wald ist eine natürliche Ressource, die es zu hegen und zu pflegen gilt. Er wies auf die großen Eingriffe durch die Windkraftanlagen und weitere Belastungen durch die geplanten Stromtrassen hin.

Als neuen Mitarbeiter in der Revierleitung stellte er Forstoberinspektor Eric Fischer vor, der künftig Bernhard Greiter entlastet, da dieser am Amt für Landwirtschaft eine Zusatzaufgabe wahrnimmt.

Reinhard Landgraf regte an, den angemeldeten Harvestereinsatz zu forcieren: "Wir dürfen uns nicht laufend vertrösten lassen." Bei der Holzernte im Gereuth sollte das Splitterholz als Fassholz deklariert werden, um den Verkauf zu erleichtern. Robert Erhard bat, beim Rechtlerholz in Rottershausen nur frisch geschlagene Mengen zu verteilen.

"Der Wald ist uns sehr wichtig, auch wenn wir alljährlich rote Zahlen schreiben", sagte Bürgermeister Franz Kuhn abschließend.