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"Brennerweg": Es soll keine Neuverschuldung geben


Autor: Gerd Schaar

Wartmannsroth, Mittwoch, 03. Juli 2013

Der geplante "Brennerweg" begeistert die Ratsmitglieder in Wartmannsroth. Für das Projekt winken Fördermittel, doch eine Neuverschuldung kommt nicht in Frage.
Der Betrieb von Anton Bischof wäre eine feste Station des "Brennerwegs". Foto: Gerd Schaar


Wenn es um den "Brennerweg" geht, dann sprudeln die kreativen Ideen. Auch Fördermittel aus dem Programm "Leader-plus" locken. Allein die Gemeindekasse setzt Grenzen. "Wir haben zuerst unsere Pflichtaufgaben zu erledigen und danach können wird unsere Luxusaufgaben angehen", sprach sich Bürgermeister Jürgen Karle (FWG) für eine Mäßigung aus. Denn eine Kostenschätzung geht von 420 000 Euro brutto für den "Brennerweg" aus. Allenfalls 50 000 Euro könne die Gemeinde heuer und nächstes Jahr investieren, waren sich die Räte im Grundsatz einig. Einen Beschluss wollen sie in der kommenden Sitzung fassen.

Mit Blick auf Schloss Saaleck

Werner Ziegert aus der Verwaltung stellte den "Genusspfad zu den edlen Tropfen" detailliert vor. "Unsere herrliche Natur und unsere Rhöner Streuobstwiesen sollten wir in den Blickpunkt stellen", wies Ziegert auf die überörtliche Bedeutung hin. Über die Allianz "Frankens Saalestück" könne hierfür günstig geworben werden. Informationstafeln sollen längs des Weges auf die Attraktionen hinweisen. "Von der Aussichtsplattform in Windheim ist der Blick frei auf Schloss Saaleck", unterstrich Werner Ziegert.

In historischer Kulisse

Das im 13. Jahrhundert von den Thüngischen Grafen erbaute Schloss in Windheim steht seit 1882 nicht mehr. Erhalten geblieben sind die Grundmauern, die unter Denkmalschutz stehen. Im Ambiente dieser historischen Kulisse könne ein Wohlfühlplatz mit Kräutergarten entstehen, meinte Ziegert. Vielleicht lasse sich dies auch mit einer Maßnahme des Denkmalschutzes verbinden, dachte er an weitere Fördertöpfe.

Zur festen Anlaufstelle für die Besucher des rund 25 Kilometer langen "Brennerweges" soll das alte Feuerwehrhaus in Wartmannsroth zum "Brennerhaus" umgebaut werden. Erste Überlegungen sehen Sitzmöglichkeiten mit Tischen für eine Vesper, Toiletten, behindertengerechte Zugänge und die Nutzung des Backofens vor. Weitere feste Stationen des Weges sind die größeren Brennereien, die sich dem Publikum öffnen: Genussbrennerei Lutz in Windheim, die Brennereien Kleinhenz und Bischof in Wartmannsroth, die historische Brennerei Henning in Völkersleier, die Brennerei Martin in Schwärzelbach sowie in Neuwirtshaus "Bold´s Schnapsideen" und Voglers Bauernhof.

Projekte der Dorferneuerung mit diesem Brennerweg zu verbinden, schlug Joachim Lutz (WG) vor. Was die Räte zurzeit elektrisiert, ist der Zeitdruck. Denn noch gibt es Geld aus dem Leader-Topf. "Wenn man aber allzu lange wartet, gibt es nur noch die Reste als Zuschuss", betonte Karle. So müsse das Projekt bis 2015 vollendet sein. Eine Neuverschuldung wegen des "Brennerweges" soll es aber nicht geben, zeichnete sich in der Diskussion ganz klar ab.